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Vielfarbige Szenerie

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Vielfarbige Szenerie

Kein Kindergarten, kein Wohnhaus oder Museum: Hinter verspielten Fassaden lagern die edlen Tropfen eines fränkischen Weinguts.

Wilhelm Michel, Caparol

Lebensfreude zu zeigen, sollte die Botschaft eines Neubaus für ein unterfränkisches Weingut in Untereisenheim bei Würzburg sein. Deswegen entschied sich der 33-jährige Winzer und Bauherr Matthias Hirn dafür, die Ausdrucksformen herkömmlicher Architektur zu verlassen und eine inzwischen nicht mehr ganz unbekannte Richtung künstlerisch geprägten Bauens aufzugreifen. In dem Stuttgarter Architekten Heinz Springmann fand er einen Partner, der seinen Intentionen folgen konnte. Das Ergebnis ist zu einer Attraktion geworden, die den Rebensaft auch mit Farbenfröhlichkeit ehrt.
Seit 2003 steht nun also der eigenwillig geformte und bemalte Neubau am Rande eines Ortes mit unauffälligen Einfamilienhäusern und landwirtschaftlichen Betrieben. Das fantasievolle Gebäude verzichtet weitgehend auf gerade Linienführung, ist mit Kachel-Mosaiken und bunten Keramik-Säulen ausgeschmückt. Metallkugeln auf dem Dach unterstreichen den besonderen Status des Bauwerks.
„Die Baugenehmigung zu erhalten, war nicht ganz einfach“, berichtet Kellermeister und Weinbautechniker Matthias Hirn: „Zuerst gab es Widerstände im Gemeinderat, und als dieser schließlich einverstanden war, folgten noch zwei Jahre zähen Verhandelns mit dem Landratsamt in Würzburg. Ohne die engagierte Unterstützung meiner Frau Heike hätte ich meinen Plan fast aufgegeben und ihn in Australien realisiert. Denn dort gibt es schon ein Weingut-Gebäude mit ähnlichem Erscheinungsbild.“
Inzwischen ist sein Traum Realität geworden, was sich auch in der Namensgebung für den Neubau ausdrückt: „Weinparadies“ verheißt damit das Angebot entsprechend edler Tropfen. Hinzu kommt, dass die Familie Hirn in dem fantastischen Gebäude nicht nur Wein verkauft, sondern es auch bewohnt. Sie vermietet darüber hinaus hier ein Appartement, unterhält eine so genannte Häckerwirtschaft und bietet Hundertwasser-Artikel zum Kauf an.
Da die Optik der Fassaden entscheidend für die architektonische Wirkung des Gebäudes war, hatte das ausführende Maler-Unternehmen eine anspruchsvolle Aufgabe. Zunächst brachte man auf das Kalksandsteinmauerwerk und die Betonflächen ein Wärmedämm-Verbundsystem mit zehn Zentimeter dicken Polystyrol-Platten der Wärmeleitgruppe 035 auf. Für das Dämmen der Gebäuderundungen nutzte man ebenfalls zehn Zentimeter dicke Mineralwolle-Lamellen der Wärmeleitgruppe 040. Als Endbeschichtung folgte ein Modellier- und Spachtelputz mit feiner Struktur in Weiß, der wiederum die Basis für die lasierende Gestaltung darstellte. Da drei- bis viermal nass-in-nass unterschiedliche Farbtöne appliziert werden mussten, nahmen die Fassadenarbeiten etwa vier Wochen in Anspruch. In das Wärmedämm-Verbundsystem sind zusätzlich grüne und blaue Bocksbeutel sowie weitere Flaschenformen eingebettet – eine ganz neue Version eines Materialmixes an der Oberfläche, die jedoch direkten Bezug zum Innenleben nimmt.
Bauherr: Weingut Hirn, Untereisenheim Architekt: Heinz Springmann, Stuttgart Ausführung: Malerbetrieb Valentin Baumann, Oberschwarzach
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