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Authentisch und ökologisch

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Authentisch und ökologisch

Die frische Luft im Allgäuer Luftkurort Bad Oberdorf/Bad Hindelang ist für die Familie Blanz Alltag. Ihr Wunsch war, diese frische Luft auch im eigenen Haus und den Ferienwohnungen zu erhalten. Deshalb spielte die wohngesunde Materialauswahl beim Umbau und Ausbau ihres schönen alten Hauses in Bad Hindelang eine große Rolle.

Barbara Wiedemann, Baumit

Das Haus wurde um das Jahr 1750 erbaut. Lange Jahre wurde es landwirtschaftlich genutzt, unter anderem auch als Küferhandwerksbetrieb. Im Nordteil des Gebäudes befanden sich die Werkstatträume, in denen Holzfässer angefertigt wurden. Im Westteil des Gebäudes lagen früher die Wohnräume, im Osten der Stall mit darüber angeordneter Tenne. Im Wohnbereich befindet sich eine komplette Holzbalkenkonstruktion, die heute noch gut erhalten ist. Diese wurde von Stuckateurmeister Simon Blanz an vielen Stellen wieder hervorgeholt und aufbereitet.
Im Bereich des früheren Stalls, der aus Bruchsteinmauerwerk gebaut wurde, liegen nun Heizungsraum und Waschküche. Die darüber liegende Tenne wurde ebenfalls schon vor einigen Jahren zu Wohnraum umgebaut. Familie Blanz war es wichtig, bei der energetischen Sanierung den historischen Charakter des Hauses nicht zu verlieren. Der Umbau stand für sie unter einem ökologischen und wohngesunden Aspekt. Bei der Fassadendämmung sowie beim Innenausbau wurden ausschließlich Holzdämmstoffe verwendet. Sämtliche Innenräume wurden mit wohngesunden Putzmörteln verputzt. Die Kombination aus alten aufgebürsteten Holzwänden und dem Naturprodukt Kalk verleihen den Räumen nicht nur ein gesundes Wohnklima, sondern verbreiten auch ein authentisches Ambiente. Für ihre Gäste wollten sie den perfekten Ort für Erholungssuchende und Menschen, die das gewisse Etwas schätzen, schaffen.
Reinkalk und Holz
Das „Beargzit“-Haus (Beargzit = Bergzeit) ist in einer Bauweise erstellt, die früher für das Allgäuer Alpenland üblich war: der sogenannten gestrickten Holzbauweise. Bei dieser Blockbauweise bestehen die Wände aus übereinandergelegten Kanthölzern, die in den Seiten durch den Eckverband miteinander „verstrickt“ werden.
Innen- wie Außenwände waren immer verputzt, was an den alten Holznägeln zu erkennen war. Der mürbe Altputz innen wurde samt Putzträger (Hasendraht) komplett abgetragen. Hier wurde nach der Renovierung der ausgewählte Reinkalkputz auf Ziegelrabitz-Putzträger teilweise wieder aufgetragen in Dicken zwischen 20 und 40 Millimetern. Die hohen und sehr unterschiedlichen Putzstärken waren der Unebenheit des alten Untergrundes geschuldet. Natürlich entstanden folglich auch einige Risse im Unterputz. Ein versierter Handwerker wie Simon Blanz wusste hiermit jedoch gut umzugehen. Risse im Unterputz nach erfolgter Standzeit zeigen ihm an, dass sich die Materialschwindung über die gesamte Putzdicke abgebaut hat. Nach einer ausreichend langen Standzeit wurde in den als Oberputz aufgetragenen Reinkalkputz noch ein Gewebe eingebaut. Teilweise wurden die zutage gebrachten Holzbohlenwände in den Innenräumen nicht mehr verputzt. Stattdessen werden sie durch die umgebenden weiß verputzten Flächen geradezu in Szene gesetzt.
Lehmwand als Speichermasse
Zwei Wände wurden in Lehmbauweise ausgeführt. 25 Millimeter dicke Lehmbauplatten dienen als Wärmespeichermasse und zusätzlicher Feuchtepuffer. Die Lehmbauplatten wurden angenässt, dann mit Lehmhaftschlämme grundiert und einer Unterputzschicht aus Lehmfeinputz in fünf Millimeter Dicke mit eingebettetem Gewebe versehen. Nach dem Abtrocknen erhielt die Grundputzschicht noch eine Lehmfeinputzschicht von zwei Millimetern. Die Lehmputzflächen wurden, wie alle anderen im Haus auch, mit einer Innen-Silikatfarbe weiß gestrichen.
Insbesondere in den Ferienwohnungen wurde der Innenausbau teilweise mit Gipskartonplatten realisiert. Auch diese erhielten einen Aufbau aus Kalkputz. Zunächst wurde mit einem naturweißen feinen Kalkhaftputz vorgespachtelt, anschließend erhielten die Flächen eine Reinkalk-Oberputzbeschichtung.
Die richtige Materialauswahl schafft die wohngesunde Atmosphäre. Zur Anwendung kamen im „Beargzit“-Haus daher ausschließlich Putz-Materialien, die beim eco-Institut in Köln auf wohngesundheitliche Unbedenklichkeit geprüft wurden. Die fein gefilzten oder mit der Kelle fein strukturierten Oberflächen geben den Räumen ihr zwischen Tradition und Moderne fein ausbalanciertes harmonisches Ambiente.
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