Quietschende Reifen, ein enormer Aufprall, die Sirene des Rettungswagens – und bevor alles dunkel wird, zieht das ganze Leben noch einmal am inneren Auge vorbei. „Welche Frage würden Sie sich dann stellen: ‚Wäre ich doch lieber öfter im Büro gewesen?‘, oder nicht doch eher: ‚Hätte ich lieber mehr Zeit mit meiner Familie verbracht?‘“, fragt Ralph Goldschmidt ins Publikum. Ein ungewöhnliches Szenario für eine Firmenveranstaltung – schließlich ist das uralte Erinnern an Tod und Vergänglichkeit, der Vanitas-Gedanke, in unserer modernen Kultur gründlich aus der Mode gekommen.
Aber beim alljährlich stattfindenden, unkonventionellen „Blue Day“ der Firma Digi-Zeiterfassung ist grundsätzlich alles anders – und bei Ralph Goldschmidt sowieso. Seit 20 Jahren befasst sich der Sportwissenschaftler, Diplom-Volkswirt und Lebensberater mit der Frage nach einer gekonnten „Work-Life-Balance“: Wie können Beruf und Familie so vereint werden, dass eigene Bedürfnisse und die der anderen nicht zu kurz kommen? Wie komme ich zu einem erfüllten Leben? Mit bühnenreifem Comedy-Talent nimmt Goldschmidt die Kehrseite des modernen Firmen- und Manager-alltags aufs Korn – Burnout, Medikamenten- und Alkoholmissbrauch, das dumpfe Sich-Verausgaben für kurzfristige Erfolge – und zeigt, dass es auch anders geht. Denn, um mit den Worten Giacomo Casanovas zu sprechen: „Das Dasein ist köstlich, man muss nur den Mut haben, sein eigenes Leben zu führen.“
Mit starkem Praxisbezug und gleichzeitig sehr berührend präsentierte der profilierte Berater und Coach Martin Kimmich seine Erkenntnisse in Sachen Mitarbeiterführung. „Es ist an der Zeit, neue Führungstugenden anzugehen“, sagt der der ehemalige Prokurist und Geschäftsbereichsleiter. Viel zu großen Wert würde im Firmenalltag auf das Managen – strategische Ausrichtung, Leistungskontrolle, Gewinnmaximierung – gelegt, während die Führung von Mitarbeitern zu kurz komme. Dabei müssten Chefs zunächst einmal lernen, sich selbst zu führen: Durch Selbstdisziplin, Vertrauen zu Mitarbeitern und eine gewisse Demut. Oder um es in ein konkretes Bild zu packen: Schiff und Mannschaft stehen und fallen mit der Fähigkeit des Kapitäns, seine Leute zu führen und für sie da zu sein. Denn, da ist sich Martin Kimmich sicher: Alle sitzen im selben Boot, sowohl Mitarbeiter als auch Vorgesetzte – und letztere muss man manchmal an diese einfache Wahrheit erinnern.
Einen ganzen Strauß an spannenden Praxistipps gab der im ZDF schon als „Aufräum-Profi“ titulierte Matthias Alber den Gästen mit auf den Weg. Vollgestopfte Materiallager, überquellende Ablagekörbchen, die tägliche Papierlawine auf dem Schreibtisch – das alles muss nicht sein. Die Lösung: Büro-Kaizen, ein ebenso einfaches wie effizientes Verfahren. Richtig angewandt, sorgt es dafür, dass 20 Prozent besser, schneller und billiger produziert werden kann. Dass ein ordentlich aufgeräumter Arbeitsplatz nicht nur viel Zeit spart, sondern bei Chefs, Mitarbeitern und Kunden für Freiräume und gute Stimmung sorgt, liegt für Alber auf der Hand. Und für die Gäste des „Blue Day“ ebenso: Sie durften die „Sieben Schritte zum leeren Schreibtisch“ mit nach Hause nehmen – eine wirksame und spannende Handreichung für mehr Ordnung im Büro.
Die ausgedehnten Pausen nutzten die Besucher für gegenseitigen Austausch oder dazu, sich über neue Produkte von Digi – darunter die neue DIGI-Web-App, das neue Zeitwirtschaftsprogramm DIGI-Time-Control 6.0 oder den ebenfalls neu auf den Markt gebrachten Kapazitätsplaner CAPAX – zu informieren. Das Echo der rund 80 Besucher war durchweg positiv. „Einfach klasse – der „Blue Day“ wird von Jahr zu Jahr besser“, lobte beispielsweise Hans-Werner Schüttler von der Firma Schüttler Innenausbau in Blaufelden. Auch Digi-Geschäftsführer Dieter Kutschus freute sich über „die vielen interessanten und spannenden Gespräche“ und kündigte bereits das Datum des 7. „Blue Day“ am 31.1.2014 an. Bis dahin bleibt noch viel Zeit, das Gehörte umzusetzen, oder, ganz nach dem Motto von Kaizen: Mit der Verbesserung durch kleine Schritte große Erfolge zu erzielen.
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