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Schlag-, schraub- und versenkbar

Technik
Schlag-, schraub- und versenkbar

Teleskopdübel sind einfach und sicher zu verarbeiten. Daneben erlauben sie universelle Montagemöglichkeiten.

Stephan Fiedler, Ranit

Die Bedeutung von Wärmedämm-Verbundsystemen (WDVS) zur Außenwanddämmung nimmt in Zeiten steigender Energiekosten und bei zunehmendem Umweltbewusstsein stetig zu. Die isolierenden Dämmplatten werden durch Verklebung und Verdübelung an der Außenwand befestigt. Dabei nimmt der Kleber die senkrecht wirkenden Kräfte, resultierend aus dem Eigengewicht des WDVS, auf. Die horizontal wirkenden Kräfte werden ohne weitere äußere Krafteinwirkungen größtenteils ebenfalls durch den Kleber aufgenommen, treten aber durch Wind Sogkräfte auf, müssen diese zusätzlichen Kräfte durch die auf Zug sitzenden WDVS-Dübel aufgenommen werden. Deshalb ist es wichtig, nur hochwertige WDVS-Dübel zu verwenden. Der Dübelteller sorgt zusätzlich für einen dauerhaften Anpressdruck auf die Dämmplatte und den Kleber, dadurch wird die Eigenlast über die Scherkräfte auf die Wand geleitet.
Eine weitere Belastung für das WDVS ist die thermische Spannung. Allgemein lässt sich sagen, dass sich Materialien mit steigender Temperatur ausdehnen und mit fallender Temperatur zusammenziehen. Leider geschieht das nicht bei allen Materialien in gleichem Maße. So entstehen im Wärmedämm-Verbundsystem durch eine warme Außenseite und eine kalte Innenseite (oder umgekehrt) Spannungen, die zu Rissen in der Oberfläche der Dämmfassade führen können, wenn der Kleber z.B. auf Altputz seine Wirkung nicht mehr voll entfalten kann (etwa durch Verseifung oder Versprödung). Eine Verdübelung gewährleistet einen dauerhaften Reibschluss am Untergrund und kann diese Rissbildung verhindern.
Teleskopdübel unterscheiden sich von herkömmlichen WDVS-Dübeln dadurch, dass Halteteller und Dübelhülse zwei separate Teile sind. Während des Setzvorgangs durch Einschrauben oder Einschlagen werden Halteteller und Spreizelement in Richtung Dübelhülse bewegt. Das Spreizelement spreizt die Dübelhülse.
Durch die Trennung von Halteteller und Dübelhülse dreht sich der Halteteller beim Einschrauben. Durch entsprechende Konstruktion des Haltetellers kann der Halteteller sich selbst ein Loch in Polystyrol schneiden. Dadurch kann der Teleskopdübel sowohl oberflächenbündig wie auch versenkt (ohne besonderes Setzwerkzeug) gesetzt werden.
Ein weiterer Vorteil des Teleskop-dübels ist die Möglichkeit, ihn oberflächenbündig versenkt zu setzen, was von vielen Verarbeitern gewünscht wird. Das bedeutet, dass der höchste Punkt des Haltetellers auf gleicher Höhe oder leicht unter der Oberfläche des Dämmstoffs sitzt. Diese Verarbeitung ist mit einem Teleskopdübel problemlos auszuführen, da sich der Halteteller in Richtung Dübelhülse bewegt.
Sicherheit bei der Montage
Speziell bei der Montage mittels Hammer gibt es bei der Verwendung von WDVS-Dübeln, bei denen Halteteller und Dübelhülse eine Einheit sind, das Problem der Prellschläge. Diese entstehen, wenn, nachdem das Spreizelement (Nagel) die Dübelhülse bereits gespreizt hat, also bereits eine Verankerung erfolgt ist, ein weiterer Schlag auf den Dübelteller erfolgt. Diese Schlagenergie wird über das Spreiz-element und die Dübelhülse ins Mauerwerk übertragen, dabei löst sich die schon vorhandene Verankerung wieder. Im Extremfall kann dadurch ein Kunststoffnagel brechen bzw. ein Stahlnagel verbiegen. Durch das Teles-kopprinzip verbleibt die Dübelhülse in ihrer Position und wird nicht wieder gelöst, dabei wird die Kraft über den in Kraftrichtung beweglichen Halteteller ausschließlich auf das Spreizelement übertragen.
Die Verbindung zwischen Halteteller und Dübelhülse erfolgt durch den Schraubnagel. Über einen in den Halteteller eingeschraubten Stopfen wird der Schraubnagel bei geschraubter Montage angetrieben. Dichtrillen am Stopfen verhindern das Eindringen von Feuchtigkeit. Die unterschiedlichen Farben des Stopfens zeigen dem Verarbeiter an, für welche Dämmstoffstärke der WDVS-Dübel geeignet ist. Selbstverständlich ist der Teller zusätzlich beschriftet.
Der Weg beim Setzvorgang von Halteteller und Spreizelement ist durch den Schaft des Haltetellers begrenzt. Wenn dieser auf den inneren Rand der Dübelhülse trifft entsteht so viel Widerstand, dass eine tiefere Montage verhindert wird (definierter Tellereinzug). Eine Dichtlippe im Schaft der Dübelhülse verhindert nach der Montage ein Eindringen von Feuchtigkeit. Diese Dübelhülse gibt es in verschiedenen Abmessungen. Neben der universell einsetzbaren Dübelhülse gibt es eine mit kurzem Spreizbereich, die speziell für Beton entwickelt wurde, und eine mit langem Spreizbereich, die für die Sanierung und für Lochsteine geeignet ist. Da die Mindestverankerungstiefe im tragfähigen Untergrund lediglich 25 Millimeter (bzw. 60 Millimeter bei den längeren Dübelhülsen) beträgt, reduziert sich der Aufwand des Bohrens auf ein notwendiges Minimum.
Versenken ohne Werkzeug
Bei Teleskopdübeln, die aus Polyamid gefertigt werden, haben die Halteteller eine hohe Tellersteifigkeit. Diese Tellersteifigkeit, verbunden mit der Schneidkante am äußeren, unteren Rand des Haltetellers sowie die zusätzliche Vorwölbung erlauben, geschraubt eine versenkte Montage in Polystyrol- und weiteren Platten, ohne dass für den Versenkvorgang ein besonderes Werkzeug benötigt wird. Durch die Drehbewegung schneidet sich der Halteteller sein Loch selbst. Ausschließlich zur Tiefenbegrenzung wird ein Montagetool empfohlen. Aufgrund des definierten Tellereinzugs kann man einen Dübel für eine 100er- Dämmplatte jedoch nicht in einer 100 Millimeter starken Platte versenken. Um den Dübel in einer 100er-Dämmplatte zu versenken, verwendet man statt dessen einen WDVS-Dübel für eine 80 Millimeter starke Platte.
Durch eine Aufnahme im Schraubenkopf sind die Dübel jederzeit demontierbar.

kompakt
Die Teleskopdübel der IsoFux NDT-Serie von Ranit sind für die Nagelmontage sowie für die flächenbündige und versenkte Schraubmontage geeignet. Sie sind in den drei Größen S (für Beton), M (universell einsetzbar) und L (für die Sanierung und für Lochsteine) erhältlich. Die Dübel sind aus Polyamid gefertigt und demontierbar.
Der reine Schlagdübel Isofux NDS wird in Längen von 80 bis 200 Millimeter angeboten. Er ist wahlweise mit einem 60 mm- oder einem 90 mm-Kopf (für Mineralfaserplatten) erhältlich.
Weitere Informationen zu den Teles-kopdübeln erhalten Sie bei Ranit Tel.: (02366) 9591-0/Fax: -90 www.ranit.de

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