Wer bei der Ausbildung von Flexibilität spricht, meint in erster Linie die Auszubildenden. Sie sollen flexibel sein.
Von ihnen wird erwartet, dass sie sich beweglich zeigen. Dies ist alles richtig und wichtig. Genau so wichtig ist es, dass sich die Ausbildungsbetriebe flexibel zeigen. Es ist immer noch so, dass viele Betriebe wohl nach den inhaltlich neuesten Anforderungen ausbilden, sich aber bei Ausbildungszeiten und alternativen Ausbildungsformen sehr konservativ verhalten. Welcher Betrieb erkennt die Möglichkeiten, die ihm Auszubildende liefern, die bereits Verantwortung im privaten Bereich übernommen haben? Ich rede hier von der Möglichkeit, ledigen Eltern und hier insbesondere Frauen eine Teilzeitausbildung anzubieten? Da die Betriebe immer wieder über zu wenige Jugendliche klagen stellt sich die Frage, ob es sich das Handwerk noch leisten kann, auf verantwortungsbewusste Auszubildende zu verzichten. Jeder Betrieb muss die Frage beantworten, ob er die Möglichkeit hat, junge Frauen als Auszubildende einzustellen. Wenn er die Frage mit ja beantwortet, dann wäre es zumindest eine Überlegung wert, junge Mütter in einer Teilzeitausbildung auszubilden. Die Ausbildung findet vormittags im Betrieb statt. Nachmittags können sich dann die Mütter um die Kleinen kümmern. Die Ausbildungszeit würde sich um sechs Monate verlängern. Diese Lehrlinge wissen, wie wichtig die Ausbildung ist und sind daher hochmotiviert.
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