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Verarbeitungshinweise für Sanierputze

Technik
Verarbeitungshinweise für Sanierputze

  • Mängel, wie z.B. Hohllagen und Rissbildungen, lassen sich vermeiden, wenn die Tragfähigkeit des Putzgrundes sichergestellt wird. Alter, oft weicher Putz oder Anstrich ist vollständig zu entfernen. Wird der Altputz nicht hoch bzw. weit genug entfernt (mind. 80 cm über der abgegrenzten Schadenszone), entstehen nach kurzer Zeit über dem neu aufgebrachten Sanierputzsystem Feuchtigkeit und Ausblühungen.
  • Sanierputze werden auf feuchtem, aber nicht nassem Untergrund eingesetzt (Richtwert bis ca. 6 M.-% Feuchte). Eine erforderliche Abdichtung bei Nässe oder aufsteigender Feuchte kann der Sanierputz nicht ersetzen.
  • Haftbrücken werden auf den feuchten Untergrund aufgetragen, damit das Wasser dem Mörtel nicht vorzeitig entzogen wird. Trockene Untergründe müssen vorgenässt werden. Haftbrücken sind schlämmenartig aufzuwerfen/aufzuspritzen, damit das Bindemittel in die Poren gelangt.
  • Grund-/Sanierputze können von Hand und maschinell verarbeitet werden. Bei der Verarbeitung mit üblichen Putzmaschinen ist der erforderliche Porengehalt des Putzes durch geeignete Zusatzeinrichtungen (z.B. Nachmischer) sicherzustellen.
  • Völlig spannungsfreie Putze gibt es nicht, deshalb ist die zulässige maximale Putzschichtdicke zu beachten, um Hohllagen oder Risse zu vermeiden. Große Unebenheiten bei stark inhomogenem Mauerwerk erfordern ein Ausgleichen großer Vertiefungen, wenn die zulässige Schichtdicke des Putzes überschritten wird. Wird der Grundputz in einer Lage mit sehr unterschiedlichen Putzdicken aufgebracht, kann es beim Erhärten der Putzschicht zu Kerbspannungen kommen, die zu Rissbildungen und evtl. Hohlstellen führen können. Soweit keine größeren Hohlstellen entstehen, sind die Risse für die Funktion des Sanierputzsystems ohne Bedeutung.
  • Bei mehrlagigem Auftrag ist die untere Putzlage unmittelbar nach dem Ansteifen gründlich und horizontal aufzurauen. Um nachfolgende Spannungen gering zu halten, muss die untere Lage erhärtet sein, bevor die zweite Lage aufgetragen wird. Die Wartezeit zwischen den Lagen ist temperatur-, objekt- und produktabhängig. Hier sind die Herstellerangaben zu beachten (1 mm/Tag bei normalen Temperaturen, mind. 7 Tage für alle Putz-Systeme).
  • Um Schrumpfrisse zu vermeiden, sind Sanierputze in den ersten Tagen feucht zu halten. Räume dürfen in dieser Zeit nicht kurzfristig aufgeheizt werden.
  • In Einzelfällen können Sanierputze in Kellerräumen bereits kurze Zeit nach der Verarbeitung Ausblühungen an der Oberfläche aufweisen. Dieses wird oft mit einem Versagen des Systems gleichgesetzt, obwohl die Funktion des Sanierputzes noch nicht aufgebaut werden konnte. Insbesondere im Sommer können kurz nach der Verarbeitung sehr hohe Luftfeuchtigkeiten vorliegen. Folge: Der Sanierputz erhärtet zwar, kann aber nicht austrocknen. Die Hydrophobie stellt sich nicht ein. Über den durchgehenden Feuchtefilm können dann Salze vom Untergrund an die Oberfläche gelangen. Behebung: Raumfeuchtigkeit absenken, damit eine Austrocknung des Putzes erfolgen kann. Wenn normales Trocknen nicht genügt, zusätzlich Raumlufttrockner nach Erhärtung des Putzes aufstellen.
  • Die Putzflächen sind im System nach WTA-Merkblatt 2–2–91, Abschnitt 8, zu beschichten. Der Beschichtungsstoff sollte folgende Werte aufweisen: w < 0,2 kg/m2h0,5 und Sd < 0,2 m
  • Im Außenbereich muss der Sanierputz – wie alle Putze – durch einen horizontalen Schnitt oder eine Folie vom Erdreich getrennt werden. Bei einem Kontakt zum Erdreich besteht die Gefahr, dass Feuchtigkeit in der oberen Schicht bzw. zwischen Putz und Farbe aufsteigen kann.
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