Auch in Deutschland entstehen immer mehr private Museen, initiiert und bestückt von Sammlern – beispielsweise das Burda-Museum in Baden-Baden.
Ute Schader, Caparol
Nach rund zweijähriger Bauzeit können Kunstfreunde in Baden-Baden neue Schätze entdecken. Geplant vom New Yorker Architekten Richard Meier, glänzt das Museum Frieder Burda mit rund 1 000 Quadratmetern Ausstellungsfläche und direkter Anbindung an die benachbarte Staatliche Kunsthalle. Erstmals in Deutschland verbinden sich staatlicher Kulturauftrag und privates Kulturengagement in dieser Form.
Richard Meier vergleicht den Neubau mit einer „großen Villa“, einem „Juwel im Park“. Das Museum besticht durch seine klare Struktur sowie den Einsatz von Licht und Glas. Es eröffnet sich eine wechselweise Beziehung von innen nach außen, von der Kunst in die Natur und von der grünen Allee hinein in die Welt der Kunst. So entsteht ein sehr anspruchsvolles Tageslichtmuseum, in dem der Tageslauf mit seinen unterschiedlichen Lichtqualitäten unmittelber erlebbar ist und die Exponate in immer neue Stimmungen getaucht werden.
In den Innenräumen wechseln geschlossene mit lichtdurchfluteten Wand- und Deckenflächen. Zusätzlich lösen Oberlichtbänder die Decken von den Wänden, was einen schwebenden Eindruck erzeugt und ausgeprägte Streiflichtsituationen hervorruft.
Diese besondere architektonische Eigenheit wiederum erforderte eine gleichmäßige und ansatzfreie Beschichtung der Wandflächen. Angesichts Höhen von bis zu 15 Metern und durchgehenden Längen von bis zu 25 Metern keine leichte Aufgabe, mitunter musste über sieben Gerüstlagen hinweg per Spritzapplikation gearbeitet werden.
Weiße Flächen innen und leicht gebrochenes Weiß außen – in Baden-Baden ist einmal mehr ein typisches Werk Richard Meiers realisiert worden.
Architekt: Richard Meier, New York
Bauleitung: Architekturbüro Kruse, Baden-Baden
Ausführung: Malerwerkstatt Heinrich Schmid, Offenburg
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