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Saubere Sache

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Saubere Sache

Wohin mit Altfarben, Altlacken und Lösemitteln, die im Malerbetrieb anfallen? Das Recycling derselben ist sicherlich die sauberste und umweltschonendste Lösung. Speziell für Malerbetriebe existiert ein System, das die Wiederaufbereitung von Reststoffen unkompliziert ermöglicht.

Früher war es üblich, dass Farbreste nicht entsorgt, sondern wiederverwertet wurden. Mithilfe von Abtönfarben passte der Maler die übrige Farbe dem Wunsch des nächsten Kunden an. Nicht nur die gestiegenen Lohnkosten – das Abtönen der Farben nahm einige Zeit in Anspruch – sondern auch die gestiegenen Ansprüche der Kunden haben diese Vorgehensweise nahezu aussterben lassen. Heute wählt der Kunde einen Farbton am Farbfächer aus, und der Händler mischt diesen am Abtönautomaten nuancengenau nach. Eine Nachbestellung des Farbtons ist so jederzeit problemlos möglich. Die negative Nebenerscheinung: im Lager des Malerbetriebs stapeln sich angebrochene Lackdosen und Farbeimer.

1999 wurde deshalb von den Chemischen Werken Klu-the ein spezielles Recycling-System für Malerbetriebe entwickelt.
Da für die Abholung der Reststoffe keine zusätzlichen Fahrten und somit Kosten anfallen sollen, kooperiert Kluthe mit dem Farbengroßhandel. Inzwischen gibt es in Deutschland rund 270 Großhandelsstützpunkte, die an das Recycling-System angeschlossen sind.
Das Prozedere für den Malerbetrieb ist denkbar einfach: mit seiner Materialbestellung ordert der Maler beim Großhändler die benötigten Reststoff-Gebinde. Mit der Anlieferung der leeren Reststoff-Fässer erhält der Malerbetrieb eine Rechnung, mit der nicht nur die Bereitstellung der Fässer, sondern auch deren Abholung und die Entsorgung der Restmaterialien abgegolten ist. Ist, im wahrsten Sinne des Wortes, das Fass voll, holt der Großhändler dieses bei der nächsten Lieferung ab. Gemeinsam mit dem Malerbetrieb stellt der Fahrer den Übernahmeschein aus. In diesem Übernahmeschein sind die Anschrift des Malerbetriebs, des Großhändlers sowie Angaben zu den Reststoffen vermerkt. Das Original des Übernahmescheins verbleibt beim Malerbetrieb und dient diesem als Nachweis dafür, dass seine Reststoffe ordnungsgemäß entsorgt werden. Die Kopien begleiten die Reststoffe bis zur Aufbereitung.
Über das Recycling-System für Malerbetriebe (kurz: REMA) können lösemittelhaltige und wässrige Restmaterialien sowie Verdünner/Lösemittel entsorgt werden. Kluthe stellt hierfür drei verschiedenfarbige Gebinde, die außerdem eindeutig gekennzeichnet sind, zur Verfügung. Diese Gebinde sind nicht ausschließlich im „Dreier-Pack“ erhältlich, es können auch nur ein einzelnes Fass oder aber mehrere Fässer einer Sorte angefordert werden. Dasselbe gilt für die Abholung. Ist z.B. das Fass mit den wässrigen Reststoffen voll, wird dieses abgeholt, das Gebinde mit den lösemittelhaltigen Reststoffen oder das Verdünnungs-Fass verbleiben im Malerbetrieb, bis auch sie voll sind.
Gesammelt werden können in den jeweiligen Fässern neben Farben und Lacken auch Kleber, Trockenpigmete, etc. Auch eingetrocknete Farben und Lacke dürfen in den Fässern entsorgt werden – allerdings müssen sie dafür aus ihren Gebinden „befreit“ werden. Lediglich Putzreste können über das REMA-System nicht entsorgt werden, da die Aufbereitungsanlage diese nicht verarbeiten kann. Ein weiterer Ausnahmefall sind die in Verruf geratenen dichlormethanhaltigen Abbeizer. Sie gelten als Sondermüll und müssen als solcher entsorgt werden.
Für alle anderen Materialien, mit denen der Maler zu tun hat, stellt das REMA-System jedoch eine einfache, bequeme und zudem relativ kostengünstige Möglichkeit der Reststoff-Entsorgung dar. Ein 30-Liter-Fass mit lösemittelhaltigen oder wässrigen Materialien kostet inklusive dem gesamten Service zurzeit 40 Euro, 30 Liter Verdünnung werden bereits für 27 Euro ordnungsgemäß entsorgt.
Susanne Sachsenmaier
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