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Kernkompetenz: historische Fassaden

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Kernkompetenz: historische Fassaden

Ralf Theil ist seit 2012 Geschäftsführer der Remmers Fachplanung. Die Fachplanung wendet sich insbesondere an Unternehmen und Planungsbüros im Ingenieur-, Hoch- und Verwaltungsbau und bietet für das Segment der Instandsetzung von Großprojekten erfahrene Experten. Im Interview spricht er über die Bedeutung der Kernkompetenz Fassade, spezielle Produktsysteme und die Möglichkeit der Innendämmung bei historischen Gebäuden.

Herr Theil, welche Bedeutung hat das Thema Fassade für Remmers? Wir denken bei dem Stichwort Fassade eher nicht an Aluminiumprofile und vergleichbare moderne Baustoffe. Zu unseren Kernkompetenzen zählt die Instandsetzung und der Schutz historischer Fassaden. Das ist ein großes Aufgabenfeld der Baudenkmalpflege. Die Vielzahl der Herausforderungen bei der Fassadeninstandsetzung von Bauten im Bestand ist faszinierend. Jede Fassade gehört einer bestimmten Stilepoche an und die hierbei verwendeten Baustoffe wie Putz, Naturstein, Holz, Ziegel, Beton etc. sind weitere Multiplikatoren, die dazu führen, dass im Schadensfall zahlreiche spezielle Produktsysteme zur Verfügung stehen müssen. Remmers hat sie alle im Programm und sich damit in mehr als sechs Jahrzehnten einen Namen gemacht.

Hierfür zwei aktuelle Referenzen: Auch der Baustoff Beton an Fassaden kann unter Bestandsschutz stehen. Mit dem Betoninstandsetzungssystem Betofix gelingt die Anpassung der Oberflächenstruktur historischer Betonfassaden in ihrer Scharrierung, Struktur und Farbgebung. Beispiele hierfür sind das Deutsche Museum in München oder die Bühnen Köln, die damit saniert wurden.
Aktuell gibt es an die hundert Remmers-Produktsysteme, die für Aufgabenstellungen in der Baudenkmalpflege eingesetzt werden. Sie haben das Leistungsprofil moderner Baustoffe und sind doch hervorragend geeignet, historische Bausubstanz zu sanieren, weil sie Gefüge, Struktur und Aussehen perfekt nachbilden.
Gibt es dafür weitere Beispiele? Ja, die Restaurierung historischer Backsteinbauten erfordert ebenfalls den Einsatz spezieller Produktsysteme. Typische Schäden sind Verwitterung, Durchfeuchtung, Versalzung, defekte Fugen etc. Dafür haben wir Systeme mit Alleinstellungsmerkmalen entwickelt, die auch international Beachtung finden. Ein Beispiel: Ende Juli besuchte uns eine hochkarätige Besucherdelegation aus Moskau und St. Petersburg. Für das Team der zu Roman Abramovichs Millhouse Group gehörenden Projektgesellschaft New Holland Development geht es um viel – die Stadt St. Petersburg wird auf einer acht Hektar großen Insel mit historischen Ziegelbauten ein neues kulturelles Stadtzentrum erhalten. Bei der denkmalgerechten Restaurierung und Entwicklung der Liegenschaft sollen bei der Fassadensanierung Knowhow und Produktsysteme der Remmers Gruppe zur Anwendung gelangen.
Gibt es nicht einen Zielkonflikt, wenn bestandsgeschützte Fassaden energetisch saniert werden sollen?
Zweifellos, aber unser „intelligentes“ Innendämm-System iQ-Therm ermöglicht es, unter Denkmalschutz stehende oder stark gegliederte Fassaden unangetastet zu lassen und die geforderten Werte der EnEV dennoch zu erreichen. Die Remmers Gruppe gehört zu den Pionieren beim Thema Innendämmung. Das 2009 auf dem Markt eingeführte patentierte iQ-Therm-System ist hochdämmend und besitzt ein großes Trocknungspotenzial, das auch bereits vorgeschädigten Bauteilen zugutekommt.
2013 wurde mit dem System das Projekt „Neue Hofgärten“ in Ludwigshafen realisiert. Das Bauvorhaben galt mit 230 Wohnungen zu diesem Zeitpunkt als größtes Innendämm-Projekt Deutschlands. Namhafte Projektentwickler wie die Prinz von Preußen Grundbesitz AG und die Terraplan Immobilien- und Treuhandgesellschaft mbH zogen nach. Auch die denkmalgeschützten Bauten des ehemaligen US-Hauptquartiers an der Clayallee in Berlin-Dahlem wurden mit iQ-Therm aufwendig restauriert und danach vermarktet. Das Projekt „The Metropolitan Gardens“ wurde ein voller Erfolg.
Herr Theil, herzlichen Dank für das Gespräch.
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