Farben begleiten die Menschheitsgeschichte. Die Entwicklung führte von wohl religiös motivierter Darstellungskunst zu den heute komplexen Aufgaben unterschiedlicher Pigment-Bindemittelkombinationen. Doch wie lassen sich die unterschiedlichen Pigmente einteilen? Diese erfolgt nach ihrer Herkunft, der chemischen Struktur wie auch ihrer Farbwirkung. |
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Teerfarbstoffe
Die letzte Gruppe der Pigmente bilden die künstlichen organischen Farben, deren Ausgangsprodukt sogenannter „Steinkohleteer“ ist, der als Nebenprodukt bei der Kohle-Verkokung anfällt. Der Chemiker Friedlieb Ferdinand Runge entdeckte bereits im Jahr 1837 durch seine Analysen des Steinkohlenteers eine ganze Reihe Substanzen, die zur Grundlage für neue Zweige der Chemie wurden. Er isolierte und charakterisierte viele Substanzen aus dem Steinkohleteer, die wichtigste darunter das Anilin, welches die Grundlage für die spätere Badische Anilin- und Soda-Fabrik (BASF) werden sollte. Der Grundstein für die Synthese von Teerfarbstoffen war damit gelegt. Im Anschluss an seine Entdeckung folgte die Entwicklung neuer Farbprodukte Schlag auf Schlag. Diese neu entwickelten Farbstoffe wurden unter dem Namen „Anilin Farben“ in der ganzen Welt bekannt. Die Namensgebung reicht von Echtgelb über Echtorange, Echtrot und Echtviolett bis zum Anilinschwarz. Zu dieser Gruppe gehören auch die Azo-Farbstoffe. Sie bilden zahlenmäßig die stärkste Farbstoffklasse. Die Vertreter der Gruppe sind farbstabil, lichtecht und können kräftige Farben haben. Bei geeigneter Konstitution sind sie auf Textilien wasch-, reinigungs- und reibecht.
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