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Metallschutzlack macht Metallbeschichtungen einfacher und wirtschaftlicher

Neue Haftklasse
Metallschutzlack für kritische Untergründe

Einen Lack, der auf allen Flächen sicher haftet, auch auf kritischen Untergründen wie Coil-Coatings oder Pulverlacken – wünschen sich viele Anwender. Jansen präsentierte auf der FAF 2019 einen innovativen Metallschutzlack, der die Ausführung von Metallbeschichtungen einfacher und wirtschaftlicher machen soll.

Autorin I Foto: Susanne Sachsenmaier-Wahl

Kaum ein Maler musste bei der Überarbeitung von Coil-Coatings noch kein Lehrgeld bezahlen. Die Lacke (Coatings), die in industriellen Beschichtungsverfahren auf Metallrollen (Coils) aufgebracht werden, müssen so widerstandsfähig sein. So halten sie den anschließenden Fertigungsschritten wie Stanzen, Schneiden, Knicken und Falten stand, ohne zu reißen oder abzublättern. Als Beschichtungssysteme kommen häufig siliconmodifizierte Acrylate und Polyester zum Einsatz. Der Vorteil dieser siliconhaltigen Bindemittel ist ihre hohe Wetterbeständigkeit und lange Haltbarkeit. Bei nachfolgenden Renovierungsbeschichtungen treten jedoch häufig Haftungsprobleme auf. Auch pulverlackierte Metalle, wie sie häufig bei werkseitig beschichteten Stahltüren, Wintergärten oder Alufenstern anzutreffen sind, gelten als Problemuntergründe. Vielen Pulverlackrezepturen werden Wachse zugesetzt, die sich haftungsmindernd auswirken. Zudem ist die Oberflächenstruktur von Pulverlacken – wie auch bei Coil Coatings – aufgrund der hohen Vernetzungsdichte extrem glatt. Dennoch führt häufig kein Weg an derartigen Untergründen vorbei. In Industriegebieten etwa sind vielerorts Fassaden aus Coil-Coating-Blechen anzutreffen und pulverbeschichtete Metalluntergründe gehören im Bauwesen längst zum Alltag.

Auf der FAF in Köln präsentierte Hersteller Jansen eine Produktinnovation, mit der diese Probleme nun endlich in den Griff zu bekommen sind. Denn der neue Lack soll sicher auf den oben genannten Untergründen haften. „Gerade bei Metalltüren, Garagentoren oder Fassaden, die vorbeschichtet ausgeliefert wurden, bietet der 1-komponentige Aqua Metallschutz 3-in-1 dem Maler unschlagbare Vorteile“, freut sich Produktmanager Frank Jakobs. Auf dem Messestand konnten sich Malerprofis selbst ein Bild vom innovativen Metallschutz machen. Der Besucherandrang zeigte, von welch großem Interesse dieses Thema für die Branche ist. „Mit dem System haben wir einen Volltreffer gelandet“, sagt Geschäftsführer Peter Jansen stolz. „Beeindruckend war, dass viele Maler sich bereits im Vorfeld über das Produkt informiert und gezielt nachgefragt haben.“ Wodurch wird die Haftung auf den genannten kritischen Untergründen erreicht, möchte ich von Jansen wissen.

Neue Rohstoffe machen es möglich

„Spezielle Bindemittelkombinationen in Verbindung mit einem Haftungspromoter garantieren allerbeste Haftungseigenschaften“, verrät er und ergänzt: „Die Untergründe müssen mit unserem Metallreiniger vorbehandelt werden. Hierdurch werden alle trennenden Substanzen von der zu beschichtenden Oberfläche entfernt.“ Der Metallreiniger entfernt nicht nur Öle, Fette und Ruß von Metalloberflächen, sondern wirkt auch als Anlauger auf Coil-Coatings und Pulverbeschichtungen. Dadurch verbessert sich die Haftung für nachfolgende Anstriche erheblich. Könnte dieser Reiniger auch die ammoniakalische Netzmittelwäsche auf verzinkten Untergründen ersetzen? „Der Metallreiniger ersetzt die klassische Netzmittelwäsche“, bestätigt der Firmenchef und erläutert, wie die Reinigung vorzunehmen ist: „Die zu beschichtende Fläche wird wie bei der Netzmittelwäsche mit einem Schleif-
vlies bearbeitet.“ Bei großen Flächen trägt man den Reiniger hierfür mit dem Drucksprüher auf, schleift und wäscht anschließend mit Wasser nach. Bei kleinen Flächen wird der Reiniger direkt mit dem Schleifvlies aufgebracht.

Die sichere Haftung auf werksbeschichteten Metalluntergründen ist aber nicht der einzige Vorteil des neuen Lacksystems. Heinrich Krebsbach, Leiter Forschung und Entwicklung bei Jansen, war neben der starken Haftfähigkeit ein weiterer Punkt extrem wichtig. „Eine identische Oberflächenqualität, ganz gleich, ob der Lack gestrichen, gerollt oder gespritzt wird.“ Die Anpassung der Streich- und Spritzqualität gelingt durch zwei Additive, dem Additiv A und dem Additiv SRS. „Mit Additiv A kann die Standardqualität von Aqua Metallschutz 3-in-1 auf eine Viskosität eingestellt werden, die für eine Airless-Applikation benötigt wird. Schichtstärken mit einer Standfestigkeit von 350 µm nass können appliziert werden. Additiv SRS verlängert die Offenzeit beim Streichen und Rollen und dient zur Einstellung der Viskosität für HVLP-Geräte. Mit beiden Additiven hat man erstmals die Möglichkeit, alle Viskositätsstufen mit nur einem Standardmaterial einzustellen“ erklärt Peter Jansen.

Metallschutzlack: Korrosionsschutz inklusive

Spezielle Additive und neue Pigmente, die der Lackrezeptur zugesetzt wurden, ermöglichen außerdem einen erhöhten Korrosionsschutz. Häufig könne auf eine Rostschutzgrundierung verzichtet werden. „Der gewünschte Korrosionsschutzgrad ist entscheidend“, fasst Peter Jansen zusammen. „Für die meisten Untergründe, die vom Maler bearbeitet werden, z. B. Trapezbleche oder Stahltüren, besteht ein sehr guter Korrosionsschutz.“

Auch hinsichtlich der Farbigkeit lässt der Eintopflack kaum Wünsche offen. „Als Readymix-Farbtöne stehen RAL 9006, DB 701, DB 702, DB 703 und Altkupfer mit Eisenglimmer sowie Weiß zur Verfügung. In unserem MIX System besteht eine nahezu unbegrenzte Farbauswahl“, führt Firmenchef Jansen aus. Ein Überzugslack rundet das System ab. Er macht mit Eisenglimmer lackierte Flächen glatter und somit reinigungsfreundlicher. Der Glimmereffekt und die Oberfläche werden vor Abnutzung und Handschweiß geschützt.

Auf dem Weg zum Bestseller

Bei so vielen positiven Eigenschaften, die der neue Lack in sich vereint, könnte man fast denken, dass die wesentlich umständlichere 2K-Lacktechnologie überflüssig wird. „Zweikomponenten-Lacke sind härter und chemikalienbeständiger“, relativiert Peter Jansen. Der Anwender entscheide, welche Eigenschaften gewünscht werden. „Bei einer Fassadenbeschichtung ist beispielsweise ein elastischer Anstrich von Vorteil. Bei Stahltüren sind Härte und Chemikalienbeständigkeit ebenfalls nicht die entscheidenden Kriterien“, ergänzt er. Bei den klassischen Maleranwendungen könnte die Lackinnovation also tatsächlich ein Bestseller werden. Dass der Lack auf einem guten Weg dorthin ist, sieht auch Peter Jansen: „Während der Messe wurde uns immer wieder bestätigt, dass dieser gesamtheitliche Ansatz das Denken der Branche verändern wird.“

Weitere Informationen:
www.jansen.de

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