„Für schonendes Heben brauchen wir eine starke Tiefenmuskulatur in Rumpf und Bauch, die die Wirbelsäule stabilisiert – eine Haltemuskulatur“, erklärt PD Dr. Martin Weigl, Leiter der Tagesklinik „Chronische Rückenschmerzen“ am Muskuloskelettalen Universitätszentrum München (MUM) im Klinikum Großhadern. Die Haltemuskulatur schützt nicht nur vor Verletzungen, sondern ermöglicht auch eine gute Körperhaltung, Balance und Koordination. Am leichtesten trainiert man sie durch sogenanntes Core-Training unter Anleitung in speziellen Kursen durch balancierende Kraftübungen mit dem eigenen Körpergewicht, etwa beim Pilates. Entscheidend sei bei diesem Training der fließende Wechsel zwischen Spannung und Entspannung, so Dr. Weigl. Denn Kraft allein reicht nicht. Muskeln müssen auch entspannen können. Und das wird oft missverstanden: „Auf trainierte Muskeln und Entspannungsfähigkeit zusammen kommt es an“, so Dr. Weigl. Rückenmuskeln müssen lernen, aus einer Anspannung auch wieder in die Entspannung zu finden. Weil das im Kraftsport mit Geräten nicht immer berücksichtigt wird, ist dieser nur eingeschränkt empfehlenswert. Besser geeignet für besonders belastete Rücken sind dagegen Yoga, Pilates oder Tai-Chi.