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Sockelklebebänder ohne Lösemittel, Gerüche und Brandgefahr

Sockelklebebänder
Trocken verklebt

Sockelklebebänder: Ganz ohne Lösemittel, Gerüche und Brandgefahr lassen sich mit speziellen Sockelklebebändern nahezu alle Arten von Belagsstreifen sicher ohne Schmutz und Trocknungszeiten anbringen. Worauf dabei zu achten ist, lesen Sie hier.

Autorin: Susanne Sachsenmaier-Wahl | Fotos: Uzin

Es gibt viele Möglichkeiten, eine Sockelleiste an der Wand zu befestigen: mithilfe von Schrauben, Nägeln oder Tackerklammern oder durch Kleben. Für Letzteres gibt es wiederum eine große Bandbreite an Werkstoffen, die hierfür eingesetzt werden. Im Falle starrer Sockelleisten (Holz, Kunststoff etc.) wird häufig zu Montagklebern, Heißklebern oder gar Silikon oder Acryl gegriffen – mal mit mehr, mal mit weniger zufriedenstellendem Ergebnis. Für Sockelstreifen aus textilen oder elastischen Bodenbelägen wurde lange Zeit auf Neoprenklebstoffe gesetzt. Diese werden in der Regel mit dem Pinsel oder dem Spachtel sowohl auf den Untergrund als auch auf die Sockelleiste aufgetragen. Dann muss der Kontaktkleber einige Zeit ablüften, ehe die Sockelleiste angerieben werden kann. Mit Neoprenklebstoffen lässt sich zwar eine gute Haftung der Sockelleiste an der Wand erzielen, allerdings sind die Kleber stark lösemittelhaltig und gelten als gesundheits- und umweltbelastend. Als Alternative werden Dispersionsklebstoffe angeboten, die deutlich lösemittelärmer sind. Die Nachteile einer Nassverklebung bringen aber auch diese mit sich: Aufgrund der Ablüftzeit ist die Verarbeitung langwierig und außerdem verschmutzungsanfällig.

Passende Sockelklebebänder auswählen

Deutlich schneller als mit Nassklebstoffen und zudem wesentlich sauberer lassen sich Sockelleisten mit speziellen doppelseitigen Klebebändern anbringen. Die sogenannte Trockenverklebung ist zudem umweltfreundlich und berücksichtigt Arbeits- und Gesundheitsschutz, denn im Gegensatz zu lösemittelhaltigen Klebstoffen besteht keine Gefährdung für Verarbeiter und Nutzer. Um gute Resultate bei der Trockenverklebung zu erzielen, ist es wichtig, dass das Klebeband auf den jeweiligen Anwendungsfall abgestimmt ist.

Eine große Auswahl an Klebebändern für die Verklebung von Bodenbelägen und Sockelleisten bietet Uzin unter der Marke switchTec an. Ein wahrer Allrounder sei, so die Aussage des Herstellers, das fadenverstärkte, doppelseitige Universalklebeband „U-Tack“, das in verschiedenen Breiten von 25 bis 90 Millimetern erhältlich ist. Es eignet sich für textile Bodenbeläge mit allen üblichen Rückenausstattungen, PVC-Sockelleisten oder -systeme, Kautschuksockelleisten oder -systeme, Hartschaumsockelleisten und Linoleum-Belagsstreifen. Selbst die Verklebung von Hohlkehlen ist mit dem Universalklebeband möglich.

Obwohl mit U-Tack schon eine enorme Bandbreite an Anwendungsfällen abgedeckt werden kann, bietet Uzin einige Spezialitäten an. So kann etwa das Klebeband „Bullran“ auch auf gröberen Untergründen (bis zu einer Körnung von etwa drei Millimetern) eingesetzt werden. Der Allrounder U-Tack dagegen ist nur für die Verklebung auf fein strukturierten Untergründen (bis 0,5 Millimeter Körnung, wie z. B. einem Streichputz) geeignet. Der Grund: Bullran verfügt über einen deutlich höheren Kleberanteil als U-Tack und damit folglich über eine höhere Klebkraft. Aus diesem Grund können mit ihm auch Textilbeläge mit strukturierten Rückenkonstruktionen oder Vliesrücken sowie „störrische“ Beläge, wie Nadelvlies und Kugelgarn, sicher verklebt werden. Speziell für die Verklebung von Kernsockelleisten wurde das Klebeband „Toptac“ entwickelt, „Remur“ ist der Spezialist für die maßstabile Verklebung von PVC-haltigen Materialien und „Goman 240“ eignet sich für die Verklebung PVC-freier Materialien auf Treppenstufen. Eine Hilfe bei der Auswahl des richtigen Klebebandes bietet die switchTec-Wählscheibe, auf der sich Untergrund und Belag einstellen lassen und dann das passende Klebeband ersichtlich ist.

Sockelklebebänder: Worauf man sonst noch achten muss

Das passende Sockelband haftet nur dann, wenn der Untergrund entsprechend vorbereitet ist. Vorhandene Tapeten müssen gegebenenfalls entfernt werden. Staubige Untergründe benötigen eine Grundierung. Ist der Untergrund zu rau, sollte dieser mittels Wandspachtelmasse vorab geebnet werden. Wichtig ist außerdem, dass der Untergrund dauerhaft trocken ist (keine aufsteigende Feuchtigkeit etc.). Extreme Temperaturschwankungen (wie sie z. B. in Wintergärten vorkommen) führen zu Maßveränderungen der Werkstoffe und können Haftungsprobleme verursachen.

Für die Klebebänder Bullran und U-Tack bietet Uzin ein spezielles Gerät an, mit dem das Klebeband (in sämtlichen Breiten) bequem auf die Rückseite von Teppich- oder Linoleumsockeln aufgebracht werden kann. Klebeband und Bodenbelag werden dabei um Rollen gelenkt, wobei die beiden Materialien fest miteinander verbunden werden. Anschließend kann der Sockelstreifen an die Wand geklebt werden. An der Wand wird der Belagsstreifen mit dem Kunststoffhammer angeschlagen. Dies ist wichtig, weil die Klebebänder auf Druck reagieren und so erst ihre Klebkraft entfalten.

Das Klebeband „Toptac“, mit dem Kernsockelleisten fixiert werden, kann ebenfalls mithilfe eines Gerätes bequem angebracht werden. Allerdings erfolgt hier der Klebebandauftrag an der Wand. Nach Abziehen des Schutzstreifens kann die Kernsockelleiste eingelegt und angeschlagen werden (Video zur Verarbeitung einer Döllken-Sockelleiste mithilfe des Gerätes: rb.gy/vguyh).

Weil die doppelseitigen Klebebänder eine enorme Klebkraft besitzen, haften diese (sehr zum Leidwesen manch eines Verarbeiters) auch extrem gut an den Fingern und an den Werkzeugen (z. B. dem Cuttermesser). Um dies zu unterbinden, gibt es einen einfachen Trick: die Finger bzw. das Werkzeug einfach leicht befeuchten. Das Klebeband haftet nicht auf nassen Untergründen. Verdunstet das Wasser später, entwickelt das Band jedoch seine volle Klebkraft – dann allerdings an Wand oder Belagsstreifen. Noch mehr Wissenswertes über die Trockenverklebung von Sockelleisten erfahren Sie in diesem Video: rb.gy/jqbf2.

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