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Meisterhafte Fassaden

Technik
Meisterhafte Fassaden

Auch wenn gestalterische Aufgaben, die den Maler im klassischen Sinne als „Hand-Werker“ fordern, seltener geworden sind: Sie sind das Salz in der Suppe. Das Malerblatt stellt drei Gestaltungstechniken der „Sto Designer Collection“ für die Fassade vor.

Jan Birkenfeld

Bei vielen Aufträgen im Malerhandwerk konzentriert sich das fachliche Können auf den gewissenhaften Umgang mit Maschine und Material. Doch wenn der Handwerker auf einen Bauherren trifft, der mehr als einen Quadratmeter beschichtete Fassade verlangt, ist auch der künstlerische, der im originären Sinne „hand-werkliche“ Teil seines Könnens gefordert.
Wie vielfältig die Lösungen sein können, zeigt die Sto Designer Collec-tion. Sie basiert auf umfangreichen Material-, Farb- und Strukturstudien, die während einer Fachtagung internationaler StoDesign-Fachberater durchgeführt wurden. Aus der Analyse der Experten aus Europa, Asien und Nordamerika entwickelten sie sechs farbthematische Gruppen, aus denen wiederum 38 Farbtöne zur neuen Kollektion zusammengestellt wurden. In einem weiteren Schritt entstanden sechs Musterflächen – gestaltet mit besonderen Handwerkstechniken. Für die Fassade bestimmt sind die Muster „Black & White“, „Besentechnik“ und „Blue“, die im Folgenden Schritt für Schritt erklärt werden.
Elegante Leichtigkeit
Der besondere Reiz der Kombinations-Oberfläche „Black & White“ liegt im freien Spiel dunkler und heller Flächen. Wir zeigen die einzelnen Arbeitsschritte dieser Rollputz-Technik am Beispiel der Applikation eines floralen Musters mit Schablone.
Als Grundlage kommt ein organischer Oberputz (hier: Stolit im Farbton 10DC960) zum Einsatz. Der Fachhandwerker trägt den Rillenputz (R 3) mit der kleinen Traufel auf, danach modelliert er den noch nassen Putz mit der Strukturrolle, Typ Eiche. Mit der Malerwalze bricht er die dabei entstandenen Spitzen nach kurzem Antrocknen ab. Anschließend erfolgen zwei Anstriche mit einer hochdeckenden Fassadenfarbe auf Reinacrylatbasis (hier: StoColor Crylan). In den noch nassen zweiten Anstrich werden durch eine Schablone Siliciumcarbid-Kristalle (F 54) mit einer Sandstrahlpistole eingeblasen. Die Oberfläche überzeugt mit eleganter Leichtigkeit, das im Licht glitzernde Ornament betont die ausgewogene Putzstruktur in klassischem Weiß.
Mit rauem Charme
Bei der Gestaltungstechnik „Blue“ startet der Fachhandwerker, indem er einen organischen Oberputz (hier: Stolit im Farbton SCS 34300) in einer groben Kratzputzvariante (K 6) mit der Traufel auf den tragfähigen Putzgrund zieht. Anschließend modelliert er den noch nassen Putz mit der Sto-Reliefwalze (Typ Eiche). Mit einer trockenen kurzflorigen Malerwalze drückt er nach kurzem Antrocknen die vorher hochgezogenen Spitzen ein. Nach ausreichender Durchtrocknung des grob modellierten Oberputzes kommt eine Fassadenfarbe auf Reinacrylatbasis (hier StoColor Maxicryl im Farbton 10DC510) zum Einsatz. In die noch nasse Farbe bläst der Handwerker mit der Trichterpistole schwarzglänzende Partikel (Sto- Siliciumcarbid F14) ein.
Die fertige Oberfläche ist stark strukturiert und zeigt ein intensives Licht- und Schattenspiel, das durch die Lichtreflexe des groben Siliciumcarbids weiter gesteigert wird.
Flotter Feger
Die sogenannte „Besentechnik“ ist sowohl für die Fassade (Stolit Effect) als auch für den Innenraum (StoDecolit Effekt) geeignet. Eine Ausnahme: Der Farbton 10DC310 ist nur innen möglich. Dabei wird der Putz mit der Traufel auf Kornstärke aufgezogen und – noch nass – mit einem Besen strukturiert. Nach dem Durchhärten des Materials erhalten die Kammspitzen eine Dispersionsbeschichtung (StoColor Metallic) mit einer feinen Schwammrolle. Es entsteht ein lebendiges Spiel nahezu paralleler, geometrisch nicht exakter Linien, die die Oberfläche prägen. Die Struktur verbirgt die Handarbeit nicht, sondern stellt sie mit ihrer Eigenheiten selbstbewusst in den Vordergrund.


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