Es war die geballte Ladung an Fachwissen, die zum Thema Graffiti- und Oberflächenschutz sowie zur Reinigung verschmutzter Flächen vermittelt wurde. Die Rede ist von den Scheidel Technologieseminaren, die an drei Terminen Anfang Februar im Energiepark Hirschaid stattfanden. Zu den Tagesseminaren waren rund 100 Interessierte aus unterschiedlichen Branchen angereist: Gebäudereiniger, professionelle Graffitikünstler, Architekten, Mitarbeiter von Behörden und selbstverständlich viele MalerInnen. Sie alle wollten erfahren, wie sich Untergründe optimal vor ungewollten Schmierereien schützen lassen und wie, falls es doch zu einer Attacke gekommen ist, sich diese wieder entfernen lassen.
Geschäftsführer Georg Scheidel ließ es sich nicht nehmen, die Seminarteilnehmer an allen Tagen persönlich zu betreuen, und ihre Fragen bestmöglich zu beantworten. Unterstützt wurde er von seinen Mitarbeitern aus der Forschung und Entwicklung und der Technischen Beratung.
Dr. Jürgen Stropp-Kilian, Leiter Forschung und Entwicklung, gab einen ersten Überblick über Graffitischutzsysteme. Er erklärte den Unterschied zwischen permanenten, semi-permanenten und temporären Systemen und ging auf deren Funktionsweisen ein. Welches Produkt aus dem Scheidel-Portfolio für welchen Untergrund konkret geeignet ist und wie derselbe vorzubereiten ist, erfuhren die Seminarbesucher von Malermeister Hans-Jörg Günther, der für die Technische Beratung in Westdeutschland zuständig ist.
Georg Scheidel stellte die HydroGraff-Produktfamilie vor. Die nicht filmbildenden, imprägnierenden Hydrophobierungen auf Silanbasis dringen tief in mineralische Substrate, wie Beton, Ziegel, etc., ein, sind gleichzeitig aber an der Oberfläche wirksam, wodurch sich Graffiti gut entfernen lassen. HydroGraff ist als lösemittelfreie Creme für den Außen- und Innenbereich, als lösemittelhaltige Creme für sehr dichte, schwach saugende Beton- und mineralische Untergründe sowie als lösemittelarme, wässrige Variante erhältlich.
Die korrekte Entfernung von Graffiti erläuterte Volker Fröschke, Technischer Berater für Berlin und Ostdeutschland. Nachdem man den Untergrund und ggf. das vom Sprayer verwendete Farbmaterial herausgefunden hat, geht es an die Auswahl des passenden Graffitientferners und/oder Reinigers. Dies könne bequem mithilfe der von Scheidel entwickelten Tabelle oder noch komfortabler über die Scheidel-App erfolgen, so Fröschke. Die Systemtasche Graffitientferner leiste außerdem gute Dienste, um Testflächen anzulegen und so das am besten geeignete Produkt herauszufinden. Und nicht selten entdecke man unter dem Graffiti, das man gerade entfernt, ein weiteres, das dann zu allem Unglück einen anderen Reiniger notwendig mache. „Bei der Graffitientfernung macht es deshalb Sinn, alle Entferner und Reiniger zur Hand zu haben“, rät Georg Scheidel.
Malermeister Daniel Verhees, bei Scheidel als Technischer Berater für Nord-Westdeutschland im Einsatz, erläuterte, wie das Abwasser aufgefangen und ggf. für die Einleitung in die Kanalisation aufbereitet wird. Er empfahl, unbedingt mit der unteren Wasserschutzbehörde in Dialog zu treten.
Das aktuelle Highlight bei Scheidel stellte Georg Scheidel persönlich vor. Extreme Protect Duo ist ein permanentes Graffitischutzlacksystem mit Antihaft-Funktionsschicht. Dies bringt den Vorteil mit sich, dass z.B. nach Attacken mit sogenannten Ätzstiften, die in die Funktionsschicht eindringen, lediglich diese erneuert werden muss. Der darunterliegende Schutzlack und damit auch der Untergrund bleiben unbeschädigt. Eine Erneuerung der Funktionsschicht ist dabei auch partiell möglich. Wie einfach dies geht, demonstrierte Malermeister Marcus Wachenbrunner, Technischer Berater für Mitteldeutschland, anschaulich.
Im Praxisteil wurden außerdem verschiedenste Entlacker und Reiniger live präsentiert, aber auch Möglichkeiten zur Wassersammlung und -aufbereitung konnten besichtigt werden.
