Fünf Diplomarbeiten zeigen das breite Spektrum des Studiums an der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim.
Farb-DesignerInnen bestimmen durch ihren kreativen Beitrag die Qualität menschgemachter Umwelt. Ihr Arbeitsfeld umfasst ganze Stadträume, einzelne Bauwerke und Innenräume genauso wie industrielle Produkte. Sie integrieren in ihre Arbeit formal-ästhetische, künstlerische Faktoren wie auch wissenschaftlich-technische Grundlagen und verbinden diese mit kulturellen Aspekten, um einer komplexen Umweltgestaltung gerecht zu werden. Die Vielschichtigkeit des Studiums zum Farb-Designer zeigt das breite Spektrum der Diplomarbeiten, die an der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) Hildesheim im Jahr 2005 erarbeitet worden sind. Einige davon werden im Folgenden vorgestellt:
Karen Mehlhorn ging in ihrer Arbeit der Frage nach, ob es für Kinder und Jugendliche verschiedener Altersstufen tendenziell Lieblingsfarben, -formen bzw. auch Ablehnungsfarben gibt und wodurch die Farbwahl beeinflusst wird. Auch eine Analyse der heute auf dem Markt existenten Farben ist in diesem Diplom enthalten.
Stadtmarketing durch Farbe für die Kleinstadt Ober-Ramstadt lautet der Titel der Diplomarbeit von Chariklia Adamopoulou. Die Farbstrategie basiert auf der Geografie, Geschichte und dem heutigen Erscheinungsbild des Ortes. Die Bedeutung der Farbe wird als Ausdruck der verschiedenen Aspekte der Stadt anerkannt, wie auch beim Erzielen eines visuellen Zusammenhalts der wachsenden Stadt und ihrer Umgebung heute. Das Ergebnis des Projektes ist eine detaillierte Farbmasterplanung im Bereich des Stadtzentrums. Diese soll im zentralen Bereich der Hauptstraße für neue Impulse und Anreize sorgen.
Mit der Entwicklung puristischer Einrichtungswelten für die Wilhelm Meineke GmbH Malerbetrieb und Meineke Raumdecor GmbH in Neustadt am Rübenberge beschäftigte sich Anna Luisa Spohn. Purismus bedeutet für Meineke, ein klassisches-zeitloses, schlichtes Design mit klaren Formen zu schaffen. Nach dieser Firmenphilosophie wurden Farb-Material-Musterboxen entwickelt. Sie unterstützen und erleichtern die Konzeptentwicklung von möglichen Innenraumgestaltungen. Durch original dargestellte Farben und Materialien – von Bodenbelägen über Stoffe bis zu Wandanstrichen bzw. -belägen und Lacken – ermöglichen die Mustertafeln einen realistischen Eindruck einer möglichen Raumsituation.
Von Martin Brandes wurden 100 ausgewählte Sandsteinarten in den Farbräumen CIE Lab und LCH gemessen. Die numerische Darstellung der Messergebnisse wurde im Computer visualisiert und geordnet. Um eine universelle Farbigkeit in Form einer Kollektion zu erzielen, wurden die Farben empirisch geordnet und aussondiert. Es entstand eine SteinFarbKollektion mit insgesamt 98 Farbtönen. Direkter Praxisbezug wird hergestellt durch die Entwürfe eines SteinFarbFächers und einer SteinFarbBox. Diese Arbeitsmittel erleichtern dem Anwender den Umgang mit Sandstein und seiner Farbigkeit.
Frisch, aufregend und trendy, aber dennoch hoch exklusiv, präsentiert sich die Glaskollektion für individuelles Interior-Design von Birgit Lorenzen. Die einzelnen Glasflächen werden individuell im Fusingverfahren kreiert. Den Glasflächen sind verschiedene Emotionswelten zugeordnet. Sie erscheinen von sachlich und reduziert über leicht und sinnlich bis hin zu wild, aufregend und extravagant. Die haptisch erlebbaren Glasoberflächen lassen sich vielfältig einsetzen, in transluzenter aber auch in opaker Form – als Lichtquelle, Kunstobjekt oder als reines Oberflächenmaterial.
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