Das DHI meldet: Nur noch neun Prozent der 20- bis 45-Jährigen lassen vom Handwerksprofi arbeiten. 32 Prozent der handwerklich relevanten Zielgruppen sind über 50 Jahre, 18 Prozent über 60 plus… und der Rest? 60 plusplus oder schon im Wachkoma! Wir Maler sind ja im Besonderen ein Gewerk, das altersbegleitend mitzualtern gezwungen ist, was bleibt uns übrig ? Wenn Oma und Opa dann unter ärztlicher Kontrolle und mit Nerven beruhigendem Blutdrucksenker das malerische Angebot lesen und sich für prähistorische Designs oder zumindest für „Gelsenkirchener Jahrhundertwende“ entscheiden, um ihr Hausinneres zu veredeln, dann passt genau das perfekt ins geriatrische, bundesdeutsche Gesamtkonzept. Wo Gottschalks Thomas abends vor 7.000 Alten einen auf „cool“ macht und Nebels Carmen im Vorwende-Kleidchen daher kommt, der Herr Dr. Mang am Bodensee zuhauf frische Gesichter auf alten Hälsen zurecht schnippelt, da ist Deutschland. Da ist die Zielgruppe klar definiert. Von den dynamischen, besserverdienenden neun Prozent hin zu den Angeranzten, die sich noch alleine anziehen können. Bei dem noch immer anhaltenden Gejaule über die unverschämt frech dahinalternden Zielgruppen kommt’s mir vor, als sei erst kürzlich bekannt geworden, dass Menschen generell altern. Also, nicht maulen und meckern, sondern ran an die Zielgruppe, wie der Gottschalk, die Nebel und der Mang. Holt Euch die Kohle dort ab, wo sie liegt – bevor diese auf dem Zentralfriedhof landet.
www.ipw-psychologie.de
Teilen:
