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Sanierungsfall Schimmel

Technik
Sanierungsfall Schimmel

Laut einer Studie der Universität Jena sind rund 22 Prozent der Haushalte in Deutschland mit Schimmel belastet. Speziell für Maler ergibt sich hieraus ein besonderes und auch lukratives Betätigungsfeld.

Andreas Buck, Protool

Die Ursachen von Schimmel sind vielseitig. Bauliche Mängel, unzureichende Wärmedämmung, Wärmebrücken, aber auch das Wohn- und Lüftungsverhalten können die Ursache für Schimmelbefall sein. Die Tatsache, dass Schimmel in manchen Fällen Krankheiten und Allergien auslösen kann, erfordert meist eine schnelle und grundlegende Beseitigung des Befalls.
Hierzu bedarf es zunächst einer qualifizierten Beurteilung des Problems, denn ohne Beseitigung der Ursache wird der Schimmel früher oder später wiederkehren.
Nachfolgend sollen die Hintergründe für einen Schimmelbefall und dessen grundlegende Sanierung am Beispiel eines Schadensfalles im schwäbischen Filderstadt genauer beleuchtet werden.
In einer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus kam es im Bereich des Schlafzimmers am Übergang Decke/Wand zum Schimmelbefall. Da es sich um ein Mietobjekt handelt, war es den Besitzern wichtig, das Problem grundlegend zu beseitigen. Aus diesem Grund wurde der Gutachter Jürgen Rath von IR Bauanalysen für das Objekt bestellt.
Schadensursache
Die nach heutigem Standard unzureichende Wärmedämmung des über dem Schlafzimmer liegenden Flachdachs sowie der zusätzliche „Kälteeintrag“ über ein für die Architektur des Hauses typisches Beton-Brüstungselement führen zu niedrigen Oberflächentemperaturen. Diese genügen den Maßgaben der DIN 4108–2:2001–03 (Anforderungen an den Mindestwärmeschutz von Einzelbauteilen) nicht mehr. Verbunden mit der sehr niedrigen Raumtemperatur im Schlafzimmer kam es zu Tauwasserbildung am Übergang Decke/Wand und in dessen Folge zum Schimmelbefall.
Beseitigung der Ursache
Grundsätzlich gilt die Dämmung von außen als die effektivste Methode. Im vorliegenden Fall war diese Sanierungsmethode aufgrund des Erhalts der Gesamtoptik des Mehrfamilienhauses nicht möglich. Die Empfehlung war daher eine partielle Innendämmung über EPP Dämmkeile am Übergang Decke/Wand aufzubringen. Damit können die Oberflächentemperaturen in diesem besonders kritischen Bereich über die Mindestanforderungen gehoben und Schimmelbildung sicher vermieden werden.
Ablauf der Sanierung
Nach Identifikation und Beseitigung der Ursache sowie der Einstufung des Schadens in die zutreffende Gefährdungsklasse erfolgt die eigentliche Sanierung. Hierbei sind je nach Einstufung des Schadens nach TRBA 460 (Technische Richtlinie für biologische Arbeitsstoffe) Sicherheitsmaßnahmen zu treffen. Die wichtigste Aufgabe vor und während der Sanierung ist, die Sporenexposition zu minimieren. Hierzu gehört die staubdichte Abtrennung des Arbeitsbereichs, die Sicherstellung einer Luftwechselrate von mindestens fünf, die Absaugung aller verwendeten Maschinen sowie die gründliche Reinigung.
Reinigen der Oberfläche
Bei der Sanierung im Schlafzimmer wird zur Verhinderung einer weiteren Ausbreitung der Sporen zunächst die Oberfläche des Befalls gründlich abgesaugt. Hierzu wird vorschriftsgemäß ein Spezialabsauggerät der Staubklasse H, z.B. der VCP 450 E-H von Protool, verwendet. Gesundheitsgefährdende Stäube wie Schimmel dürfen nur mit Absauggeräten der Staubklasse H aufgenommen werden. Der Abscheidegrad des Hauptfilters von 99,995 Prozent stellt sicher, dass nahezu keine Sporen in die Raumluft gelangen.
Befallene Stellen entfernen
Vor dem Aufbringen der Dämmkeile muss der Schimmel vorab großzügig entfernt werden. Hierzu wird der befallene Putz an den Wänden mittels einer Sanierungsfräse (z.B. RenoFix RGP 80–11) auf sechs Metern Länge großzügig, ca. 1,5 Zentimeter tief abgefräst. Die schnell rotierenden Fräsräder mit Spitzzähnen entfernen den Putz schnell und effektiv. Die integrierte Tiefeneinstellung stellt sicher, dass die Maschine nie zu tief in das Material eindringt. Das Ergebnis ist eine gleichmäßige Oberfläche, welche ohne vorgelagerte Spachtelarbeiten direkt weiterbearbeitet werden kann. Für die nicht verputzte Betondecke wird das Fräswerkzeug der Sanierungsfräse mit wenigen Handgriffen durch die Diamantscheibe ausgetauscht, um auch dort den Schimmel entsprechend abtragen zu können. Das an der RenoFix direkt angeschlossene Absauggerät nimmt den anfallenden kontaminierten Staub direkt an Ort und Stelle auf. Der Spezialfiltersack stellt sicher, dass die gefährlichen Stäube nach Abschluss der Arbeiten vorschriftsgemäß staubfrei entsorgt werden können.
Endreinigung
Um zu verhindern, dass die Feinstäube, die sich am Boden und Fensterleibungen gesammelt haben, innerhalb der Wohnung verteilt werden, wird der Arbeitsbereich anschließend intensiv mittels des Absauggeräts gereinigt.
Nach Abtrag und Reinigung folgt der Wiederaufbau. Im Schlafzimmer der Mietwohnung wird die Oberflächentemperatur durch Aufbringen von Dämmkeilen erhöht und somit der Anfall von Tauwasser verhindert. Die Dämmung wird verspachtelt und wird anschließend tapeziert.
Am Beispiel dieses Sanierungsfalls wird der Nutzen innovativer Sanierungsfräsen deutlich. Durch unterschiedliche Werkzeugköpfe passt sich die Maschine an die verschiedensten Untergründe an. In Verbindung mit dem passenden Absauggerät kann die Sanierung in wenigen Stunden weitestgehend staubfrei ausgeführt werden.
Neben der richtigen Maschinenausstattung ist natürlich ein profundes Wissen über Schimmel unumgänglich. Hierzu bieten die Maler- und Stuckateur-Innungen, die BG und der Bundesverband Schimmelsanierung entsprechende Fortbildungen an.

praxisplus
Als Spezialist für Sanierungsarbeiten bietet Protool nicht nur ein breites Sortiment an Sanierungsfräsen und Diamantschleifern für jeden Einsatz, sondern auch die dazu passenden Absaugmobile der VCP Reihe.
Die Baureihe RenoFix bietet für absolut jeden Einsatz die richtige Maschine. Die Geräte dieser Serie wurden im beschriebenen Sanierungsfall verwendet.
Welche Maschine mit welchem Einsatzwerkzeug für Ihre Anwendung optimal ist, erfahren Sie unter
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