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Flexibel sein

Betrieb & Markt
Flexibel sein

Für Malermeister Norbert Jansen und sein Team wird die Nacht häufig zum Tag. Das hat auch seinen Grund. Im Gegensatz zu vielen Kollegen blickt er mit seinem Betrieb über den Tellerrand hinaus – und legt auch Fußböden. Damit bietet er allen Kunden einen umfassenderen Service.

Frank Spieß

Ein Beispiel dafür zeigte sich auf der Baustelle der Stadtsparkasse in Wickrath, bei Mönchengladbach. Als die Mannschaft des Malerbetriebs Jansen aus Rheindahlen die leer geräumte Filiale an einem Freitag gegen 16.30 Uhr betrat, ließ sich das Sanierungsvorhaben nur erahnen.
Gegen 22 Uhr waren die Altbeläge jedoch bereits komplett entfernt, der Boden mechanisch gesäubert und teils grundiert worden. Eine halbe Stunde später begannen die Spachtelarbeiten. Moderne Fußboden-Verlegewerkstoffe stellen heute die Wirk- und Trocknungszeiten früherer Technologien radikal ins Abseits. Der Universalgrundierung Thomsit R 766 Multi-Vorstrich, die die Handwerker verwendeten, genügen beispielsweise selbst auf dichten, nicht saugenden Untergründen 30 Minuten um zu trocknen. Die neue Schnellspachtelmasse Thomsit XXL Xpress ist dann nach nur weiteren 90 Minuten belegreif.
Nach dem Spachteln Pizza
„Wir gehen nach dem Spachteln gerne in die Pizzeria und fangen dann in der Regel zwischen ein und zwei Uhr nachts an, die neuen Beläge zu verlegen“, sagt der Jungunternehmer. Mit vier bis sechs Mann ist sein Team mit dieser Arbeit im Regelfall morgens gegen sechs Uhr fertig – und der Möbelwagen kann kommen. „So eine flexible Einstellung muss man heute haben“, erklärt er. Für Norbert Jansen ist diese Ansicht vielleicht schon so etwas wie ein Unternehmenscredo – eines mit dem er sich deutlich vom umgebenden Wettbewerb abhebt.
In der vierten Generation führt der 34-Jährige den Familienbetrieb inzwischen. Solange er denken kann, war dabei der Bereich des Bodenbelags ein wichtiges Standbein der Firma. Allerdings eines, das zuletzt von Subunternehmern gestützt wurde. Norbert Jansen stellte es auf ein neues Fundament.
Irritierende Namensgebung
„Wenn ein Privatkunde verfolgt, wie die Wände und Türen seines Wohnzimmers renoviert werden, dann kann nicht plötzlich ein Fahrzeug mit einem anderen Namenszug vorfahren und den Boden verlegen“, beschreibt er den Gedanken hinter seiner Arbeit. „Das macht einerseits einen schlechten Eindruck, weil letztlich wir den Auftrag angenommen haben. Außerdem entgeht uns so ein Zusatzgeschäft.“
Aus diesem Grund erweiterte Norbert Jansen im Jahr 2005 sein Team um einen selbstständigen Boden-Profi mit 14-jähriger Erfahrung. Der kümmert sich seitdem um die Bodenausbildung des Nachwuchses gleich mit. Mittlerweile steht daher bereits der erste Auszubildende unmittelbar vor der Gesellenprüfung als Maler. Dank seines speziellen Know-hows wird er allerdings mehrheitlich im Bereich des Fußbodens eingesetzt. Einen weiteren Maler-Azubi hat der Malermeister eigens für die anfallenden Fußbodenverlegeaufträge in seiner Firma angestellt. „Ich habe ihm versprochen, ihn nach seiner Ausbildung im Bereich Boden zu übernehmen, wenn er sich richtig anstrengt und trotzdem die Malerausbildung abschließt. Diese Aussicht hat gut gezogen und ich bin heute sehr zufrieden mit der damals von mir getroffenen Entscheidung.“
Kein Hexenwerk
Im Laufe der Zeit hat man sich also in Rheindalen richtig reingefuchst in den Bereich Fußboden. Deshalb kennt Norbert Jansen natürlich neben der Metylan-Produktpalette nicht nur das Kompaktsystem von Thomsit sondern auch die Namen der Spezialprodukte. „Viele Maler haben Angst vor dem Boden“, beschreibt er. „Bei guter Beratung und mit den richtigen Produkten ist das allerdings wirklich kein Hexenwerk. Aber ich muss wissen, was ich tue. Dazu zählt beispielsweise auch, dass unter jeden Teppich ebenso eine Grundierung und eine Spachtelmasse gehören, wie unter jede Tapete eine ordentliche Makulatur.“
Solche Zusammenhänge erläutert der Malermeister seinen Auftraggebern gern, denn er sieht den Innenausbau als ein klassisches Vertrauensgeschäft. „Registriert der Auftraggeber, dass es läuft, werde ich häufig gefragt, ob wir nicht noch mehr machen können“, fügt er an. Dann kämen oft der Vorflur und ein paar neue Leisten dazu. Die alte Tür wirkt im Umfeld einer neuen Tapete meist vergilbt, auch die Heizkörper wirken befremdlich und „so arbeiten wir uns von oben nach unten, bis die Frage nach dem Boden eben auch noch folgt.“ Aus dieser Erfahrung heraus kalkuliert er bei jedem mehrtägig geplanten Auftrag direkt einen gewissen Spielraum mit ein.
Hohes Auftragsvolumen
Bei Norbert Jansen macht der Anteil des Bodengeschäfts am gesamten Auftragsvolumen knapp 40 Prozent aus. Analog durchmischt ist auch die Art der Aufträge. Ein Teil der Kunden beauftragt die Malerfirma mit klassischen Maleraufgaben, andere ordern sie als Bodenspezialisten. „Wir sind breit aufgestellt und beherrschen das Bodenhandwerk genauso gut. Andernfalls könnten wir diese Leistungen als Traditionsbetrieb, der von Mund-zu-Mund-Propaganda, Empfehlungen und eben seinem Ruf lebt, auch gar nicht erst anbieten. Die Gefahr, alles zu verlieren, wäre viel zu groß“, fasst er zusammen. Dass er von diesem Schicksal jedoch weit entfernt ist, zeigt allein der Kreis seiner Stammkunden für Maler- und Bodenbelagsarbeiten. Der Niersverband (Körperschaft öffentlichen Rechts zur Unterhaltung von Gewässern mit Sitz in Viersen) zählt ebenso dazu wie eine Versicherungsgruppe und auch die Caritas. Mit der Sanierung eines Altenheims fing die Beziehung zur Caritas an. Wie so oft sollten sich zwei Firmen die Arbeiten an der Wand und am Boden teilen. Allein zeitlich ließen sich die Aufgaben nur schwer koordinieren – bis Jansen das direkte Gespräch mit dem das Projekt betreuenden Architekten suchte.
„Wir können das auch“, hatte er damals untermauert. „Abends können wir grundieren, die Fläche am Tag darauf sauber halten und spachteln und am Folgetag den Belag verlegen. Das klappt super!“ Seit drei Jahren läuft das Projekt. Erst 2011 wird es abgeschlossen. Dann hat die Firma 115 Zimmer komplett renoviert. „Unser Vorteil ist, dass wir unsere Mitarbeiter flexibel einsetzen und die anstehenden Aufgaben teils parallel durchführen können“, unterstreicht Jansen. „Verschiedene Firmen müssen sich in der Regel gegenseitig das Feld überlassen, um effektiv arbeiten zu können. So sparen wir jedoch enorm viel Zeit ein.“

kompakt
Der Malerbetrieb Jansen aus der Nähe von Mönchengladbach setzt schon seit langer Zeit auch auf das Verlegen von Böden. Mittlerweile sogar ohne das Einsetzen von Subunternehmern.
Jansen Anstrich
Am Wickrather Tor 71-73
41179 Mönchengladbach
Tel.: (02161) 580280/Fax: -581075
Henkel
Bautechnik Deutschland
Thomsit Fußbodentechnik
Henkelstr. 67 40589 Düsseldorf
Tel.: (0211) 797-0 Fax: (0211) 798-4008 www.thomsit.de
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