Beim interkulturellen Schüleraustausch in Sigmaringen stand das Thema Energieeinsparung im Mittelpunkt.
Seit dem Schuljahr 2012/13 ist die Bertha-Benz-Schule in Sigmaringen eine Comenius-Schule und nimmt damit am EU-Programm für lebenslanges Lernen teil. Beim diesjährigen Austausch zwischen Schülern aus zwölf Nationen ging es um die Frage, wie Europas Entwicklung nachhaltig gestaltet werden kann. Die Sigmaringer Schüler und ihre Gäste sollten dabei Vorschläge zur Reduzierung des Energieverbrauchs in öffentlichen Gebäuden wie beispielsweise Schulen erarbeiten.
Schon im Vorfeld bei der Planung des Projektes in der Bertha-Benz-Schule war schnell klar, dass sich der Fachbereich Farbe einbringt. Nach einigen Überlegungen kamen die Fachlehrer Friedrich Lenk und Werner Weber auf die Idee, die Energieeinsparungsmöglichkeiten im Bereich der Beleuchtung durch den Einsatz bestimmter Farben zu untersuchen. Als Partner für den Versuch erklärte sich die Firma Keim bereit, das Projekt zu unterstützen.
In der ersten Februar-Woche war es so weit. Für eine Woche trafen sich 49 Austauschschüler aus Bulgarien, Frankreich, Großbritannien, den Niederlanden, Norwegen, Spanien und der Tschechischen Republik in der Bertha-Benz-Schule zur Comenius-Konferenz.
Für den von der Malerabteilung geplanten Versuch waren zuerst verschiedene Farboberflächen herzustellen. Die Schüler des zweiten Lehrjahres begleiteten die Gastschüler bei der Beschichtung der Untergründe mit Dispersionsfarben, kreativen Spachtelmassen und mineralischen Farben. Anschließend wurde in einer „Blackbox“ die Lichtmessung vorgenommen. Darin diente als Lichtquelle eine LED mit zwei Watt, als Lichtmesser ein Luxmeter. Als Referenz wurde eine Messung der „Blackbox“ mit schwarzem Anstrich vorgenommen. Anschließend setzten die Schüler die unterschiedlichen Oberflächen auf der gegenüberliegenden Fläche der Lampe in die Box ein und führten Lichtmessungen durch. Der weiße, mineralische Anstrich erzielte dabei die besten Reflexionsergebnisse.
Durch diesen Versuch konnten die Schüler zeigen, dass mit hellen silikatischen Farbanstrichen Energie im Bereich der Beleuchtung eingespart werden kann. Die Ergebnisse wurden im Anschluss mit dem Regionalleiter der Firma Keim, Herrn Randecker, besprochen. Das Fazit war, dass der Versuchsaufbau auf jeden Fall Potenzial für weitere Entwicklungen hat.
Für die Gastschüler war es eine tolle Erfahrung, in einer gut ausgestatteten Malerwerkstatt unter professioneller Anleitung selbst Hand anlegen zu dürfen. Und das Projekt findet seine Fortsetzung: Eine Auszubildende aus dem ersten Lehrjahr in der Berufsfachschule geht Anfang März für eine Woche nach Bulgarien.
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