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Ab in den Keller!

Technik
Ab in den Keller!

In feuchten und muffigen Räumen lässt es sich schlecht lernen. Die Kellergeschosse eines Berliner Gymnasiums wurden deshalb grundlegend saniert.

Dipl.-Ing./Ma.-Kfm. Dietmar Haucke

Das Max-Planck-Gymnasium in Berlin-Mitte ist ein Mauerwerksbau aus den 50er-Jahren und besteht aus fünf unter Denkmalschutz stehenden Gebäuden. Die Jahrzehnte hatten dem Objekt teilweise gravierende Bauschäden zugefügt, so dass ein normaler und gefahrenfreier Schulbetrieb auf Dauer nicht mehr möglich war. Zudem fordern politische Vorgaben die energetische Gebäudeertüchtigung öffentlicher Einrichtungen nach EnEV 2007/2009 zur weiteren Energieeinsparung und Minimierung des CO2-Ausstoßes. Das Bezirksamt Mitte beauftragte das Ingenieurbüro Krüger in Berlin mit der Planung und Bauüberwachung der Abdichtungsarbeiten zur Kellerinstandsetzung.
Kellerinstandsetzung
Vor Durchführung der Bauwerksabdichtung wurden an verschiedenen Messachsen Proben durch Kernbohrungen entnommen. Ergebnis: Das untersuchte Mauerwerk war unterhalb des anstehenden Geländeniveaus zu 100 Prozent durchfeuchtet, was die 100-prozentige Füllung der vorhandenen Poren mit Wasser bedeutete. Aus den ausgewerteten Bauwerksproben und den darin gefundenen, sehr unterschiedlich verteilten Salzkonzentrati-onen wurde abgeleitet, dass für die Bauwerksabdichtung nur extrem sulfatbeständige und sicher abdichtende Systeme in Frage kommen, die diesem Lastfall dauerhaft standhalten.
Außenseitige Abdichtung
Zunächst wurde eine lösemittelfreie Grundierung aufgebracht, die durch Verkieselung und Kieselgelbildung eine hydrophobe Baustoffverfestigung bewirkt und auch auf extrem nassem Untergrund für einen optimalen Haftverbund zu der nachfolgenden mineralischen Dichtungsschlämme sorgt. In Bereichen mit rückseitig einwirkendem hydrostatischem Druck kam diese sulfatbeständige, einkomponentige Schlämme als Vordichtung zum Einsatz. Dieser mineralische Hinterfeuchtungsschutz stellt sicher, dass gerade bei stark durchfeuchtetem Ziegelmauerwerk keine rückseitige Wasserbeanspruchung auf die bituminöse Abdichtung entstehen kann. Grundierung und Schlämme werden „frisch in frisch“ verarbeitet, der Abbindeprozess der Schlämme beginnt sofort. Anschließend wurde ein Abdichtungssystem, bestehend aus 2K-Bitumendickbeschichtung und einer lösemittelfreien kunststoffmodifizierten 2K-Dickbeschichtung mit einer speziellen Füllstoffkombination aus Gummigranulat, aufgetragen. Dank der Füllstoffe stellt der zweifache Auftrag der Dickbeschichtung selbst ohne Verstärkungseinlage bei diesem Lastfall – aufstauendes Sickerwasser nach DIN 18195–6 – eine hoch sichere Abdichtungsmatrix dar. Für den Schutz dieser komplexen Abdichtung gegen mechanische Beschädigung wurde schlussendlich eine Polyethylen-Noppenbahn mit Gleitfolie und aufkaschiertem Polypropylen-Filtervlies angebracht. Die eingebaute Gleitschicht verhindert die Übertragung von Scherkräften des Erdreichs auf die Abdichtungsebene. Die Befestigung erfolgte mithilfe einer speziellen Abschlussleiste in Verbindung mit dazugehörigen Clips.
Sanierputz für die Innenwände
Die Wandinnenseiten wurden im ersten Schritt von schadhaftem Putz und Fugenmörtel befreit. Anschließend folgte die Verkieselung. Nach der erfolgreichen Verfestigung der Innenwandoberflächen folgte das Verputzen mit Grundputz und Sanierputz. Bei Letzterem handelt es sich um die Kombination spezieller hydraulischer Bindemittel mit hochreaktiven puzzolanischen Verbindungen. Zusammen mit dem Blähglasgranulat Poraver erhält man ein ballaststofffreies und hochfunktionelles Sanierputzsystem. Die definierten Sieblinien des Leichtzuschlages Poraver unterstützen gezielt den Kornaufbau der Putzrezepturen. Das stabile Rundkorn verfügt über ein niedriges Eigengewicht bei hoher Druckfestigkeit, ist antiallergen, geruchsneutral und sorgt durch den „Kugellagereffekt“ für eine bessere Verarbeitung, verbunden mit mehr Flächenleistung. Dank der einzigartigen Porengeometrie bleibt der Putz stets offenporig und an seiner Oberfläche trocken. In der Anwendung überzeugt das Sanierputz-System durch einfache Verarbeitung, kurze Trocknungszeiten, hohe Grundstandfestigkeit und ein geringes Schwindmaß.
Vor der Sanierung waren die Kellergeschosse in einem sehr schlechten baulichen Zustand, der eine Nutzung für den Schulbetrieb nicht mehr zuließ.
Nach der erfolgreichen Kellersanierung können die vorhandenen Räume im Basisgeschoss nun wieder voll und ganz für den Schulbetrieb genutzt werden.

praxisplus
Bei der Kellersanierung am Max-Planck-Gymnasium in Berlin kamen folgende Produkte der Firma Remmers zum Einsatz:
  • Horizontalabdichtung mit Kiesol iK
  • Grundierung und Teilhydrophobierung der Wandflächen mit Kiesol
  • Flächenausgleich mit Grundputz in Teilflächen mit Dichtspachtel
  • Haftbrücke und Dichtungsebene mit Sulfatexschlämme in zwei Schlämmlagen
  • Haftbrücke für Putzauftrag mit Sulfatexschlämme und Vorspritzmörtel
  • Putzauflage mit Grundputz und Sanierputz
  • ILACK ST
  • Profi-Baudicht 2K
  • DS-Systemschutz
Weitere Informationen zu den Produkten erhalten Sie bei
Remmers
Tel.: (05432) 83-0/Fax: 3985
Nähere Informationen zum Blähglasgranulat Poraver, das in den Putzen als Zuschlagstoff eingesetzt wird, gibt es bei
Dennert Poraver
Tel.: (09552) 92977-11/Fax: -26
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