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Langhalsschleifer mit variabler Länge

Werkzeuge & Maschinen
Kurz oder lang

Ein neuer Langhalsschleifer ist zugleich auch ein Kurzhalsschleifer: auf Grund eines Schnellspann-Stecksystems kann die Länge des Geräts auf die jeweilige Arbeitssituation angepasst werden.

Susanne Sachsenmaier-Wahl

Ein Hoch auf den Langhalsschleifer: Die Trockenbauweise mit Gipskartonplatten ist immer häufiger anzutreffen. Kein Wunder, denn bei dieser Bauweise fallen keine langen Trocknungszeiten an. Allerdings müssen sämtliche Plattenstöße verspachtelt und anschließend verschliffen werden. Damit das Verschleifen der Spachtelstellen nicht zur mühsamen und zeitaufwändigen Arbeit wird, empfiehlt sich hierfür der Einsatz einer Schleifmaschine. Mit einem so genannten Langhalsschleifer wird sogar auch noch das Auf- und Absteigen von der Leiter überflüssig. Gipskartonwände können mit diesem Spezialwerkzeug schnell und bequem geschliffen werden.
Langhalsschleifer: Mal kurz, dann wieder lang
Ab Oktober 2007 wird nun auch ein Langhalsschleifer von Festool angeboten. Selbstverständlich hat der Wendlinger Elektrowerkzeughersteller den Langhalsschleifer nicht neu erfunden; und dennoch unterscheidet er sich in einigen Details doch deutlich von den bislang auf dem Markt erhältlichen Geräten. „Wir hatten den Vorteil, dass wir die Schwachstellen bei den bisher erhältlichen Geräten schon kannten“, so Thomas Schuder, Leiter der Anwendungstechnik bei Festool. Und diese Schwachstellen wollten die Wendlinger bei ihrem „Planex“, wie der neue Langhalsschleifer heißt, vermeiden.
Der wichtigste Unterschied zu den bisherigen Langhalsschleifern dürfte wohl sein, dass der Planex sowohl ein Langhals-, als auch ein Kurzhalsschleifer ist. Möglich macht dies ein Stecksystem. Schleifteller, Bedienelement und Rohrverlängerung sind Einzelteile, die über eine Schnellspann-Steckverbindung werkzeuglos miteinander verbunden werden können. Ohne Verlängerungsstück, wenn also lediglich Schleifteller und Bedienelement zusammengesteckt werden, misst der Planex gerade mal 110 cm und ist damit auch für enge Treppenhäuser bestens geeignet. Durch den Einbau eines Verlängerungsstücks wird der Planex zum „normalen“ Langhalsschleifer mit einer Länge von 160 cm. Da die Steckverbindungen sehr stabil sind, kann bei Bedarf außerdem ein weiteres Verlängerungsstück eingesetzt werden. Der Planex ist dann 210 cm lang; so kann auch in höheren Räumen ohne Leiter oder Gerüst gearbeitet werden. Malermeister Markus Musch aus Oberlenningen, der den neuen Langhalsschleifer von Festool vorab schon getestet hat, ist begeistert von der Längenvariabilität: „Man ist mit dem Planex absolut flexibel und kann ihn in den unterschiedlichsten Räumen einsetzen.“ Und Malermeister Karl-Heinz Jahn aus Bonn pflichtet ihm bei: „Mit dem Planex sind enge Treppenhäuser oder hohe Decken kein Problem mehr.“
Und noch einen Vorteil bringt das Stecksystem mit sich. Zerlegt kann der Langhalsschleifer im praktischen „Systainer“, einem Transportkoffer aufbewahrt und transportiert werden. Malermeister Thomas Buban aus Gerlingen fasst zusammen: „Im Systainer können wir den Langhalsschleifer bequem transportieren, ihn vor Transportschäden schonen und mit einem noch besseren Erscheinungsbild beim Kunden auftreten.“
Was einen beim Planex auf den ersten Blick stutzig macht, ist die Position des Motors. Der sitzt nämlich, anders als bei anderen Langhalsschleifern, nicht am Bedienelement und damit dort, wo das Gewicht am besten vom Verarbeiter aufgenommen werden kann, sondern am Schleifteller. Dort wurde er ganz bewusst angebracht, um die Motorleistung von 500 Watt durch das zweistufige Getriebe direkt, mit möglichst wenigen Verlusten, auf den Schleifteller übertragen zu können.
Langhalsschleifer: Mit Ansaugeffekt
Doch wie sieht es mit der Gewichtsverteilung aus? Ist der Schleifer nicht wesentlich schwerer zu führen, wenn das größte Gewicht nicht in den Händen des Verarbeiters, sondern am anderen Ende der Maschine platziert ist? Thomas Schuder bestätigt: „Ja, das könnte man tatsächlich meinen.“ Doch als er das Gerät in Betrieb nimmt, wird schnell klar, dass das nach vorn verlagerte Gewicht beim Planex keine große Rolle spielt. Das Geheimnis ist der Ansaugeffekt, über den der neue Langhalsschleifer verfügt. Über acht Löcher im Schleifteller saugt sich die Maschine an die Oberfläche an. Zur Demonstration „hängt“ Thomas Schuder das laufende Gerät an die Decke, wo dieses auch verbleibt, bis der Anwendungstechniker den Ansaugeffekt schließlich über die Ansaugregulierung reduziert. Malermeister Karl-Heinz Jahn zieht nach dem Test des Planex Bilanz: „Wenn man mit dem Planex länger arbeitet, wird einem bewusst, wie praktisch die Ansaugung ist. Bei Einstellung auf die Innenabsaugung saugt sich der Schleifkopf regelrecht an die Fläche an und man kann mit wesentlich weniger Kraftaufwand auch hohe Wände bzw. Decken leichter schleifen.“
Langhalsschleifer mit durchdachten Details
Während diese Art der Absaugung bei Feinstäuben – und damit für die meisten Einsatzgebiete des Planex – optimal ist, stößt sie bei grobem Schleifgut an ihre Grenzen. Um dennoch grobe Partikel, wie etwa Tapetenreste absaugen zu können, haben sich die Entwickler von Festool etwas einfallen lassen. Durch Betätigen eines Schalters lässt sich von der Innenabsaugung zur Außenabsaugung, also zur Absaugung über den Rand des Schleiftellers, wechseln. Der Ansaugeffekt ist bei der Außenabsaugung nicht möglich. Bei einem Gewicht von 3,8 kg (bei 110 cm Gerätelänge) bzw. 4,6 kg (bei einer Gerätelänge von 160 cm) dürfte das allerdings nicht ganz so schlimm sein.
Wo Schleifmaschinen an einen Staubsauger angeschlossen sind, zeigt sich auf der Baustelle immer wieder dasselbe Bild: Der Übergang vom Schleifgerät zum Schlauch ist dick mit Klebeband umwickelt, damit der Schlauch nicht von der Aufnahme rutscht. Um ein Abrutschen des Schlauchs beim Arbeiten zu verhindern, verfügt der Langhalsschleifer von Festool über eine mechanische Arretierung, die einfach und ganz ohne Werkzeug zu öffnen und zu schließen ist. Eine optimale Absaugung ist so in jeder Position gewährleistet, ein Abrutschen des Schlauchs Vergangenheit.
Praktisch ist auch das abnehmbare Bürstensegment am Schleifkopf. Malermeister Markus Musch ist begeistert: „Das randnahe Schleifen durch den abnehmbaren Bürstenkranz spart mir einen Großteil der mühevollen Handarbeit.“ Ein Handgriff genügt, und das Bürstensegment ist abgenommen. Innenecken können nun zuverlässig maschinell geschliffen werden. Der Schleifkopf selbst ist so gelagert, dass er sich jeder Neigung anpasst.
Der Elektronik des Geräts wurde von den Entwicklern ebenfalls große Aufmerksamkeit geschenkt. Sie steuert den geregelten Sanftanlauf, passt die Drehzahl an, hält sie konstant, bietet eine stufenlose Drehzahlauswahl und schützt das Gerät vor Überhitzung.
Mit dem passenden Sauger
Die hohe Abtragsleistung des Langhalsschleifers – laut Festool schafft der Planex rund 30 kg Schleifstaub pro Stunde – kann für einen herkömmlichen Staubsauger schnell zum Problem werden. Der feine Staub setzt den Filter in kürzester Zeit zu. Um diese Probleme in den Griff zu bekommen, bietet Festool einen neuen passenden Sauger zum Langhalsschleifer an. Von Zeit zu Zeit ist von dem Spezialsauger ein Klopfen zu vernehmen. Das ist immer dann der Fall, wenn das automatische Filter-Abreinigungssystem des Saugers arbeitet. Dieses System „klopft“ in regelmäßigen Abständen den feinen Staub vom Filter, damit dieser sich nicht zusetzt. Dadurch bleibt die Absaugleistung konstant. Malermeister Thomas Buban: „Selbst große Staubmengen schafft der Sauger problemlos. Durch die saubere Absaugung arbeiten meine Mitarbeiter nicht mehr in einer Staubwolke, was auch ihrer Gesundheit zu Gute kommt.“ Zugelassen ist der Sauger für die Staubklasse M und somit optimal für die Absaugung von Gipsstäuben geeignet. Weil der Sauger speziell für den Langhalsschleifer entwickelt wurde, verfügt er außerdem über einen praktischen Werkzeughalter. Dieser fixiert den Planex in Arbeitspausen auf dem Sauger; gefährliche Stolperstellen werden dadurch verhindert. Daneben lässt sich bei fixiertem Gerät das Schleifmittel bequem und schnell wechseln.
Überall dort, wo Wände und Decken rationell geschliffen werden sollen, ist der Langhalsschleifer die richtige Wahl. Übrigens: der Langhalsschleifer leistet nicht nur im Innenraum gute Dienste. Auch das Planschleifen von Fassadendämmplatten ist mit ihm problemlos möglich.

kompakt
Weitere Informationen finden Interessenten unter www.festool.com.
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