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20 Jahre Salon

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20 Jahre Salon

Das internationale Treffen der Dekorationsmaler feierte Jubiläum in Italien.

Friederike Schulz

Pfingsten 2015 war ein besonderer Termin für viele Dekorationsmaler, denn das internationale Treffen, der „Salon“, feierte sein 20. Jubiläum in der Barockstadt Lecce, im Herzen Apuliens im Absatz des italienischen Stiefels. Über 100 Teilnehmer aus aller Welt kamen und präsentierten ihre Handwerkskunst an vier Tagen an der „Accademica di Belle Arti“. Es wurde gemalt in den Gängen und Klassenräumen und in den Arkaden der Akademie konnte man die mitgebrachten Ausstellungsstücke bestaunen. Vergoldungen, Wandbilder, Holz- und Marmorimitationen, stofflich anmutende Oberflächen, Ornamente und um das Eingangsschild des diesjährigen „Salons“ prangten die perfekt gemalten barock anmutenden Werke der beiden Organisatoren Caterina Manisco und Stefano Lucá.
Der „Salon“ ist eine internationale Plattform der Dekorationsmaler, die Professionalität, Handwerkskunst, das Teilen von Wissen und das Weitergeben des Wissens an die nachfolgende Generation als oberste Priorität sieht. Organisiert wird sie von den Mitgliedern, jedes Jahr in einer anderen Stadt in einem wechselnden Land.
Durch die unterschiedlichen Veranstaltungsorte entstand über die Jahre ein großer Pool international arbeitender Dekorationsmaler. Die Vielfalt der unterschiedlichen Techniken und Bereiche scheint hier unerschöpflich und was einst mit dem Vorführen der reinen Imitation von Materialien begonnen hat ist mittlerweile ein Konglomerat unterschiedlichster Einflüsse weit über die klassische Trompe-l’œil-Malerei hinaus.
Neben Einzelaktionen wird jedes Jahr gemeinsam ein Wandbild kreiert, welches am Ende einer Institution der Stadt übergeben wird. Das Bild, das 2012 im Rahmen des „Salons“ in Hamburg entstand, wurde z.B. der dortigen Malerinnung überreicht, um dem Nachwuchs aufzuzeigen, was ihr Handwerk neben den standardisierten Oberflächentechniken noch so zu bieten hat. In Lecce haben sich zum Jubiläum die Organisatoren mächtig ins Zeug gelegt, den angereisten Teilnehmern und dem Publikum ein volles Programm an Vorführungen und Materialkunde mit auf den Weg gegeben. Im lichtdurchfluteten Innenhof der Akademie gab es an den Vor- und Nachmittagen Crashkurse im Bereich der Holz- und Marmorimitation, der Gestaltung eines barocken Himmels oder in der Kunst der Erschaffung von Grotesken. Dabei konnte man feststellen, wie vielseitig die Anwendung der einzelnen Techniken und die Nutzung der unterschiedlichen Materialien ist. Von der klassischen Bierlasur über das Arbeiten mit Ölfarben bis zum Gestalten mit modernen Acrylprodukten war für jeden etwas dabei.
Der Einsatz neuer Materialien in Kombination mit alten Techniken macht den Salon für die Teilnehmer und die Besucher so interessant. Das Lernen voneinander macht eine Weiterentwicklung im Bereich der Oberflächengestaltung in jedem Jahr wieder merklich spürbar. Dadurch können Arbeitsprozesse abgekürzt oder Effekte erzielt werden, die früher weitaus schwieriger zu erreichen waren. Der Niederländer Barre Verkerke hat z.B. herausgefunden, dass ein Holz optisch mehr Tiefe erlangt, wenn man eine irisierende Farbe als Untergrundton wählt. Diese Technik könnte man nun auch bei einem normalen Strichlack anwenden und das Ergebnis wirkt leicht dreidimensional. Allein für solch kleine Tricks lohnt sich eine Reise zum „Salon“.
Aber im Vordergrund ist und bleibt die Erhaltung der alten Techniken. Wer teilnehmen möchte muss Arbeitsproben an das Komitee schicken, die darüber entscheiden, ob man als ausstellendes Mitglied dabei sein kann oder als Student. Die Gruppe versucht das Level hochzuhalten, damit der „Salon“ nicht zu einer x-beliebigen „Deko“-Veranstaltung verkommt. Diese geballte Form von Professionalität bekommt man auf der Welt wahrscheinlich so nicht noch mal geboten. Denn hier kann man sich nicht mit dem Erkaufen eines teuren Standplatzes Zugang beschaffen, wie auf üblichen Messen, hier zählt nur das Können.
Im kommenden Jahr findet der „Salon“ vom 19. bis 22. Mai in St. Petersburg statt.
Der Katalag „Salon – 20 years international gathering of decorative painting“ kann in Deutschland gegen eine Schutzgebühr von 25 Euro bei „Freifrau von Schulz“ e.V. bezogen werden. info@freifrauvonschulz.de
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