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Putz trifft auf Fliesen

Keramikfliesen
Putz trifft auf Fliesen

Präzise zu verlegende Keramikfliesen, eine außergewöhnliche Putzoberfläche und eine problematische Baustellensituation inmitten der Münchner Altstadt – beim Projekt „Sport Schuster“ mangelte es nicht an Herausforderungen für die ausführenden Handwerker.

Fotos: Sto/Gerhard Hagen

In Münchens historischer Altstadt wurde ein Neubau mit Keramikfliesen gestaltet, die ein geometrisches Muster mit dreidimensionalem Effekt bilden. Auf der Straßenseite der Blockrandbebauung bedecken die Keramikplatten die gesamte hochgedämmte Fassade, auf der Hofseite schützen sie lediglich das Erdgeschoss, darüber setzt eine aufwendig gestaltete Putzfassade die kunstvolle Geometrie fort.

Der Haupteingang des Geschäfts weist auf die Rosenstraße, welche den Rindermarkt mit dem Marienplatz verbindet. Direkt benachbart, an der Straßenecke, liegt die historische Rosen-Apotheke. Daneben wiederum befanden sich bis vor Kurzem zwei schmucklose 50er-Jahre-Bauten, die in eine Lücke gebaut waren, die der Zweite Weltkrieg in das historische Ensemble gerissen hatte. Die Hausnummer 13 gehörte bereits zum Sport- und Bergsteigerartikel-Fachgeschäft und war über den Hof der Blockrandbebauung, hinter der Rosen-Apotheke, mit dem Hauptgeschäft verbunden. In der Hausnummer 14 befand sich die Filiale einer Bank. Als diese den Standort aufgab, war die Chance für Sport Schuster gekommen, seine Verkaufsflächen in der kleinteiligen Altstadt um 1.000 Quadratmeter zu erweitern.

Verlegung Keramikfliesen

Die beiden Gebäude aus den 1950er-Jahren wurden abgerissen. Ochs Schmidhuber Architekten entwarfen im Einklang mit dem Ensembleschutz einen klar gegliederten Baukörper mit fünf Vollgeschossen für den Einzelhändler und einem Staffelgeschoss mit zwei Wohnungen. Für die aufwendige Fassadengestaltung empfahl sich der ortsansässige Malerfachbetrieb Yazar, der bereits in der Vergangenheit mit seiner akribisch ausgeführten Handwerkskunst bei Projekten in der exklusiven Münchner Altstadt auf sich aufmerksam gemacht hatte.

Für die Umsetzung der von den Architekten geplanten Keramikfassade wurde nach einer umfassenden Bemusterung zunächst die Fläche genau vermessen. Es folgte ein hochdämmendes Wärmedämm-Verbundsystem (StoTherm Mineral). Auf dessen Armierungsputz  zeichneten die Maler ein exakten Aufriss des Fliesenverlegeplans. Von entscheidender Bedeutung dabei: Alle Fluchten mussten sorgfältig eingehalten werden, und vor allem galt es, die Maßhaltigkeit des keramischen Musters in Bezug auf die Gebäudeöffnungen so umzusetzen, dass auf Plattenschnitte weitgehend verzichtet werden konnte. Schließlich erfolgte die Verlegung der Keramikfliesen auf der Straßenfassade und im Erdgeschoss der Hoffassade. Deren restliche Fläche sowie die Fassade des Staffelgeschosses wurde ebenfalls mit dem steinwollebasierten StoTherm Mineral gedämmt und mit einem glatt gefilzten Oberputz (StoMiral Nivell F) verputzt. Auch hier wurde im nächsten Schritt das geometrische Muster aufgezeichnet. Es folgte jedoch kein harter Belag, sondern das Muster wurde entlang der aufgezeichneten Linien mittels einer Stahlschablone sgraffito-artig in den Oberputz gefräst. Die so entstandene 3-D-Optik setzt alle Linien und Fluchten der Keramikfassade fort.

Baustellenlogistik

Eine zentrale Herausforderung für den 1990 gegründeten Malerbetrieb bestand darin, dass in der Enge der Altstadt kaum Material gelagert werden konnte. In Verbindung mit dem knappen Zeitplan (die gesamte Bauzeit umfasste nur sechs Monate) war eine punktgenaue Baustellenlogistik von entscheidender Bedeutung. Dem sah Projektleiter Mustafa Yazar jedoch entspannt entgegen: „Auf die Baustellenlogistik von Sto kann ich mich verlassen.“ So konnte der in zweiter Generation von der Familie geführte Fachbetrieb mit fast 30 Mitarbeitern auch diesmal seine Leidenschaft für akribisch ausgeführte Malerarbeiten termingerecht unter Beweis stellen.

Weitere Informationen:
www.zukunft-fassade.de/stories

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