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Keine Chance für VOC & Co

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Keine Chance für VOC & Co

Keine Chance für VOC & Co
Mineralische Innenputze bestehen aus hochwertigen mineralischen Rohstoffen: Lösemittel, Biozide oder Formaldehyd sind für solche Putze tabu.
Mineralische Innenputze erfüllen höchste Ansprüche an die Wohngesundheit. Das ergab eine Untersuchung des Industrieverbands Werkmörtel (IWM) und des Fraunhofer Instituts für Bauphysik (IBP).

Dr. Hans-Joachim Riechers/IWM, Christian Scherer/IBP, Regina Schwerd/IBP

In einem Forschungsprojekt „Umwelt- und Gesundheitsanforderungen an Bauprodukte – Ermittlung und Bewertung der VOC-Emissionen und geruchlichen Belastungen“ hat die Bundesanstalt für Materialforschung im Auftrag des Umweltbundesamtes insgesamt 50 Bauprodukte untersucht. Die Wissenschaftler ermittelten die Emissionen aus Dichtmassen, Lacken, Wandfarben, Holzwerkstoffen, Kunstharzfertigputzen, Ausgleichsmassen, Gipskartonplatten, Klebstoffen und Wandbelägen und werteten diese nach dem Schema des Ausschusses zur gesundheitlichen Bewertung von Bauprodukten (AgBB-Bewertungsschema) aus. 14 Produkte überschritten die Grenzwerte des AgBB. Vor diesem Hintergrund hat der Industrieverband WerkMörtel e. V. (IWM) gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Bauphysik ein großes Untersuchungsprogramm zu den Umwelteigenschaften mineralischer Putze gestartet. Erste Ergebnisse zeigen, dass mineralische Putze alle Grenzwerte sicher einhalten.
Die Qualität der Innenraumluft
90 Prozent seiner Lebenszeit verbringt der Mensch in geschlossenen Räumen und atmet dabei am Tag 10 bis 20 Kubikmeter Luft ein. In Kilogramm ausgedrückt ist das mehr als die Masse an Lebensmitteln und Trinkwasser, die ein Mensch täglich zu sich nimmt! Deshalb ist eine gute Innenraumluftqualität wichtig. Bauprodukte haben darauf einen wesentlichen Einfluss. Aus den oft großflächig aufgebrachten Produkten – zu denen neben Wandfarben, Bodenbelägen und Bodenklebern auch die Putze gehören – können flüchtige organische Verbindungen (VOC) in die Raumluft übergehen.
Wissenswertes über VOC
Die englische Abkürzung VOC (Volatile Organic Compounds) bezeichnet die Gruppe der flüchtigen organischen Verbindungen. VOC umschreibt gas- und dampfförmige Stoffe organischen Ursprungs in der Luft. Dazu gehören zum Beispiel Kohlenwasserstoffe, Alkohole, Aldehyde und organische Säuren. Viele Lösemittel und zahlreiche organische Verbindungen können als VOC auftreten.
Fachleute unterscheiden VOC von den sehr flüchtigen organischen Verbindungen (Very Volatile Organic Compounds, VVOC) und den mittelflüchtigen organischen Verbindungen (Semi Volatile Organic Compounds, SVOC). Die Summe der Konzentrationen sämtlicher VOC ergibt den TVOC-Wert (Total Volatile Organic Compounds).
VOC entstehen aus sehr unterschiedlichen Quellen. Mögliche Innenraumquellen sind zum Beispiel Fußboden-, Wand- und Deckenmaterialien, Farben, Lacke, Klebstoffe, Möbel und Dekormaterialien. Gegenüber Außenluft- haben Innenraumquellen in Mitteleuropa eine deutlich größere gesundheitliche Bedeutung, da sich die Menschen überwiegend in Gebäuden aufhalten. Zudem ist der Abstand zu den VOC-Quellen drinnen meist geringer.
Wenn Lösemittel verdunsten oder pastöse Produkte trocknen, entweichen VOC in großen Mengen in die Umgebungsluft. Weniger offensichtlich ist die Verbreitung unterschiedlicher Begleitstoffe, die nicht fest in Produkte eingebunden sind. Sie können langsam von der Produktoberfläche an die Luft abgegeben und stetig aus dem Produktinneren an die Oberfläche nachgeliefert werden. Das betrifft zum Beispiel restliche Lösemittel und Bausteine in Kunststoffen (Monomere), Hilfsstoffe wie Weichmacher, Lösungsvermittler, Antioxidationsmittel, Stabilisatoren und Katalysatoren aus dem Produktionsprozess, sowie Begleitstoffe wie Duftstoffe, Flammschutzmittel und biozide Wirkstoffe. Typische VOC sind auch Terpene. Sie werden aus Materialien und Produkten natürlichen Ursprungs an die Luft abgegeben, zum Beispiel aus Holz.
Üblicherweise sind die einzelnen VOC-Konzentrationen sehr gering und gesundheitliche Beeinträchtigungen nicht zu befürchten. Konzentrationen, die gesundheitliche Beeinträchtigungen bewirken, können unmittelbar nach Bau- und umfangreichen Renovierungsmaßnahmen auftreten, sowie bei unsachgemäßer Verarbeitung oder dem Einsatz wenig geeigneter Produkte. Geruchsbelästigungen, Reizungen der Schleimhäute und Atemwege, der Augen und der Haut, sowie Kopfschmerz und Abgeschlagenheit können die Folge sein.
Verminderung von VOC
Der Ausschuss zur gesundheitlichen Bewertung von Bauprodukten (AgBB) hat ein Schema zur gesundheitlichen Bewertung von Bauprodukten in Innenräumen entwickelt, mit dem die VOC- und SVOC-Emissionen aus Bauprodukten bewertet werden können. Das „AgBB-Bewertungsschema“ ist ein Instrument, mit dem Bauaufsichts- und Gesundheitsbehörden die gesundheitliche Bewertung von Bauprodukten nach einheitlichen Kriterien vornehmen können.
Da mineralische Putze keine oder nur sehr geringe Anteile an organischen Stoffen aufweisen und weder Lösemittel noch Biozide enthalten, kann davon ausgegangen werden, dass praktisch keine oder nur sehr geringe VOC-Emissionen auftreten. Gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Bauphysik (IBP) hat der Industrieverband WerkMörtel e.V. (IWM) mineralische Putze dennoch nach diesem Schema geprüft. Die Prüfstücke werden im Verlauf dieser Untersuchung in Edelstahlkammern gelagert, die mit aufgereinigter Pressluft definierter Feuchte und Temperatur (50 % r. F., 23 °C) durchströmt werden. Im Laufe des 28-tägigen Prüfkammerexperiments werden am dritten und am 28. Tag Luftproben aus der Prüfkammerabluft entnommen und diese auf die Gegenwart von VOC und SVOC untersucht. Ein wesentliches Entscheidungskriterium für die Eignung eines Bauproduktes für die Verwendung in Innenräumen ist neben anderen (R-Wert, Summe aller mittelflüchtigen organischen Verbindungen, Summe aller Verbindungen ohne NIK, Abwesenheit kanzerogener Stoffe) der sogenannte TVOC-Wert, also die Summe aller gefundenen flüchtigen organischen Stoffe. Der TVOC-Wert darf am Tag 28 einen Wert von 1 mg/m³ nicht überschreiten. Momentan liegen die Ergebnisse für vier im Prüfkammerexperiment untersuchte Putze vor. Weitere Untersuchungen stehen noch an. Bei den betrachteten Putzen handelt es sich um drei Kalkzementputze und einen Kalkputz, die repräsentativ für marktübliche Produkte sind. Wie aus der Grafik zu entnehmen ist, unterschreiten die untersuchten Putze den erlaubten TVOC-Wert bereits am Tag 3 des Experiments. Die Emissionen nehmen in den folgenden Tagen weiter ab. Auch die anderen Kriterien wurden von allen Putzen eingehalten.
Fazit für den Handwerker
Wenn Kunden nach umweltgerechten und „gesunden“ Baustoffen fragen, sollte der Handwerker die richtigen Antworten haben. Mineralische Putze sind in Sachen „Wohngesundheit“ die Nummer 1. Sie genügen den höchsten Ansprüchen des AgBB-Bewertungsschemas und setzen darüber hinaus mit ihrer Vielfalt an Farben und Strukturen gerade im Innenbereich auch optisch die richtigen Akzente. Beides zusammen ist der Schlüssel für einen hohen Wohlfühlfaktor in den eigenen vier Wänden: Eine Premiumlösung für anspruchsvolle Kunden.

kompakt

Die Broschüre „Mineralische Innen- putze – Einzigartige Wände für mehr Lebensqualität“ enthält Argumente und Fakten, die für mineralische Innenputze sprechen. Die Broschüre soll den Handwerker bei der Beratung unterstützen und kann an die Kunden weitergegeben werden.
Die 8-seitige farbige Broschüre ist kostenlos erhältlich beim:
Industrieverband WerkMörtel e.V.
Düsseldorfer Straße 50
47051 Duisburg
Tel.: (0203) 99239-47/Fax: -98
Unter www.iwm.de kann sie auch online angefordert werden.
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