Meine Eltern warten seit geraumer Zeit auf den Maler, der noch eine Ausbesserung schnell erledigen wollte. Sind sie naiv, weil sie ihm vertrauen, obwohl die Rechnung bereits bezahlt ist? In der heutigen Zeit wird leider zu viel versprochen…
Auch gerade im Verkaufsgespräch, wenn die Angst, den Auftrag zu verlieren immer größer wird, wächst die Bereitschaft, Zusagen zu treffen, auch wenn diese kaum gehalten werden können. Selbst die Aussage: „Das kann ich auch“ oder „Diese Leistung bringe ich auch“ ist bereits ein Versprechen und brennt sich im Kopf des Kunden ein. Während der Verkäufer das Versprechen als solches vielleicht gar nicht bewertet und seine eigene Wahrheit hat, stellt es für den Kunden einen richtigen Beziehungs-Meilenstein dar. Er erinnert sich an alle Zusicherungen, ob es sich um kleine oder große handelt und auch, ob es sich um eine Zusage aus der Not handelt oder um eine, die aus reinem Übermut gemacht wurde. Haltlose Versprechen enden nie gut und schaden immens dem eigenen Image. Mein Vater erzählt sein „Erlebnis“ gerade sehr vielen Personen.
Hinterfragen Sie deshalb selbstkritisch, wann und wodurch Sie der Versuchung erliegen, erst einmal „ja“ zu sagen. Vielleicht im ersten Moment einfach nur, um Ihre Ruhe zu haben? Egal. Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Sie sagen schlichtweg „nein“ und begründen und/oder Sie notieren sich anschließend alle Versprechen, um ja keines zu vergessen.
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