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Unerwünscht

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Unerwünscht

Algen und Pilze an Fassaden sind eine optische Beeinträchtigung, die von vielen Hausbesitzern als störend empfunden werden. Eine neue Generation von Beschichtungen ohne biozide Wirkstoffe soll einen optimierten Schutz bieten.

Dieter Stauder, maxit

Algen und Pilze an Fassaden sind ein unerwünschtes Erscheinungsbild. Oftmals ist der Anspruch verbunden, dass die Beschichtung selbst den Befall von Mikroorganismen verhindern sollte. Schon lange ist das Thema in der Branche in aller Munde.
Die Hersteller von Farben und Putzen bieten mittlerweile von ihnen favorisierte Lösungen für einen erhöhten Schutz gegen Algen- und Pilzbefall an. Die klassische und gängigste Lösung ist der Zusatz von bioziden Wirkstoffen, die eine abtötende Wirkung auf Kleinstlebewesen haben. Inzwischen gibt es eine neue Generation von Beschichtungen, die allein über eine intelligente Steuerung des Wasserhaushaltes einen optimierten Schutz bieten und damit ohne biozide Fassadenkonservierung auskommen.
Geeignete Untergründe, auf denen Algen und Pilze siedeln können, gibt es jeder Art. Während das „Grünwerden“ vieler Alltagsgegenstände kritiklos hingenommen wird, wird der Befall von Fassaden oftmals mit einem Anspruch verknüpft, der einen Produktmangel unterstellt.
Deutlich erkennbar sind an der unten abgebildeten Fassade die klar abgegrenzten Bereiche mit und ohne Bewuchs. Bei der Vielzahl der beeinflussenden Faktoren, die einen Befall begünstigen oder nicht begünstigen und ihrem komplexen Zusammenwirken, lässt sich im Einzelfall praktisch keine Vorhersage tätigen.
Im gezeigten Beispiel sind aber alle Faktoren (Exposition, Beschichtungsaufbau, geographische Lage, Witterungsbedingungen, etc.) gleich. Nur ein Faktor gibt den Ausschlag, ob Algen wachsen und sich flächig ausbreiten können oder nicht. Lediglich die Unterscheidung im Angebot der im Mittel zur Verfügung stehenden Wassermenge schafft klare Grenzen hinsichtlich Bewuchs oder Algenfreiheit. Selbst der schon vorhandene dichte Algenbewuchs der Flächen, die länger nass bleiben, schafft es nicht, auf die mit weniger Wasser belasteten Flächen überzusiedeln bzw. sich über die Grenze auszubreiten.
Das bedeutet daher: Wenn es gelingt, den Wasserhaushalt, z. B. einer Putzbeschichtung, so zu beeinflussen, dass sie im Jahresmittel deutlich weniger Nässe an der Oberfläche aufweist als ein Standard-Putz, dann ist es möglich, den Bewuchs von Algen und Pilzen zu verhindern. Nicht, indem man sie durch Zusätze abtötet, sondern indem man ihnen von vornherein die Lebensgrundlage (Wasser) in der obersten Putzlage entzieht.
Genau da setzen die neuesten Versuche der Hersteller an. Bereits vor vier Jahren hat ein Hersteller die Chance gesehen, mit einer auf sehr schnell abtrocknende Oberflächen ausgerichteten Rezeptierung einen Algenschutz ohne biozide Fassadenkonservierung zu erreichen. Als eines der ersten Unternehmen hat man mit der Einführung einer neuen Produktfamilie konsequent auf die Lösung des Algenproblems mittels physikalischer statt chemischer Wirkmechanismen gesetzt.
Neben der anspruchsvollen Aufgabe für Forschung und Entwicklung galt es, ein geeignetes Prüfverfahren zu finden, das aussagekräftige Vorhersagen schnell und verlässlich liefert.
Prüfungen und Analyse
Das Micor-Verfahren hat sich zwischenzeitlich als die Methode etabliert, die es erlaubt, innerhalb kürzester Zeit verlässliche Aussagen über die Befallsneigung von Beschichtungen zu treffen. Erfolgsgarant und einmalig ist der ganzheitliche Ansatz. Biologisch optimale Wachstumsbedingungen werden kombiniert mit realistischen Fassadenverhältnissen (kompletter Systemaufbau, große Prüfkörper – neu und zwei Jahre alt –, reale Bewitterungseinflüsse, etc.). Die so erzielten Ergebnisse sind mit freibewitterten Systemen verglichen worden und haben den dort sichtbaren Befall wiedergegeben.
Das Ergebnis, das die Befallsneigung widerspiegelt, sind die auf den Prüfkörpern nach Abschluss der Bewitterung festgestellten sogenannten „vitalen Zellen“. Sie entsprechen den Erscheinungsbildern realer Fassaden.
Beschichtungssysteme
Die Systeme mit dem heute bestmöglichen Algen- und Pilzschutz erreichen in den Prüfungen unter 200.000 vitale Zellen. Diese Ergebnisse werden technologisch erreicht, entweder durch Putze mit extra starker Filmkonservierung oder durch Putze mit dem Ansatz eines optimierten Wasserhaushaltes – z. B. kein „Aufschaukeln“ der Wassermenge im Putz bei Beregnungszyklen – plus beschleunigter Oberflächentrocknung (z. B. durch Kapillareffekte).
Die hierzu entwickelten Produkte haben einen günstigen Wasserhaushalt (sie trocknen zwischen starken Belastungen immer wieder aus) und eine Kapillaraktivität, wie man sie sonst nur von mineralischen Putzen kennt. Im Ergebnis ist die Oberfläche kurz nach Beregnung oder Betauung frei von dem für das Wachstum von Algen und Pilzen notwendigen Wasser.
Beschichtungen mit sehr gutem Schutz gegen Algen und Pilze weisen Werte von unter 200.000 vitalen Zellen pro Quadratzentimeter auf.
Mit den neuen Beschichtungsmaterialien steht eine Oberflächentechnologie zur Verfügung, die gleichermaßen die Bedürfnisse nach optimalem Fassadenschutz sowie nach Einsparung umweltbelastender Komponenten erfüllt.
Der „top-dry-Effekt“ der Beschichtung steht für extrem schnell trocknende Oberflächen, das physikalische Wirkprinzip ohne biozide Filmkonservierung und für einen dauerhaften Schutz gegen Algen und Pilze an Fassaden.

kompakt
Algen und Pilze an Fassaden sind nicht gern gesehen. Eine neue Generation von Beschichtungen kommt ohne biozide Fassadenkonservierung aus, da sie allein über eine Steuerung des Wasserhaushaltes einen optimalen Schutz bietet.
Die maxit top-Qualität gibt es als pastöse Oberputze (maxit silco top, maxit spectra top, maxit sil top) und als silikonharzgebundene Farbe (maxit Siliconharzfarbe top).
Weitere Informationen erhalten sie von maxit Deutschland
Tel.: (07668) 711-0
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