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Mit Steinwolle-Dämmplatten sanieren

Energetisch aufgewertet
Mit Steinwolle-Dämmplatten sanieren

Mit Steinwolle-Dämmplatten sanieren: An einem Wohnkomplex mit 178 Wohneinheiten wurden rund 14.500 Quadratmeter Fassadenfläche mit einem WDVS auf Basis von Steinwolle-Dämmplatten energetisch saniert. Die erheblichen Verschnittmengen an Steinwolle wurden durch ein Recyclingsystem konsequent in den Produktionsprozess zurückgeführt.

Autor: Heiko Faltenbacher Fotos: Heck Wall Systems

Alles Gute kommt von oben? Nicht immer! „Als sich die ersten Platten von der Fassadenfläche lösten, waren umfangreiche Sanierungsarbeiten unumgänglich, aber auch gewollt“, erklärt Thomas Altrock vom Bauverein Gevelsberg e.G. die Baumaßnahmen in der Berchemallee 130 – 136 und in der Burbecker Straße 3, 5 und 9 in grüner Randlage von Gevelsberg. Betroffen war ein Komplex aus sieben vier- bis siebengeschossigen Wohnhäusern mit 178 Wohneinheiten und einer Fassadenfläche von 14.500 Quadratmetern.

Mit Steinwolle-Dämmplatten sanieren

Erbaut in den Jahren 1974/75 aus einem Mischmauerwerk, hielt eine Holzlattung die asbesthaltigen Platten auf den großen Fassadenflächen. Regelmäßige Wartung und notwendige Instandhaltungsmaßnahmen an der Fassadenverkleidung reichten nicht mehr aus, um die Sicherheit der Bewohner zu gewährleisten. Neben optischer Aufwertung und den geforderten Sicherheitsaspekten stand vielmehr jedoch die energetische Sanierung der gesamten Wohnanlage im Vordergrund der Planungen in Gevelsberg. Insbesondere die wärmedämmenden Maßnahmen an den großen Fassadenflächen, einschließlich 178 Balkonen und 45 Laubengängen, rückten in den Fokus.

Bei der optischen Neugestaltung der großen Fassadenflächen war der Eigentümer, der Bauverein Gevelsberg e.G., an keine Vorgaben gebunden. „Dunkel und unfreundlich war die Fassade lange genug“, erinnert sich Thomas Altrock, zuständig für die bauliche Ausführung und die Umsetzung der Maßnahmen vor Ort. „Weiß sollte es aber auch nicht sein, auch nicht bunt“, so Altrock. So entstand noch im Jahre 2020 eine große fünfgeschossige Musterfläche, um sich ein genaues Bild vom geplanten Wandaufbau machen zu können. Mit der Entscheidung für ein mineralisches Wärmedämm-Verbundsystem (WDVS) auf Basis von Steinwolle-Dämmplatten wurde man allen Anforderungen an bestmögliche wärmedämmende Eigenschaften, auch in unterschiedlichen Dämmstärken, gerecht. Darüber hinaus überzeugte das gewählte WDVS von HECK Wall Systems durch absolute Brandsicherheit, sehr guten Schallschutz sowie zahlreiche Variationsmöglichkeiten in der Oberflächengestaltung. Auch beim Farbkonzept blieb es bei der ersten Version eines cremefarbenen Anstrichs, kombiniert mit gelungenem Farbspiel an den Kragarmen unter den Balkonen sowie einem dunklen Riemchenband im unteren Gebäudebereich. Die neuen, hellgrauen Faserzementplatten an den Balkonen fügten sich darüber hinaus sehr harmonisch in das Gesamtbild ein.

Überraschungen beim Rückbau

Die Arbeiten am Wohnkomplex in Gevelsberg begannen mit der kompletten Dachsanierung, einer Fläche von 2.500 Quadratmetern. Gleichzeitig erfolgte die Demontage der alten, asbestbelasteten Platten und der Holzlattung an den ersten Fassadenflächen sowie die Entfernung der alten Balkonbrüstungen. Trotz detaillierter Planung und Vorarbeit ließen Überraschungen nicht lange auf sich warten. Die Gerüststellung aus der Entstehungszeit hinterließ in den höheren Etagen nicht unerhebliche Löcher im Mauerwerk, die es vor dem Aufbringen des WDVS zunächst fachmännisch zu verschließen galt. Auch fiel sehr bald auf, dass es sich beim Fassadenaufbau um ein Mischmauerwerk handelte, das bis zur dritten bzw. vierten Etage aus Gründen höherer Druckfestigkeit aus Kalksandstein erbaut wurde, gefolgt von porösem und daher sehr viel leichterem Bimsstein in den Obergeschossen. Die Basis der Dämmarbeiten bildete auf den verputzten Flächen eine 160 Millimeter dicke Steinwolle-Dämmplatte in den Maßen 800 x 625 mm. Hinter dem jeweils bis zum zweiten Balkon reichenden Riemchenband wählte man eine Dämmstärke von 140 mm. Damit wurde erreicht, dass der verputzte, obere Fassadenteil leicht übersteht, damit Regenwasser besser ablaufen kann und nicht auf der Anschlusskante zum Riemchenverbund verbleibt. Die Balkone wurden neu beschichtet und abgedichtet. Die Kragarme unter den Balkonen erhielten nach der Betonsanierung zudem eine 60 Millimeter dicke, mineralische Dämmung. Farbenfroh gestrichen, bilden sie heute einen dezenten, aber durchaus gewollten Blickfang.

Logistische Herausforderung

Auch logistisch stellte die Fassadensanierung eine Herausforderung dar. Fast immer waren 25 Verarbeiter vor Ort. Gearbeitet wurde entsprechend großflächig, sowohl mit Maschinentechnik als auch manuell. Der Klebe- und Armierungsmörtel wurde vor Ort in Silos angemischt. Als Eimerware kam der Oberputz, ein Siliconharzputz in 3 Millimeter Scheibenputzcharakter, auf die Baustelle, ebenso die cremefarbige, diffusionsoffene und wasserabweisende Siliconharzfarbe als Schlussanstrich. Über Aufzüge erreichten die Materialien die oberen Etagen. Am Boden wurde das Material mit einem kleinen Radlader verteilt.

Bei einer zu dämmenden Fassadenfläche von 14.500 Quadratmetern fallen nicht unerhebliche Verschnittmengen an Steinwolle an. Diesen wertvollen Rohstoff, führt HECK Wall Systems seit 2020 über das HECKcycle Recyclingsystem konsequent in den Produktionsprozess zurück. Steinwolle kann beliebig oft recycelt werden.

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