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Neues Leben in Alt- Sachsenhausen

Farbe & Inspiration
Neues Leben in Alt- Sachsenhausen

Die Umsetzung von Farbleitplänen in bestehenden Ortschaften ist ein langfristiges Projekt. So wird Alt-Sachsenhausen seit dem Jahre 2001 sukzessive neu gestaltet – ein Zwischenbericht.

Wilhelm Michel, Caparol

Kontinuierlich erneuert sich das Gesicht Alt-Sachsenhausens: „Etwa 40 von rund 100 im Leitplan erfassten Fassaden wurden bisher renoviert“, sagt Sabine Guttmann, die als Projektleiterin für die Neubelebung des traditionellen Frankfurter Stadtteils zuständig ist.
„Die Hauseigentümer haben die Empfehlungen des Farbleitplans bis ins Detail umgesetzt, was im Einzelfalle einige Überzeugungsarbeit unsererseits erforderte. Das größte Projekt war dabei die Renovierung der Bergius-Schule, die im ursprünglichen Farbleitplan nicht enthalten war“, erläutert die Projektleiterin. „Grundsätzlich haben wir keine Kritik an der jeweils für das einzelne Haus individuell empfohlenen Farbgebung gehört, lediglich bei den architektonischen Details gab es hin und wieder kleine Diskussionen.“
Eine stark monostrukturierte und fluktuierende Gastronomie sowie unterlassene Sanierungen hatten in den vergangenen Jahrzehnten zu einer ungünstigen Entwicklung in Alt-Sachsenhausen geführt. Die wenigen renovierten Häuser kamen kaum noch gegen graubraune Fassaden an. Um den Stadtteil für Bewohner und Besucher wieder attraktiv zu machen, hat die Stadt Frankfurt einen Rahmenplan entwickelt, zu dem auch ein detaillierter Farbleitplan gehört. Er wurde nach Ortsbegehungen und der Entwicklung eines gestalterischen Gerüsts vom Caparol FarbDesign-Studio gemeinsam mit Studierenden und Professoren der Fachhochschule Hildesheim ausgearbeitet
Kriterien der Farbauswahl waren die regional typischen Baumaterialien und Farbtöne, die in der bestehenden Architektur zu finden sind. Um charakteristische Materialien wie Schiefer und roter Sandstein wurde ein werkstoffgerechter Farbenkanon gebildet, der sich auf 18 Fassadentöne beschränkt.. Zusätzlich wurde ein Spektrum universell einsetzbarer Akzenttöne definiert, die zur Fassung von Holztüren, Klappläden und anderen kleinteiligen Bauelementen vorgesehen sind. Diese Farbtöne sind größtenteils historisch belegbar.
Das Farbkonzept ist so angelegt, dass die Gesamtwirkung einer Straßenzeile zwar kontrastreich, aber ausgewogen ist. Für die Eckbauten sind gesättigtere Farben vorgesehen, während sich die Töne zur Mitte eines Straßenzuges deutlich aufhellen. Große Gebäude mit einem ausgeprägten Fassadenflächen-Anteil sind in der Regel hell und leicht gestaltet. Das Verhältnis von Fassaden- zu Fensterflächen-Anteil verändert sich deutlich von außen zum Ortskern hin. Auch die Nutzung der Architektur variiert in diesem Maßstab: Zum kleinteiligen Zentrum hin ist eine deutliche Zunahme des Gastronomie-Anteils zu erkennen. Diese Kriterien begründeten auch eine zunehmende Farbdichte zum Kern des Stadtteils hin.

kompakt
Über das Projekt der Neugestaltung Alt-Sachsenhausens haben wir bereits ausführlich im Malerblatt 02/2003 berichtet und die Entwurfssystematik gezeigt.
Projektleitung: Stadtplanungsamt Frankfurt am Main, Denkmalamt Frankfurt am Main
Entwurf: Caparol FarbDesign-Studio und FH Hildesheim Studiengang Farbdesign und historisches Kulturgut

Praxisplus
Im Rahmen der Kampagne „Engagiertes Unternehmen – Impulse für Hessen“ wurde die Caparol-Firmengruppe im Juni von der hessischen Landesregierung mit dem Titel „Unternehmen des Monats“ ausgezeichnet. „Im Juni ist unsere Wahl auf die Caparol-Firmengruppe gefallen, die sich an ihrem Firmensitz im südhessischen Ober-Ramstadt und im historischen Frankfurter Stadtteil Alt-Sachsenhausen für die Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität engagiert“, so Staatssekretär Dirk Metz.
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