Färben von Parkettböden

Am Anfang steht eine umfangreiche Beratung des Auftraggebers. Unrealistische Versprechungen sind am Ende für alle Beteiligten unbefriedigend. Eine Renovierung erfordert eine maßgeschneiderte Lösung, welche die natürliche Holzfarbe wie auch -struktur berücksichtigt. Wird ein neuer Boden verlegt und anschließend gefärbt, bietet sich ein grobporiges Holz wie Eiche oder Esche an, weil es die Farbe gut und gleichmäßig aufnimmt. In jedem Fall sollte ein Farbmuster der gewählten Veredelung auf dem Originalboden angefertigt werden, da Colorierungen auf jedem Boden anders zur Geltung kommen. Die Vorbereitung und Auftragsart bei der Anfertigung des Musters sollte der späteren Bodenveredelung entsprechen.

Welche Holzarten eignen sich für die Einfärbung?

Grundsätzlich lassen sich alle Hölzer colorieren – jedoch nicht gleich gut: Eiche und Esche etwa sind grobporig und eignen sich ideal. Sie nehmen die Farbe gut auf und zeigen ein gleichmäßiges Farbbild. Buche und Ahorn empfehlen sich hingegen weniger, da ihre feinporige Struktur weniger Farbe annimmt. Generell treten leichter Komplikationen auf, wenn die natürliche Holzfarbe stark von der gewünschten Farbe abweicht, wenn beispielsweise Kiefer dunkel gefärbt werden soll.

Was ist beim Schleifen zu berücksichtigen?

Für die Einfärbung ist ein besonders gleichmäßiges Schleifbild erforderlich, da eine Colorierung Schleiffehler betont. Auf einer Baustelle kommen verschiedene Schleifmaschinen zum Einsatz, wie etwa Bandschleifmaschine, Randschleifer sowie Eckenschleifer. Die dadurch entstehenden unterschiedlichen Schleifbilder werden durch Egalisieren vereinheitlicht, z.B. mit einer Einscheibenmaschine und LOBASAND LochPad mit P100 Körnung.

Colorierungssysteme – Unterschiede und Möglichkeiten

Um Holz zu färben, gibt es verschiedene Systeme, deren Ergebnisse sich stark in der Optik, Haptik und Beständigkeit unterscheiden. Dabei reichen die Möglichkeiten von geölten Oberflächen über lackiertes Holz bis hin zu Böden, die einen geölten Look mit dem Schutz einer lackierten Oberfläche vereinen. Technisch lassen sich diese Systeme in ölbasiert und wasserbasiert gliedern. Die in den Produkten enthaltenen Farbpigmente verbleiben überwiegend in der Oberflächenstruktur des Holzes. Je nach verwendetem Colorierungssystem empfiehlt sich folgender Aufbau:

A. Colorierung für imprägnierende Systeme

Es gibt fertig eingefärbte Ölsysteme, denen die Farbpigmente bereits beigemischt sind: moderne und umweltfreundliche High-Solid-Ölsysteme wie LOBA 2K ImpactOil Color. Dessen 17 Farbvarianten lassen sich untereinander mischen, um das Farbspektrum individuell zu erweitern. Optional kann es mit der wasserbasierten Pigmentbeize LOBA PreTone kombiniert werden, um die Farbintensität zu steigern. PreTone wird einmal appliziert, dann folgen zwei Aufträge des Color-Öls mit dem Flächenspachtel. Nach jedem Öl-Auftrag wird mit der Einscheibenmaschine und LOBASAND SpecialPad beige der Überschuss abgenommen. Die Colorierung allein mit 2K ImpactOil Color kann als Eintagessystem verarbeitet werden.

B. Colorierung für wasserbasierte Systeme

Vorteilhaft an der Colorierung mit wasserbasierten Systemen ist die vielfältige Auswahl an Glanzgraden – von einer extrem matten Optik und Haptik wie bei LOBA 2K InvisibleProtect bis hin zu einer hochglänzenden Optik etwa in der Glanzvariante von LOBA 2K Duo. Lackierte Oberflächen sind besonders beständig, in unterschiedlichen Rutschhemmungsgraden erhältlich und noch dazu pflegeleicht. Innerhalb der Colorierung für Lacksysteme gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten:

– Mit wasserbasiertem Additiv

Mit den beiden wasserbasierten LOBA Additiven Whitener und Amberizer lassen sich Holzböden im Handumdrehen farblich gestalten: Whitener greift den skandinavischen Trend zu hellen, natürlichen Tönen auf, während Amberizer die Schönheit dunkler Hölzer betont und ihre Tiefenwirkung eindrucksvoll verstärkt. Unter Zugabe der beiden lösemittelfreien Additive (GISCODE W1) bleiben sämtliche Eigenschaften der Versiegelungen erhalten. Das Additiv in die Grundierung bzw. den Lack einschütteln oder mit dem LOBA Farbmischer einrühren und wie gewohnt auftragen.

– Mit ölbasierter Grundierung

Es sind eingefärbte ölbasierte Grundierungen auf dem Markt, die sich mit Wasserlack beschichten lassen. Im System angewandt, kombinieren sie die Charakteristik eines geölten Bodens mit dem Schutz und der Haptik einer lackierten Oberfläche. Die ölbasierte Grundierung LOBA 2K Intensive Color bietet mit zwölf untereinander mischbaren Farbtönen vielseitige Designoptionen. Aufbau: 2K Intensive Color mit der Ölwalze LOBA Microfaser 60–80 dünn aufrollen und anschließend mit der Einscheibenmaschine und LOBASAND SpecialPad beige egalisieren. Nach vollständiger mindestens zwölfstündiger Trocknung kann ein geeigneter
LOBA Lack aufgetragen werden.

Weitere Informationen zum Färben von Parkett

• Anwendungsvideos | LOBAÖl- und Wachssysteme
• LOBA Produktübersicht
• LOBASAND Schleifempfehlung für die ColorierungBitte berücksichtigen Sie unsere detaillierten technischen Informationen,Verarbeitungshinweise und Aufbauempfehlungen.