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Ästhetik im Wandel

Farbe & Inspiration
Ästhetik im Wandel

Ästhetik im Wandel
Auch Gestaltungsideen sind vergänglich – in den 1970er-Jahren zierten Klebeblumen einer bekannten Spülmittel-Marke unzählige Fliesen. Heute schmunzelt man ob dieser floralen Idee. Foto: Fotolia
Trends sind flüchtig. Kaum entdeckt, sind sie schon wieder weitergezogen, warten die nächsten Tendenzen darauf, entdeckt zu werden. In der Architektur ist die Situation nicht ganz so hektisch, aber auch hier ändern sich ästhetische Wahrnehmungen schneller als in der Vergangenheit.

Uwe Koos, Sto AG

Gestaltung kann ganz schön alt aussehen. Wer heute die Auto-Ikonen der 1970er-Jahre betrachtet, den ergreift entweder nostalgische Wehmut oder vehemente Irritation. Kein Wunder: Die Ästhetik, das Design und auch die Wahrnehmung von Formen, Farben, Strukturen und Proportionen unterliegen einem beständigen Wechsel. Das wiederum ist alles andere als beklagenswert, denn nur wo sich Veränderungen entfalten können, entwickeln sich die Dinge weiter. Das ist in der Architektur und in der Raumgestaltung nicht anders, auch wenn die Veränderungszyklen einem anderen Tempo folgen. Gerade die Architektur greift bekanntlich ästhetische Trends eher bedächtig auf. Doch auch hier ist der Wandel in den vergangenen Jahren, teils beflügelt durch neuartige Materialien und Baukonstrukti-onen, schneller geworden.
Derzeit verändern sich bestehende Bauten vor allem im Rahmen der dringend notwendigen energetischen Ertüchtigung. Denn nach wie vor ist ein Wärmedämm-Verbundsystem das effektivste Mittel, den Energiebedarf eines Gebäudes deutlich zu reduzieren. Doch immer wieder werden Stimmen in der Öffentlichkeit laut, die Dämmung mit der Verarmung der Architektur gleichsetzen, die fürchten, die Vielfalt des Bauens werde dem Diktat des Energiesparens geopfert. Dieses Schwarz-Weiß-Denken ist angesichts der enormen Herausforderungen, die durch den globalen Klimawandel auf uns zukommen, wenig hilfreich. Zumal die Realität sich eher umgekehrt darstellt: Die Dämmung eröffnet sogar neue Chancen, bisher eher gesichtslosen Fassaden Charakter zu verleihen. Und zwar mit Farben, Strukturen und Materialien – also durchaus vielfältige Möglichkeiten, die da zur kreativen Verfügung stehen.
Und: Die Vielfalt wird stetig größer. Gerade bei den Farben lassen sich heute durch die materialtechnischen Fortschritte Sättigungen und Nuancen erzielen, von denen bis vor wenigen Jahren nur wenige Profis zu träumen wagten. Tiefe Rottöne, leuchtendes Grün oder nahezu schwarze Flächen, aber auch Metallic-Töne mit goldenem Schimmer lassen sich nutzen. Gerade Metallic auf Putzen, deren Strukturen nach langen Jahren der Kornminimierung wieder gröber sein dürfen, lassen ganz neue Optiken entstehen.
Die Vielfalt der Möglichkeiten bringt aber auch eine andere Seite ins Spiel: die Beliebigkeit. Daher sollten weder Machbarkeit noch Trends bei der professionellen Gestaltung von Fassaden dominieren, sondern lediglich als zusätzliche Faktoren in den kreativen Prozess einfließen.
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