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Spachteln, was das Zeug hält

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Spachteln, was das Zeug hält

Während an den Wänden die unterschiedlichsten kreativen Maltechniken zu finden sind, geht´s am Boden gestalterisch immer noch relativ unspektakulär zu. Das kann sich jetzt ändern: eine Bodenspachtel- masse ermöglicht eine Art „Glättetechnik für den Boden“.

Susanne Sachsenmaier-Wahl

Individualität wird heute groß geschrieben. Auch im Baubereich werden Unikate immer beliebter. Dieser Trend ließ bereits vor vielen Jahren die kreativen Maltechniken an Wänden und Decken populär werden und bis heute bleiben. Der Boden blieb von der handwerklich-künstlerischen Gestaltung erstaunlicherweise lange Zeit nahezu unberührt.
Lasurtechnik am Boden
Vor einigen Jahren schließlich übertrug ein Hersteller eine Wischtechnik auf den Boden (ArteFloor von Caparol). Die malerische Bodengestaltung, bei der eine Lasur im Kreuzschlag auf eine deckende Bodenbeschichtung aufgetragen und durch eine transparente Versiegelung geschützt wird, ermöglichte endlich eine aufeinander abgestimmte, kreative Gestaltung von Boden und Wand.
Jetzt wird gespachtelt!
An Wand- und Deckenflächen ähnlich beliebt wie Wischtechniken sind Glättetechniken – auch wenn sie dort, vermutlich auf Grund des höheren Quadratmeterpreises, nicht ganz so oft anzutreffen sind. Glättetechniken wirken durch ihr steinartiges Aussehen meist zurückhaltender als Wischtechniken, dafür aber sehr elegant.
Glättetechnik für den Boden
Diese Eleganz lässt sich nun auch am Boden fortsetzen. Mit einer mineralischen, dünnlagigen Bodenspachtelmasse können Fußböden in Wohn- und Geschäftsräumen kreativ gestaltet werden. Aus dem weißen Trockenmörtel können mit anorganischen Pigmenten sowohl pastellige, als auch kräftige Farbtöne ausgemischt werden. In die Spachtelschicht selbst lassen sich, wie bei Wandglättetechniken auch, Muster, Schriftzüge, etc. einarbeiten. So wird jeder Boden garantiert zum Unikat.
Da sich die Spachtelmasse auch auf festen Wanduntergrundflächen, wie sie z.B. in Bädern häufig anzutreffen sind, verarbeiten lässt, ist eine harmonisch aufeinander abgestimmte Gestaltung von Wand und Boden problemlos möglich.
Spachteln, schleifen, polieren
Planebene Estriche erhalten einen Vor-anstrich mit einem wässrigen Tiefgrund, in kritischen Fällen wird eine zweikomponentige Grundierung auf Epoxidharzbasis eingesetzt. Unebenheiten spachtelt man mit einer speziellen, zum System gehörenden Ausgleichsmasse bei. Auf den vorbereiteten Untergrund zieht man die Bodenspachtelmasse mit der Edelstahltraufel dünnlagig, in gleichmäßiger Schichtdicke, jedoch mit unregelmäßigen Schlägen, leicht strukturiert auf. Spätestens jetzt macht sich auch die Handschrift des Verarbeiters bemerkbar, die den Boden zur stets einmaligen Handarbeit werden lässt. Auf die getrocknete erste Lage Spachtelmasse wird eine zweite Schicht derselben Masse aufgetragen. Zusätzlich kann anschließend mit einem Feinspachtel weitergearbeitet werden. Der Feinspachtel wird, im Gegensatz zur „normalen“ Spachtelmasse, scharfkantig abgezogen. Daraus ergibt sich ein anderes Erscheinungsbild. Die Oberfläche erscheint mal mehr, mal weniger kontrastreich. Bei beiden Aufbauten wird abschließend geschliffen und poliert.
Die Empfindlichkeit des fertigen Bodens auf Stoß- und Schlagbeanspruchung entspricht etwa der eines Parkettbodens. Im Wohnbereich dürfte dies in den meisten Fällen ausreichend sein. Werden Möbelbeine zusätzlich mit weichen Filzgleitern versehen, wird auch ein unnötiges Verkratzen der gespachtelten Bodenfläche vermieden. In Büroräumen empfiehlt sich das Auslegen transparenter Matten im Schreibtischbereich.
Pflegeleicht und unempfindlich
Ein Überzug mit einem farblosen, seidenmatten Steinöl erhöht die Oberflächenhärte und macht den Boden wasserabweisend und schmutzunempfindlich. Die Schutzbeschichtung auf Basis natürlicher pflanzlicher Öle und Wachse ist offenporig, reißt nicht und blättert nicht ab. Sie bewirkt auch eine Widerstandsfähigkeit der Glättetechnik z.B. gegenüber Wein, Cola, Kaffee, Tee, Obstsäften oder Milch. Dadurch bietet sich die Spachtelmasse auch als idealer Boden für Küchen an. Und durch die wasserabweisende Wirkung des Steinöls kann er auch im Feuchtraumbereich, also als Fußboden in Badezimmern, zum Einsatz kommen.
Aufgebracht wird das thixotrop eingestellte Steinöl zweimal unverdünnt mit einer Bürste oder einer kurzflorigen Walze. Da die Trocknung durch Oxidation stattfindet, sollte für gute Belüftung gesorgt werden. Nach der Trocknung kann der seidenmatte Glanzgrad der Oberfläche auf Wunsch durch Polieren erhöht werden. Die Nachbearbeitung einzelner, stark strapazierter oder beschädigter Stellen ist durch einfaches Reinigen und Überstreichen jederzeit ohne sichtbare Ansatzstellen möglich.
Zur gelegentlichen Auffrischung der geölten Böden, aber auch zu deren Erstbehandlung nach dem Ölen, wird vom Hersteller eine Wachspflege angeboten. Mit diesem Pflegemittel lassen sich außerdem besonders hartnäckige Flecken entfernen.
Die beschriebene „Glättetechnik für den Boden“ wird unter dem Namen „Cosmato“ von Dracholin angeboten. Weitere Informationen zum System und den einzelnen Produkten erhalten Sie bei Dracholin Tel.: (07123) 96560/Fax: 41652 www.dracholin.de
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