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Das richtige Malerwerkzeug: Auf dem neuesten Stand halten

Werkzeuge auf dem neuesten Stand halten
Das richtige Malerwerkzeug

Entscheiden sich Hausbesitzer dazu, einen professionellen Malerbetrieb zu beauftragen, sind die Erwartungen hoch. Neben einer effizienten Arbeitsweise wird ein einwandfreies Ergebnis vorausgesetzt. Die Wahl des richtigen Werkzeugs ist für beide Kriterien ausschlaggebend.

Dennis Michael

Der Maler muss je nach Objekt, Kundenwunsch und Oberflächenanspruch entscheiden, zu welchem Malerwerkzeug er greift. Dabei ist es wichtig, immer auf dem neuesten Stand der Technik zu bleiben. Ein vor zehn Jahren erworbenes Airless-Gerät ohne geeigneten Düsensatz oder passendes Vorsatzgerät wird ebenso wenig die Qualitätsansprüche des Kunden erfüllen wie ein zu alter, abgearbeiteter Pinsel. Der Werkzeugmarkt unterliegt einem stetigen Wandel und die Vielfalt an Herstellern und Werkzeugtypen ist groß. Zudem entwickeln sich die Verarbeitungsmethoden und auch deren Wirtschaftlichkeit variiert. Was also ist der neueste Stand der Technik?
Allgemeine Entwicklungen
Noch vor einigen Jahren führte der Profi Lackierungen ausschließlich mit reinen Natur- bzw. Chinaborsten aus. Diese wurden heute zum größten Teil von Kunstborsten abgelöst, da sie mindestens das gleiche Ergebnis erzielen, aber auch im langen Arbeitseinsatz formstabil bleiben. Zudem ist ihre Verfügbarkeit wesentlich höher.
Die Weiterentwicklung der Walzen- und Rollenbezüge bei Malerwerkzeugen für Dispersionsfarben ist in dem Trend zu glatten, lackähnlichen Oberflächen begründet. Ein solch gleichmäßiges Oberflächenbild setzt dichte Bezugsstrukturen voraus – ein Kriterium, das reine Mikrofaserbezüge erfüllen. Diese ermöglichen allerdings nur einen geringen Farbauftrag, was sich negativ auf das Deckvermögen auswirkt. Für den Objektbereich wirtschaftlicher ist der Einsatz von Polyamidbezügen, denn diese bieten eine höhere Farbaufnahme und -abgabe. Sie sind in ihrer Struktur offener, was wiederum ein ungleichmäßiges Oberflächenbild mit erhöhter Rollstruktur ergibt. Bei den sogenannten Mikrofasermixbezügen wurden die Vorteile beider Materialien kombiniert: Sie bieten eine gute Farbaufnahme sowie -abgabe und ermöglichen gleichzeitig ein einwandfreies Oberflächenfinish. Damit sind sie eine gute wirtschaftliche, aber auch technisch ordentliche Lösung.
Neben dem perfekt abgestimmten Werkzeug kommt es aber natürlich auch immer auf das handwerkliche Können, den optimal vorbereiteten Untergrund und das richtige Material an. Richtlinien wie die REACH-Verordnung und gestiegene Ansprüche an mechanische Belastbarkeit, Oberflächenbeschaffenheit und Optik führten zur Veränderung der Materialeigenschaften. Diese wiederum erforderten neue Werkzeug-Lösungen.
Pinsel und Walzen
Ein Beispiel hierfür sind wasserbasierte Lacksysteme: Schon in den 70er-Jahren, als die ersten Acryldispersionslacke auf den Markt kamen, war schnell klar, dass die für lösemittelhaltige Lacke gebräuchlichen Pinsel aus Schweineborsten nicht für wasserbasierte Systeme geeignet waren. Die Kunststoffborsten waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht weit genug entwickelt, weshalb man Naturborsten mit geeigneten Polyesterborsten kombinierte. Mittlerweile ist die Entwicklung vorangeschritten – spezielle Kunstborsten nehmen Malern die letzten Vorurteile gegenüber wasserbasierten Lacksystemen. Bei fachmännischer Anwendung kann mit diesen Pinseln der verkürzten Offenzeit entgegengewirkt und optimale Oberflächenergebnisse können erzielt werden. Auch im Bereich der Lackierungs-Walzen gab es in den letzten Jahren Fortschritte: Bis vor wenigen Jahren war es üblich, wasserbasierte Lacke mit einem Pinsel oder einer kurzflorigen Walze aufzutragen und dann mit einer Schaumstoffwalze zu verschlichten. Heute bieten vereinzelte Werkzeughersteller Schaumstoffwalzen an, die aufgeraut sind bzw. eine nicht ganz so dichte Oberflächenstruktur aufweisen. Das ermöglicht eine optimale Farbaufnahme, Farbabgabe und ein perfektes Oberflächenbild, da ausreichend Material auf die Oberfläche aufgetragen und verteilt werden kann.
Da die Rheologie der Lacke aber bei jedem Hersteller unterschiedlich ist, können keine pauschalen Aussagen zum „richtigen Pinsel“ gemacht werden. Eine zu weiche Borste kann beispielsweise bei einem kompakter eingestellten Lack dazu führen, dass das Material nicht ausreichend verteilt wird. Aus diesem Grund arbeiten Werkzeughersteller eng mit Materialherstellern zusammen, um geeignete Pinsel herauszuarbeiten und um Handel und Kunden die entsprechende Empfehlung geben zu können.
Für AquaTechnologie-Lacke sind Kunstfaser-Mischborsten aus einer speziellen, konischen Kunstfasermischung geeignet. Diese Fasern sind für eine sehr feine Materialverteilung an der Borstenspitze gespleißt. Sie nehmen nur 0,5 Prozent Wasser auf, was ein Aufquellen ausschließt. Zudem haben sie ein gutes Lack-Aufnahmevermögen und eignen sich ausgezeichnet zum Lackieren und Verschlichten aller gängigen Lacksysteme – insbesondere der wasserbasierten.
Nur die Kombination aus handwerklichem Können, der richtigen Untergrundbeschaffenheit, dem geeigneten Material und dem dafür ausgewählten Werkzeug führt zu zufriedenen Malern und über das Ergebnis glücklichen Kunden. Um neue Techniken und neue Produkte anhand von theoretischem und praktischem Wissen zu vermitteln, aber auch um aktuelles Wissen zu erweitern, bieten die Hersteller regelmäßig Schulungen an.
Weitere Informationen zu den optimalen Pinseln und zur richtigen Spritzmaschineneinstellung wurden in einer Broschüre zusammengetragen, sie kann unter www.profitec.de/aquatechnologie heruntergeladen werden.

praxisplus
praxisplus
Welche Aufgabe hat eine Lackwalze?
  • Maximale Farbaufnahme aus dem Gebinde
  • Gesteuerte Farbabgabe während des Rollens
  • Herbeiführung einer optimalen Oberflächenoptik
  • Die Beschaffenheit der Faser sowie die Dichte und die Machart sind von entscheidender Bedeutung in Bezug auf Verarbeitung und Oberflächenergebnis.
Was macht einen guten Pinsel aus?
  • Farbaufnahme und Farbhaltung
  • Farbverlauf und Finish
  • Formstabilität
  • Kein Quellen der Borste durch Kunstborstenmischung
  • Gute Beschneide-Eigenschaften
  • Einfache Reinigung in Wasser
Zubehör:
  • Abstreifgitter
  • Farbwannen
  • Teleskop-Verlängerungsstangen aus Alu oder Kunststoff
  • Pinselpötte
  • Aufbewahrungs- und Reinigungsboxen für Malerrollen
  • Spezialrollen zum Anschluss an Airless-Spritzgerät
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