Wir setzen für die Arbeit einen Holzuntergrund voraus, der fach- und sachgerecht verbaut wurde und den Anforderungen des BFS-Merkblatts 18 genügt. Um welche Bauteile handelt es sich? Nicht maßhaltige Bauteile aus Holz und Holzwerkstoffen mit nicht begrenzten Maßänderungen, z. B. mit offener Fuge montierte Außenbekleidungen aus Brettern, offene Stülpschalungen auf Lattenrosten, überlappende Verbretterungen, Schindeln, Palisaden, Holzroste oder Zäune. Begrenzt maßhaltige Bauteile aus Holz und Holzwerkstoffen mit zugelassenen Maßänderungen in begrenztem Umfang, wie z. B. Verbretterungen mit Nut und Feder, Fachwerk, Dachuntersichten und -gesimse, Außentore, Fenster- und Türläden. Maßhaltige Außenbauteile aus Holz und Holzwerkstoffen mit zugelassenen Maßänderungen in sehr geringem Umfang, wie Fenster, Außentüren und maßhaltig verzapften und verklebten (verleimten) Fenster- und Türläden. Fenster und Außentüren einschließlich der Innenseiten sind als Außenbauteil zu betrachten. Bei nicht und begrenzt maßhaltigem Holz und Holzwerkstoffen ist ein Anstrichaufbau mit nicht filmbildenden Dünnschichtlasuren zu empfehlen. Ob lösemittelhaltig oder wasserverdünnbar, das ist Ansichtssache. Aber aufgrund des Lösemittelgehalts und der daraus resultierenden Geruchsbelästigung empfiehlt sich für den Innenbereich eine wasserverdünnbare Dünnschichtlasur. Ist die Lasur im Außenbereich abgewittert, ist ein Überholungsanstrich schnell gemacht. Leicht anschleifen, abstauben und ein- bis zweimal neu beschichten. Im Gegensatz zu einer Dickschichtlasur blättert der Anstrich nicht ab oder muss aufwendig geschliffen werden. Dafür sind die Überholungsintervalle kürzer. Anders die Empfehlung bei maßhaltigen Holzbauteilen. Hier ist der klassische Anstrichaufbau – 1 x Dünnschichtlasur und 2 x Dickschichtlasur die beste Lösung. Lösemittelhaltige oder wasserverdünnbare Lasur? In der industriellen Fensterbeschichtung wird fast nur mit wasserverdünnbaren Lasursystemen gearbeitet. Dabei handelt es sich meist um Lasuren auf Acrylat-Basis. Sie sind deutlich elastischer als Lasuren auf Basis von Alkydharzen. Somit ist ein wasserverdünnbares Lasuranstrichsystem für einen „lebenden“ Baustoff immer eine sehr gute Wahl. Weitere maßgebliche Voraussetzungen für einen langlebigen Lasuranstrich sind die Einhaltung der aufzubringenden Schichtstärke und eine systemgerechte Arbeitsweise. Hier sind die Angaben des Herstellers, der VOB und der BFS-Merkblätter zu beachten …