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Tiefgaragen wirtschaftlich sanieren

Betoninstandsetzung
Tiefgaragen wirtschaftlich sanieren

Tiefgaragen wirtschaftlich sanieren: Tiefgaragen aus den 1970er und 1980er Jahren rücken zunehmend in den Sanierungsfokus. Bei größeren Schäden sind häufig umfangreiche Betoninstandsetzungen notwendig, oft mit temporären Abfangungen der tragenden Gebäudekonstruktion. Diese beiden Beispiele zeigen, was bei einer Sanierung zu beachten ist.

Autor: Dr.-Ing. Klaus Fockenberg | Fotos: Peri Deutschland

Häufig sind die tragenden Bauteile wie Stützen, Wände, Unterzüge oder Decken im Laufe der Jahre durch schadhafte Betondeckung oder Risse in ihrer Tragwirkung gefährdet. Umwelteinflüsse durch Streusalz oder Wasser- und Sauerstoffeintritt mit nachfolgender Korrosion des Bewehrungsstahls sind in der Regel die Ursachen. Die Sanierung ist in diesen Fällen häufig sehr aufwendig, da die tragenden Bauteile durch den Einsatz von temporären Tragsystemen entlastet werden müssen.

Tiefgaragen wirtschaftlich sanieren: Kontrollierte Lastabtragung

Um den von Streusalz über Jahre hinweg angegriffenen Beton am Boden sowie an den Wandanschlüssen und Stützen abtragen und die Armierung freilegen zu können, setzten die Verantwortlichen bei einer Tiefgarage im Landsberger Stadtzentrum Peri Up Flex Schwerlaststützen HD für die zeitweise erforderliche Ableitung der hohen Lasten ein. Aufgrund der Lage im Grundwasserbereich waren zudem hohe Auftriebslasten über beide Ebenen hinweg von unten nach oben abzuleiten. Hierfür montierte das 4-Mann-Team des Bobinger Beton- und Bausanierungsspezialisten Hydro-Tech innerhalb von nur sieben Arbeitstagen insgesamt 260 Stützeneinheiten. Diese ließen sich mittels der von Hand transportablen Hydraulikeinheit kontrolliert auf die gemäß Bauwerksstatiker definierte Last von 110 kN vorspannen. Erst dann erfolgten die eigentlichen Sanierungsarbeiten.

Insgesamt 5.500 m² Bodenfläche wurden mithilfe von HDW-Strahlrobotern mit 3.000 bar Wasserdruck etwa 6 cm tief abgetragen und bis zur oberen Bewehrungslage freigelegt. So ließ sich die Armierung prüfen und bedarfsweise erneuern, anschließend wurde neuer Spezialbeton aufgebracht. Nach Wiederherstellung der Tragfähigkeit der Bauwerkskonstruktion konnten die Schwerlaststützen kraftkontrolliert entlastet und rasch in den jeweils nächsten Bauabschnitt umgesetzt werden. Aufgrund des einfachen Handlings ließen sich jeden Tag 80 Stützen absenken, im jeweils nächsten Abschnitt neu positionieren und wieder vorspannen. Somit konnte die gesamte Maßnahme im geplanten Zeitrahmen abgeschlossen werden.

Vorspannung und Absenkung

Auch bei der Tiefgarage eines Mehrfamilienhauses im ostwürttembergischen Aalen aus den 1970er Jahren war eine behutsame Betonsanierung erforderlich, um die Tragfähigkeit der 16 Stahlbetonstützen wiederherzustellen. In diesem Fall legten die auf Betonschutz spezialisierten Handwerker der Heinrich Schmid GmbH die Stützenbewehrung im unteren Bereich mit 2.500 bar Wasserdruck frei. Nach dem Sandstrahlen und Auftragen des Korrosionsschutzes erfolgte die abschließende Wiederherstellung bzw. Erhöhung der Betondeckung im Trockenspritzverfahren mittels kunststoffmodifiziertem Spritzmörtel (SPCC). Während der Sanierungsarbeiten dienten die Schwerlaststützen als temporäre Notunterstützung. Die vierstielige Stütze, mit 25-cm-Horizontalriegeln verbundene Gerüststiele, basiert auf serienmäßigen Peri-Up-Systemteilen, im Fuß- und Kopfbereich lediglich ergänzt durch Absenkspindel, Anschlussplatte und Kopfspindel.

Mithilfe nur einer mobilen Hydraulikeinheit ließen sich die insgesamt 32 Schwerlaststützen auf bis zu 200 kN kontrolliert vorspannen. Dadurch konnte ohne zusätzlichen Messaufwand sichergestellt werden, dass sich die vom Bauwerksstatiker geplanten Lasten tatsächlich in der vorgegebenen Größe exakt einhalten ließen und somit Verformungen bzw. Beschädigungen am Gebäude ausgeschlossen werden konnten. Die Kraftübertragung im Ruhezustand während der Sanierungsarbeiten erfolgte dann rein mechanisch über die Wirbelmutter der Absenkspindel. Nach dem Erreichen der vollen Tragfähigkeit aller instand gesetzten Stahlbetonstützen konnte Peri Up unter Last wieder abgesenkt werden – ebenfalls kontrolliert und schrittweise mithilfe der Hydraulikeinheit.

Montagefreundlich und wirtschaftlich

Die vierstielige Schwerlaststütze wird zur Ableitung konzentrierter Einzellasten von bis zu 200 kN eingesetzt. Durch die Verwendung von Standardbauteilen sind die Schwerlaststützen ohne aufwendige Hilfsmittel einfach und rasch zu montieren, verspricht der Hersteller. Zudem weisen die Einzelteile geringe Eigengewichte auf und sind von Hand transportabel – abgestimmt auf die Verwendung in bestehenden, oftmals schwer zugänglichen Gebäuden.

Die Vorhaltung aller Systembauteile im Peri-Mietpark sorgt für eine rasche Verfügbarkeit und stellt durch den Verzicht auf projektspezifische Sonderteile zudem eine äußerst kostengünstige Lösung dar. Kostengünstig auch deswegen, da zur planmäßigen Vorspannung sowie weg- und kraftkontrollierten Absenkung nur eine mobile Hydraulikeinheit genügt.

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