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Optimales Instandsetzungskonzept

Technik
Optimales Instandsetzungskonzept

Eine Routinekontrolle brachte erhebliche Schädigungen des Betonbodens und der Betonflächen im Inneren des Siegener Parkhauses Reichwalds Ecke zutage: Äußerlich weitestgehend intakt, griff im Inneren salzhaltiges Tauwasser die Stahlbewehrungen massiv an.

Bereits nach relativ kurzer Zeit verursachte das Eindringen von Tausalzen und Wasser in die konstruktiven Elemente des Parkhauses Flächen- beziehungsweise Chloridkorrosion (Lochfraß). Die Folge: Betonabplatzungen und Hohllagen, die unschön aussehen und durch den Verlust des Bewehrungsquerschnitts die Standsicherheit gefährden. Ein Abriss des Siegener Parkhauses stand deshalb zur Diskussion. Aus Kostengründen sowie aufgrund fehlender Standortalternativen entschied sich der Aufsichtsrat der Kommunalen Entwicklungsgesellschaft Siegen mbH (KEG) jedoch für eine Komplettsanierung der sechs Parkdecks und der Spindel für 3,35 Millionen Euro – bei laufendem Betrieb.

Neben dem Hauptproblem Chloridkorrosion waren auch die Fugenbereiche und damit die Unterzüge schadhaft. Der Sockelbereich der Spindel zeigte großflächige Abplatzungen und die Fugenmassen enthielten giftige polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK).
Detailliert analysiert
Den Instandsetzungsarbeiten ging eine aufwendige Analyse der Schäden durch moderne Prüfverfahren voraus: Dazu wurden rund 2.000 Chloridproben aus unterschiedlichen Tiefen entnommen und zur Ermittlung tausalzbelasteter Bereiche ausgewertet. Außerdem wurden circa 150.000 Messstellen im Zuge der Potenzialfeldmessung zur Ortung von Korrosionsherden ausgewertet – gemessen wurden die Betonüberdeckung und die Karbonatisierung. Alle Produkte und Systemlösungen zur Instandsetzung der Decken, Böden und Wände lieferte der Bauchemiehersteller Sika.
Für eine wirtschaftliche und sinnvolle Instandsetzung der großflächig korrodierten Bewehrungen wurden rund 1.000 Tonnen schadhaften Betons abgetragen. Der abgetragene Beton der Schadstellen am Boden wurde mit dem vorkonfektionierten PCC-Werktrockenmörtel SikaTop ES-104/108 reprofiliert.
Wirtschaftlich saniert
Trotz Abtragens der schadhaften Bereiche und anschließendem Betonersatz, musste der Großteil der 40.000 Quadratmeter Stahlbeton im Siegener Parkhaus aufgrund überhöhter Chloridwerte saniert werden – mithilfe von Kathodischem Korrosionsschutz (KKS), der das Fortschreiten der Korrosion dauerhaft verhindert. Dies erfolgt durch das Anlegen einer Fremdspannung über speziell mischmetalloxidbeschichtete Titannetzanoden, die in ausreichend leitfähigem Mörtel als Elektrode eingebettet werden. So entsteht eine Potenzialverschiebung, die eine weitere Korrosion verhindert. Dafür stellt Sika die passenden Mörtelprodukte zur Verfügung: SikaTop ES-104 und SikaTop ES-108. Nach Einbau des KKS-Systems und Überprüfung der Funktionstüchtigkeit ist darauf folgend eine Beschichtung mit jedem Sika CarDeck System möglich.
Im Siegener Parkhaus wurden allein für die Installation des KKS im Boden insgesamt 25 Kilometer Schlitze in den Beton gesägt, ebenso viel Titannetzanodenbänder verlegt sowie fast 20 Kilometer Mess-, Spannungsversorgungs- und Steuerverkabelung. Die Montage in den Schlitzen ermöglicht die Erhaltung der Durchfahrtshöhe.
Besonders wichtig waren bei der Sanierung, die Gewässerschutzvorschriften für die unter dem Parkhaus fließende Sieg einzuhalten.

Bautafel
Bautafel
Objekt: Parkhaus Reichwalds Ecke, Siegen
Betreiber: APCOA PARKING Deutschland GmbH, Stuttgart
Eigentümer: Kommunale Entwicklungsgesellschaft Siegen mbH (KEG)
Planer: IGB Süd, Bad Waldsee
Bauzeit Instandsetzung:  19 Monate
Bearbeitungsfläche:  40.000 m²
Instandsetzung: Koch GmbH, Kreuztal
Systeme zur Instandsetzung: PCC-Werktrockenmörtel SikaTop ES-104/108,
SikaTop ES Additiv-100K und
SikaTop ES Additiv-100V
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