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Wirtschaftlich und sicher

Werkzeuge & Maschinen
Wirtschaftlich und sicher

Wirtschaftlich und sicher
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Zugänge zu Arbeitsplätzen auf Gerüsten sollten sicher und ergonomisch sein. Hier bieten sich Treppen statt Leitern an, wenn hoher Bedarf beim Materialtransport, Aufstiegshöhen über zehn Meter oder umfangreiche Arbeiten erforderlich sind. Dazu gehören das Anbringen von kompletten Fassadenbekleidungen oder die Fassadensanierung mit Vollwärmeschutz, aber auch Malerarbeiten in hohen Innenräumen.

Foto: Peri

Um die Wirtschaftlichkeit näher zu beleuchten wurde bereits Anfang 2013 das Forschungsprojekt „Leiternfreie Baustelle“ durch die Technische Universität Graz, die Firma Peri und die AUVA ins Leben gerufen.

Die Auswertung der einzelnen Simulationsergebnisse zeigte, „dass der Aufstieg über den Treppenturm knapp 30 Prozent schneller ist als über die Anlegeleiter, während die Abstiegsdauer um die Hälfte reduziert werden konnte“, berichten die Autoren der Studie. „Zudem konnte beobachtet werden, dass der Aufstieg über eine im Gerüst integrierte Aufstiegshilfe schneller als über eine Leiter erfolgen kann. Dies kann auf das erhöhte Sicherheitsgefühl bei der im Gerüst integrierten Aufstiegshilfe zurückzuführen sein. Zusammenfassend: Der Treppenturm ist im Rahmen einer ganzheitlichen Betrachtung die sicherste, und günstigste Aufstiegsvariante.

Nach den gesetzlichen Bestimmungen, den Anforderungen der Arbeitsschutzbehörden sowie den technischen Regeln hat der Zugang mit Schrägleitern oder über Treppen zu erfolgen. Er muss sich innerhalb der Belagsfläche oder innerhalb einer Verbreiterung des Gerüsts in einem Gerüstfeld oder in einem unmittelbar angrenzenden Treppenturm befinden. Der innen liegende Leitergang ist der Standardzugang zu Gerüsten. Es können aber auch Gerüsttreppen, Treppentürme und Aufzüge benutzt werden. Diese gewähren auch einen sicheren und ergonomischen Zugang zu den Arbeitsplätzen auf Gerüsten.

Bei typisierten Fassadengerüsten erfolgt der Aufstieg in der Regel über innen liegende Leitern mit Durchstiegsöffnungen zur nächsten Ebene. Sie können als Leitergänge übereinander oder versetzt angeordnet werden. Erlaubt sind ausschließlich systemgebundene Leitern als Gerüstinnenleitern. Können diese nicht eingebaut werden, sind systemfreie Gerüstaußenleitern mit einem Anstellwinkel von 68° bis 75° zulässig. Die Aufstiegshöhe darf aber nicht mehr als fünf Meter betragen. Die Leiter ist gegen Wegrutschen zu sichern oder mit dem Gerüst fest zu verbinden.

Gerüstleitern sind als einziger Zugang hingegen nicht erlaubt, wenn über den Zugang z. B. eine große Menge Material transportiert werden muss oder die Aufstiegshöhe im Gerüst mehr als zehn Meter beträgt. Auch bei der Sanierung von Dächern sind Treppentürme zu dem Gerüst zu bestellen. Gerüsttreppen, bei denen das eigentliche Gerüst um eine bequem begehbare, zumeist aus Aluminium gefertigte Treppe erweitert wird, ermöglichen auch eine sichere Erreichbarkeit jeder Belagsebene. Als Podesttreppenaufstiege ausgebildet, werden sie mit einem vorgesetzten Gerüstfeld in das vorhandene Fassadengerüst integriert. Die vorgebaute Gerüsttreppe wird mit dem Gerüst verbunden, aber beidseitig am Bauwerk verankert. Die Aufbau- und Verwendungsanleitung des Herstellers gibt die jeweiligen Verankerungen und Aussteifungen vor.

Zusätzlich gewährleisten an ein Bauwerk oder Gerüst angebrachte Treppentürme einen schnellen und sicheren Zugang zu höher oder tiefer gelegenen Arbeitsplätzen. Die Verankerung erfolgt entweder am Baukörper oder an einem Gerüst. Da man bei Treppentürmen ohne Übertritt in das Gerüst die nächsthöhere Lage erreicht, sind sie vor allem dort sinnvoll, wo Wege besonders oft begangen werden müssen und die Gerüstebenen für Arbeiten frei bleiben müssen.

„Bautreppen dienen den Rohbau- und Ausbaugewerken als sicherer, kollektiver Verkehrsweg zum Überbrücken einzelner, üblicher Geschossebenen oder als Zugang zu einer Baugrube/Verkehrsweg in einer Böschung“, heißt es in den Anforderungen und Hinweisen für Arbeitsschutzprämien an Bautreppen der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft. Sie empfehlen sich grundsätzlich für Handwerker, deren Mitarbeiter auf Baustellen häufig die Ebenen wechseln müssen, sollten aber auch von den Bauherren gefordert und honoriert werden. Die BG Bau fördert ausgewählte Produkte, um die Arbeitssicherheit zu erhöhen.

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