Fachkräftesicherung, Materialengpässe und Preissteigerungen, Klimaschutz und Dekarbonisierung – die Wirtschaft steht vor enormen Herausforderungen. Mittelfristig braucht es Entlastungen und wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen, damit die Betriebe den Übergang in die „neue Normalität“ schaffen können. Doch wie sieht diese „neue Normalität“ eigentlich aus? Welche Chancen ergeben sich gerade für das Handwerk und wie müssen die Rahmenbedingungen aussehen? Diese Fragen standen im Fokus des ZDH-Forums „Handwerk und die neue Normalität“ am 9. März auf der ZUKUNFT HANDWERK in München.
Die Zukunft im Handwerk
Welche Chancen und Herausforderungen sich mittel- und langfristig für das Handwerk und den Wirtschaftsstandort Deutschland insgesamt ergeben, erläuterte Prof.(hon) Dr. Michael Heise, Honorarprofessor der Goethe-Universität Frankfurt/Main und ehemaliger Chefvolkswirt der Allianz, in seinem Vortrag „Was ist die neue Normalität?“. Entscheidende Faktoren für die Zukunftsfähigkeit der Betriebe seien Diversifizierung und Resilienz: „Es gibt Handlungsbedarf auf der unternehmerischen Ebene, aber auch weitreichenden Reformbedarf in der Politik, um den Standort Deutschland attraktiv und die Unternehmen wettbewerbsfähig zu halten. Die Handwerksbetriebe selbst müssen alles tun, um in der ‚neuen Normalität‘ mit oft unvorhersehbaren Ereignissen wirtschaftlich rentabel und zugleich auch möglichst widerstandsfähig zu bleiben“, so Heise.
Die Präsidentin der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main Susanne Haus sieht die Betriebe für die ‚neue Normalität‘ gut aufgestellt: „Die Betriebsinhaberinnen und -inhaber sind stark gefordert, doch wenn die politischen Rahmenbedingungen stimmen, bin ich davon überzeugt, dass sich das Handwerk den Aufgaben stellen und mit hohem persönlichem Einsatz auch zukünftige Krisen meistern wird.“
Dass die politischen Rahmenbedingungen stimmen müssen, bekräftigte ZDH-Präsident Dittrich in Richtung der stellvertretenden Vorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion, Verena Hubertz: „Die Betriebe sind gleichzeitig im Modus der Krisenbewältigung wie der Zukunftsgestaltung. Genau das erwarten wir auch von der Politik“.