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Korkfarben für die Fassade

Korkfarben für die Fassade: Eine Fassadenbeschichtung, die zu 90 Prozent aus Kork besteht, dient nicht nur der thermischen und akustischen Isolierung, sondern ist auch darauf ausgelegt, Risse langfristig zu überbrücken. Darüber hinaus bietet sie Schutz vor Feuchtigkeit und Kondenswasserbildung, was auch die Ansiedlung von Mikroorganismen verhindert.

Autorin: Susanne Sachsenmaier-Wahl | Fotos: Korkfarbe

Kork wird aus der Rinde der Korkeiche hergestellt und ist damit ein natürlicher Rohstoff. Für die Korkernte müssen die Eichen nicht gefällt werden. Stattdessen wird ihre Rinde lediglich abgeschält – was etwa alle acht bis zwölf Jahre möglich ist. Durch den Schälprozess tragen die Bäume keinerlei Schäden davon. Der Ernteprozess ist also äußerst umweltfreundlich. Doch Kork punktet nicht nur in ökologischer Hinsicht. Am Baum verhindert die Korkrinde, dass Wasservorräte verdunsten oder zu viel Feuchtigkeit von außen eindringt. Zurückzuführen ist das auf den in den Zellwänden eingelagerten natürlichen Fettstoff Suberin, der Kork wasserabweisend macht und für seine Elastizität sorgt. Die Zellen selbst sind mit einem luftähnlichen Gas gefüllt. Jeder Kubikzentimeter Kork enthält rund 30 Millionen dieser Zellen. Diese besondere Zellstruktur „blockiert den Temperaturfluss so erheblich, dass man sich auch an 100 Grad Celsius heißem Kork nicht verbrennen kann“, wie es Manfred Lippert, Generalvertretung Deutschland für die Korkfarbe Protekork, anschaulich formuliert. Kork ist außerdem nahezu unbrennbar. Alle diese Eigenschaften machen Kork zu einem idealen Rohstoff für Bauprodukte. Seit gut zehn Jahren wird in Deutschland auch die Korkfarbe Protekork, ein in Spanien hergestelltes Produkt, angeboten.

Ideal für rissige Fassaden

Protekork besteht aus über 90 Prozent hochwertigem Kork, erklärt uns Manfred Lippert, der die Beschichtung seit 2012 in Deutschland vertreibt. Somit könnten nach der Verarbeitung alle Eigenschaften des Naturkorks erhalten werden. Gebunden wird der Kork mit hochwertigen Acrylharzen auf Wasserbasis. „Anwendung findet die Beschichtung bei uns hauptsächlich an Fassaden, insbesondere an Stuckfassaden und Fassaden mit Rissen“, erfahren wir von Lippert. Auch die Überarbeitung von rissigen WDVS-Fassaden sei möglich, da die Korkfarbe extrem leicht ist. Hier tritt außerdem die äußerst geringe Brennbarkeit von Kork positiv in Erscheinung. Laut Lippert könne eine „nur vier Millimeter dicke Korkschicht verhindern, dass ein Sockelbrand entstehen kann“.

Korkfarben für die Fassade: Isolierende Eigenschaften

Wie eingangs bereits erwähnt, verfügt Kork über sehr gute Isolationseigenschaften. Nach Aussage Lipperts schützt die Korkfarbe besonders vor Wärme, da auch die stärkste Sonneneinstrahlung die Temperatur des Korkes nicht über 40 Grad Celsius erhitzen könne. Eine Eigenschaft, die in Zeiten, in denen die Temperaturen auch in Deutschland immer häufiger die 30-Grad-Marke deutlich überschreiten, sicherlich an Bedeutung gewinnen wird.

Doch selbstverständlich schütze die Beschichtung auch vor Kälte, versichert Manfred Lippert, weil sie „fugenlos das gesamte Haus wie ein Neoprenanzug umschließt, das Eindringen von Feuchtigkeit verhindert und durch seine Kondenswasser vermeidende Eigenschaft auch die normalerweise auftretende Verdunstungskälte minimiert“. Das fehlende Kondenswasser entziehe außerdem Pilzen und Algen die Lebensgrundlage. „Die mit Korkfarbe beschichteten Fassaden sehen auch nach zehn Jahren noch aus wie kürzlich gestrichen“, erklärt Lippert stolz. Nach seiner Ansicht eignet sich die Korkfarbe besonders zur Dämmung von historischen Gebäuden, z. B. für alte Stadthausfassaden: „Das Gesicht der Fassade wird von der vier Millimeter dicken Beschichtung kaum beeinflusst.“

Auch der Schallschutz sei ein weiteres Argument, das für die Korkfarbe spreche, Verkehrslärm werde gesenkt und in Innenräumen bzw. Innenhöfen entstehe weniger Echowurf. „Das konnten wir bei der Beschichtung einer Gewölbedecke in einem Schloss sehr gut beobachten.“

Des Weiteren ist die Farbe, nach Herstelleraussage, äußerst resistent gegen UV-Strahlung, diffusionsoffen und enthält keine Biozide. Eine Reinigung per Hochdruckreiniger sei ebenso möglich.

Spritzen oder spachteln

Bei der Korkfarbe handelt es sich um eine kompakte Paste, die mit ca. fünf Prozent Wasser verdünnt wird. Mit dem Pinsel oder der Rolle ist sie nicht verarbeitbar. „Die Beschichtung wird in der Regel etwa vier Millimeter dick aufgetragen – oft in zwei Schichten aufgespachtelt oder in drei Schichten aufgespritzt. Dadurch sind auch verschieden glatte Oberflächen möglich“, lässt uns Manfred Lippert wissen. Wobei sich wirklich „glatte“ Oberflächen eigentlich nicht herstellen lassen. Selbst beim Spachteln bleibt die Körnung des Korkgranulats sichtbar, die in etwa der eines Streichputzes entspricht. Beim Spritzauftrag ist das Oberflächenbild noch gröber und ähnelt in etwa einem Drei-Millimeter-Putz. Der Spritzauftrag erfolgt mittels Trichterpistole mit einem Düsendurchmesser von acht Millimetern und einem Druck von 2,2 bis 4 Bar. Der Spritzabstand sollte ca. 50 Zentimeter betragen.

„In der Regel wird die Beschichtung mit weiß vorgefärbter Korkfarbe ausgeführt,“ beschreibt Lippert den Beschichtungsaufbau. „Die weiß beigemischten Pigmente sind aber nicht ausreichend, um die braunen Korkkrümel restlos zu überdecken. Aus diesem Grund wird die Korkbeschichtung mit einer Acrylfarbe nachgestrichen, die dann auch kleine Poren verdeckt und die Wand pflegeleichter macht.“

Einsetzbar ist die Korkbeschichtung auf fast jeder Oberfläche: auf porösen oder glatten Flächen im Innen- oder Außenbereich, außer auf mineralischen Untergründen auch auf Metall, Keramik, Glas und Holz.

Weitere Informationen:
www.korkfarbe.de

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