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„Grundsätzlich entscheidend ist Augenhöhe“

Ausbildungserfolg durch Beziehungsqualität
„Grundsätzlich entscheidend ist Augenhöhe“

„Grundsätzlich entscheidend ist Augenhöhe“
Eine fachlich gute Ausbildung ist wichtig. Doch nur, wenn die Azubis auch ihre zwischenmenschliche Beziehung zu ihren Ausbildenden als wertschätzend und positiv wahrnehmen, stellt sich der Ausbildungserfolg ein. Wer diese Beziehungsqualität stärkt, stärkt langfristig die Zukunftschancen des Betriebs.

Reicht eine gut geplante handwerkliche Wissensvermittlung, um Azubis bis zum Gesellenbrief und darüber hinaus bei der Stange zu halten? Die Ausbildungsexpertin und Trainerin Alexandra Stierle, 52, verweist auf eine weitere wichtige Einflussgröße: Ohne eine gute und vertrauensvolle Beziehung zum Ausbilder oder zur Ausbilderin wird der Nachwuchs nicht bleiben. Ihre Tipps, wie sich die wichtige zwischenmenschliche Verbindung im Ausbildungsverhältnis stärken lässt, lesen Sie hier.

„Die heutige Azubi-Generation unterscheidet sich in vielen Punkten ganz wesentlich von früheren“, betont Alexandra Stierle. „Einer davon ist, dass für sie das lebenslange Bekenntnis zu einer Partnerschaft oder auch einem Beruf nicht mehr automatisch gilt: Gefällt die jeweilige Situation nicht, besteht bei der jungen Generation eine hohe Bereitschaft zum Wechsel.“ Genau an dieser Stelle erklärt sich, warum eine gute Beziehungsqualität so wichtig ist, um Azubis langfristig an den Betrieb zu binden. „Eine positiv erlebte Beziehung zum Ausbildenden schafft bei den jungen Leuten ein Zugehörigkeitsgefühl“, so die Trainerin. „Und genau das ist eines der stärksten Motive für sie, zu bleiben und sich zu engagieren.“

Die Trainerin Alexandra Stierle war selbst jahrelang als Ausbilderin tätig. Ihr praktisches Wissen gibt sie heute auch an der Brillux Akademie an Ausbildungsverantwortliche weiter.

Auf Augenhöhe begleiten, emotional ansprechen und Vorbild sein

Doch mit welchen Methoden lässt sich dieses enge Band knüpfen? „Grundsätzlich entscheidend ist eine Ausbildungshaltung auf Augenhöhe. Eine, die sich Zeit nimmt für den Azubi, ihn richtig begleitet und ihm Interesse an seiner Person signalisiert“, sagt Alexandra Stierle. „Rein methodisch holt man heutige Auszubildende perfekt mit Angeboten ab, die emotional ansprechen und Spaß machen – beispielsweise die gemeinsame Besichtigung von vom Betrieb toll gestalteten Objekten oder Challenges, in der Azubis ihr Können untereinander messen. Stärken zu stärken gehört überdies zu den wichtigsten methodischen Ansätzen. Wer Azubis in Bereichen, in denen sie gut sind, frühzeitig Verantwortung überträgt, steigert ihr Selbstbewusstsein und zeigt ihnen, dass sie gebraucht werden.“ Und noch auf einen weiteren wichtigen Aspekt weist die Trainerin hin: „Azubis haben ein sehr gutes Gespür dafür, ob ihre Ansprechpartner die betrieblichen Werte, auf die sie verpflichtet werden, auch selbst leben. Wer hier Vorbild ist, punktet bei den jungen Leuten.“

Von oben herab hat ausgedient

Ausbildende, die die Beziehung zu ihren Azubis stärken wollen, müssen auch wissen, worauf diese besonders allergisch reagieren. Alexandra Stierle kennt die absoluten No-Gos: „Jede Verhaltensweise und jede Äußerung, die einen Azubi kleinmachen, sind ebenso Beziehungskiller wie eine harsche Verurteilung, wenn der Nachwuchs einen Fehler begeht.“ Statt überheblicher Zurechtweisung oder grober Machtdemonstration hat sich in Betrieben mit guter Beziehungsqualität längst ein anderes Vorgehen etabliert: „Eine gesunde und gute Feedbackkultur ist das A und O. Hier wird unter vier Augen benannt, was genau die jungen Leute gut gemacht haben, was nicht gut gelaufen ist und wie es sich konkret verbessern lässt. Übrigens ist dieses Feedback keine Einbahnstraße – auch die Azubis melden zurück, wie sie sich von ihren Ausbildenden unterstützt fühlen und wo Optimierungspotenziale liegen.“

Beziehungsstark intervenieren

Natürlich herrscht in einem Ausbildungsverhältnis nicht immer eitel Sonnenschein. Ob Unpünktlichkeit, mangelndes Verantwortungsbewusstsein oder fehlende Leistungsbereitschaft: Azubis können im Alltag auch mal Verhaltensweisen an den Tag legen, die von Ausbildenden eine Intervention erfordern. Was rät die Expertin den Verantwortlichen, die hier klare Kante zeigen und gleichzeitig die Beziehungsqualität stärken wollen? „Jedes Fehlverhalten sollte konstruktiv benannt und dann hinterfragt werden: Warum handelt der Azubi so – was ist sein eigentliches Motiv? Im nächsten Schritt sollte nicht fehlen, dem Nachwuchs die Konsequenzen seines Handelns aufzuzeigen – beispielsweise, in welche Bredouille er sein Team mit seiner Unpünktlichkeit oder seiner geringen Arbeitswilligkeit bringt. Und natürlich zählen auch kleine Lernprogramme dazu, wie z. B. die schrittweise Einübung von mehr Verantwortlichkeit, zunächst anhand überschaubarer Aufgaben.“ Viele weitere konkrete Handreichungen für eine starke und damit stabile Ausbildungsbeziehung gibt Alexandra Stierle in ihren Seminaren weiter, die auch in der Brillux Akademie stattfinden.

Beziehungspflege ist erlernbar

Die Brillux Akademie qualifiziert Ausbildende mit Kursen wie „Der Ausbilder als Lerncoach“ oder „Das erfolgreiche Onboarding der neuen Azubis“ weiter. Sie vermitteln das Handwerkszeug für den Ausbildungserfolg auf Augenhöhe. Alle Infos auf

www.brillux.de/ausbildertraining

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