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Gestaltungstechnik fugenlose Marmoroptik

Kreativtechnik
Fugenloser Marmor-Look

Wir zeigen hier die fugenlose Marmoroptik, den fugenlose Bäder liegen im Trend. Sie sind pflegeleichter als geflieste und lassen Räume großzügiger erscheinen.

Autorin: Susanne Sachsenmaier-Wahl | Fotos: Diessner

Viele Kunden liebäugeln mit einem fugenlosen Bad. Schließlich gehören dann leicht verschmutzende und das Gesamtbild störende Fugen der Vergangenheit an. Doch manch einem ist der betonartige Loft-Charakter, der bei der klassischen Verwendung der Spachtelmassen häufig entsteht, doch zu schlicht. Kein Problem! Fugenlose Bäder lassen sich auch im Naturstein-Look erstellen. Wie wäre es beispielsweise mit einer an Marmor erinnernden Variante?

Fugenlose Marmoroptik: Schönes auf gutem Grund

Selbstverständlich ist die Untergrundvorbereitung bei einer fugenlosen Badgestaltung von enormer Bedeutung. Dennoch soll in diesem Beitrag nicht näher auf dieses Thema eingegangen werden, da hier die Oberflächengestaltung im Vordergrund stehen soll. Ein Hinweisblatt zur Verlegung von Dichtbändern und Dichtmanschetten können sie hier herunterladen.

Unter Zuhilfenahme einer 2K-Vorbeschichtung und eines Fliesenfugenspachtels können mit der dekorativen Gestaltungstechnik auch bestehende Fliesen überarbeitet werden. Welche Vorbereitung für den jeweiligen Untergrund die richtige ist, kann dem Technischen Merkblatt entnommen werden.

Die Struktur macht den Unterschied

Auf den fachmännisch vorbereiteten Untergrund trägt man einen mineralischen Grundspachtel vollflächig mit einer Zahnkelle (3 x 3 mm) auf. Die Fläche wird anschließend geglättet. Bis hierher ist die Verarbeitung noch völlig unspektakulär. Doch bereits der nächste Arbeitsschritt ist alles andere als gewöhnlich: Mit einem speziellen Strukturwerkzeug, das an ein kleines Reibebrett mit Kunstrasenbezug erinnert, wird die noch frische Spachtelmasse aderförmig aufgerissen. Die Strukturierung sollte diagonal erfolgen und in keinem Fall durchgehend vorgenommen werden, sondern vielmehr in einzelnen breiteren Streifen, die versetzt zueinander angeordnet werden. Sobald man mit der „Äderung“ zufrieden ist, lässt man die Fläche für ca. 30 bis 60 Minuten anziehen. Bei größeren Flächen sollte bei den ersten Arbeitsschritten in Segmenten gearbeitet werden. Am besten man zieht auf einem Teilstück die Spachtelmasse auf, strukturiert sie sofort – allerdings nicht bis ganz an den Randbereich – und schließt dann den Spachtelvorgang in den Randbereichen für das nächste Teilstück fort.

Sobald die strukturierte Spachtelmasse leicht angezogen hat, benetzt man sie mit der Sprühflasche. Die vorgenässte Fläche kann nun mit der Venezianer Kelle in Richtung der Äderung geglättet werden. Dabei werden die groben Grate und Unebenheiten entfernt, die erzeugten Vertiefungen (Löcher/Lunker) bleiben jedoch bestehen.

Fugenlose Marmoroptik mit edlem Glanz

Nach einer Trockenzeit von etwa 24 Stunden, also am nächsten Arbeitstag, erfolgt der erste Auftrag der Endbeschichtung im gewünschten Farbton. Das Material mit dezentem Metallglanz wird hierzu mit 30 Prozent Wasser verdünnt und dann, wiederum in Richtung der Äderung, mit einem Schwamm auf die Fläche aufgetragen. Nach einer Trockenzeit von etwa vier Stunden wiederholt man den Vorgang noch einmal mit demselben Farbton.

Nach weiteren vier Stunden Trockenzeit greift man noch einmal zum selben Produkt, jedoch in einem anderen Farbton. Auch der zweite Farbton wird mit etwa 30 Prozent Wasser verdünnt, und, wie bei den ersten beiden Arbeitsschritten, in Richtung der Äderung mit einem Schwamm aufgetragen. Dieses Mal wird die noch nasse Beschichtung jedoch mit einem feuchten Schwamm nachgewaschen. Der Druck kann dabei variiert werden, dadurch entstehen individuelle

Schattierungen auf der gespachtelten Oberfläche. Durch das Nachwaschen bleibt die Farbe vorrangig in den Strukturvertiefungen stehen. So ergibt sich der Charakter unterschiedlicher Farbeinschlüsse im Gestein. Nach Belieben kann dieser Arbeitsschritt mit weiteren Farbtönen wiederholt werden.

Wasserfester Hingucker

Egal, ob man die gesamten Flächen oder nur eine Akzentwand – in diesem Fall kann an den übrigen Wand- und Bodenflächen dasselbe Material z. B. mit glatter Oberfläche verarbeitet werden – mit der Marmoroptik versieht, eines ist sicher: Diese Gestaltung zieht die Blicke in jedem Fall auf sich.

Überall dort, wo die Oberflächen wasserfest sein sollen, wird zunächst ein zweikomponentiger Gel-Überzug mit der Venezianer Kelle zweimal dünn aufgespachtelt. Eine 2K-Schlussbeschichtung, die wahlweise glänzend oder matt erhältlich ist, kann abschließend mit der Schaumstoffrolle auf die Oberflächen aufgetragen werden.

 


Während an den Bodenflächen eine eher unauffällige Spachtelung vorgenommen wurde, wird die Badewannen-Rückwand durch eine Marmor-Optik in Szene gesetzt.
Foto: Diessner

PraxisPlus

Die beschriebene Kreativtechnik wird von Diessner unter dem Namen „Valpaint E-Volution“ angeboten. Neben der Marmoroptik „Effetto Marmorizzato“ kann das Material auch in der Ausführungsvariante „Effetto Liscio“ (geglättet) oder in den folgenden Optiken verarbeitet werden:

  • Rost-Optik („Klondike Ferro“)
  • Lasur-Effekt (Sabulador Soft/Lux“)
  • stoffähnliche Oberfläche („Polistof“)
  • mit Wellencharakter („Mavericks“)


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