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Viele Perspektiven

Aus- & Weiterbildung
Viele Perspektiven

Wer neben breit angelegten Einblicken in Theorie und Praxis auf dem Weg zum „staatlich geprüften Techniker für Farb- und Lacktechnik“ noch Hauptstadtluft schnuppern will, dem sei die Wilhelm-Ostwald-Schule in Berlin empfohlen.

Autorin | Fotos: Susanne Wierse

Der Stadtteil Steglitz, im Südwesten Berlins gelegen, bildet den Übergang zwischen den dicht bebauten Innenstadtbezirken und den suburbanen Villen- und Eigenheimvororten. In Steglitz gibt es einiges zu sehen. Neben Umstrittenem, wie dem 47 Meter hohen, von manchen als Bausünde empfundenen sogenannten „Bierpinsel“ vom Architekten Ralf Schüler, z. B. einen prachtvollen botanischen Garten.

Fürs Malerhandwerk findet sich hier ein besonderer Ort: die Staatliche Fachschule für Farb- und Lacktechnik am Oberstufenzentrum für Gestaltung. Grundsätzlich wird die Technikerausbildung hier als zweijähriger Vollzeitausbildungsgang durchgeführt und beinhaltet die beiden Schwerpunktbereiche Maler/Malerin und Lackierer/Lackiererin sowie Industrie- und Fahrzeuglackierer beziehungsweise Lackierin.

Im Rahmen der Weiterbildung können die SchülerInnen zusätzliche externe Abschlüsse ablegen. Z. B. findet die Ausbilder-Eignungsprüfung außerhalb statt. Sie wird an der Handwerkskammer geprüft, aber an der Fachschule vorbereitet. Viele Schülerinnen und Schüler ergreifen die Möglichkeit, an der externen Meisterprüfung teilzunehmen.

Dazu erklärt Jörg Radkowski, Leiter der Staatlichen Fachschule für Farb- und Lacktechnik Berlin: „Wir haben ein Akkreditierungsabkommen mit der Handwerkskammer erreicht. Die Teile 2 und 3 der Meisterprüfung werden hier an der Schule innerhalb des Unterrichts absolviert und von der HWK anerkannt, die Teile 1 und 4 sind als externe bzw. Kammerprüfungen zu leisten.“

Das Selbstverständnis und das Ziel der Fachschule formuliert er so: „Es geht um die Verknüpfung von Kreativität und Fachlichkeit auf der sachlichen Ebene und die spätere projektorientierte betriebswirtschaftliche Umsetzung von Projekten.“ Zu sehen war das auch auf der FAF 2019, bei der sich die Fachschule, inspiriert durch den Song „Alles neu“ von Peter Fox aus dem Album „Stadtaffe“, mit der stetigen Veränderung von Handwerk und Stadt auseinandersetzte.

Stimmen zur Weiterbildung

Der Schwerpunkt der Weiterbildung liegt auf dem betriebswirtschaftlichen Bereich. Dies kommt dem 20-jährigen Richard Max Schreiber entgegen: „Mein Ziel ist es, den Techniker mit einem guten Notendurchschnitt abzuschließen und danach in den Vertrieb zu gehen“, erläutert er seine Zukunftspläne.

„Hier liegt bei der Nachfrage in der Arbeitswelt der zukünftigen TechnikerInnen ein mögliches Betätigungsfeld“, bestätigt Jörg Radkowski aus seiner langjährigen Berufserfahrung. „In Projekten und Kooperationen erhalten unsere SchülerInnen die Möglichkeit, in die Wirklichkeit und Lebenswelt von Industrie und Handwerk reinzuschnuppern.“ Um dies zu ermöglichen, steht die Fachschule im Dialog mit verschiedenen Firmen aus der Branche, von den Herstellern bis hin zu anwendungstechnischen Firmen. Um Einblick in die möglichen Berufsfelder zu erlangen, sind für die FachschülerInnen Praktika in den Betrieben durchführbar.

Unterschiedliche Ziele

Das vielseitige Angebot kommt bei den jungen Malergesellen und Gesellinnen gut an. Richard Max Schreiber: „Ich wollte so viele Möglichkeiten wie möglich erhalten. Ein Kollege hat mich auf die Technikerausbildung aufmerksam gemacht. Ich habe mich darüber informiert, wie viel Theorie und Praxis hier angeboten wird, und mich daraufhin entschieden – ich gehe den Schritt.“

Auch Schülerinnen und Schüler, die die Selbstständigkeit oder ein anschließendes Studium im Visier haben, fühlen sich gut vorbereitet. Vincent Fabian, 30 Jahre aus Berlin Spandau, sagt dazu: „Ich möchte in die Firma meines Chefs einsteigen und diese weiterführen. Die Technikerausbildung weitet meinen Horizont, um im Berufsleben mehr Möglichkeiten zu haben.

Oliver Menzel, 20 Jahre aus Berlin Neukölln, plant den Abschluss zum Meister und zum Techniker, um sich später selbstständig zu machen und dabei auf Fassadengestaltung zu spezialisieren. Fatma Sarikaja, 25 Jahre, aus Bernau sieht in der Technikerausbildung eine gute Vorbereitung um anschließend ein Studium zur Bauingenieurin zu absolvieren.

Weitere Fotos:
www.malerblatt.de


PraxisPlus

Die zweijährige Weiterbildungsmaßnahme zum „staatlich geprüften/r TechnikerIn für Farb- und Lacktechnik“ wird angeboten für Gesellen aus den Gewerken MalerIn- und LackiererIn, FahrzeuglackiererIn, VerfahrensmechanikerIn für Beschichtungstechnik, Gestaltungstechnische/r AssistentIn, Schilder- und LichtreklameherstellerIn, RaumausstatterIn.

Ziel der Ausbildung ist die Weiterbildung von Fachleuten zu Führungskräften für die mittlere Führungsebene in Handwerk, Industrie und Dienstleistung. Zudem berechtigt die erworbene Fachhochschulreife zum Studium an einer Hochschule. Weitere Infos:

www.wilhelm-ostwald-schule.de


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