Die Lackierpistole erzeugt mit gleichmäßigen Materialauftrag hochwertige Lackoberflächen. Ein Blick in den Aufbau einer luftzerstäubenden Lackierpistole.
Susanne Wierse
Der Lackiervorgang beginnt mit der Wahl des geeigneten Materials. Das wird in den Kunststoffbecher eingefüllt. Durch die Schwerkraft und die Eigenfließfähigkeit fließt es in den rot markierten Farbkanal. Je dünner es ist, desto leichter. Im Farbkanal der Lackierpistole sitzt die Farbnadel, die die Düse konisch abdichtet und so das Material am Herauslaufen hindert.
Druckluft dient als Energiequelle für die Zerstäubung. Sie wird über ein Schnellkupplungssystem angeschlossen. Die Luft strömt bis zur weißen Luftkolbendichtung ein.
Wenn Luft und Lack in der Lackierpistole sind, kann es losgehen
Lack und Luft sind da: Jetzt befindet sich die Lackierpistole im Ausgangszustand. Zum Einleiten der Zerstäubung einzuleiten den Abzugsbügel und damit die Luftkolbenstange ein Stück zurückziehen. Jetzt ist der Luftweg frei. Diesen Vorgang nennt man Vorluftstellung. Beim weiteren Abzug des Bügels öffnet sich der Materialkanal. Dabei wird die Farbnadel auch aus der Farbdüse herausgezogen. Der Materialweg ist jetzt ebenfalls frei. Über den Abzugsbügel wird auch die Materialmenge reguliert. Die Anschlagsbegrenzung für die Farbnadel bestimmt die maximal austretende Materialmenge.
Wie kommt es zur Zerstäubung? Durch die strömende Luft wird ein Unterdruck erzeugt, der das Material aus der Farbdüse heraussaugt. Vor der Düse wird ein Luft-Materialgemisch mit feinsten Partikeln erzeugt. Der Fachbegriff hierfür lautet Außenmischung.
Lackierpistole mit optimalem Spritzdruck
Für ein optimales Ergebnis wird der Spritzdruck am Eingang der Lackierpistole bei abgezogenem Bügel eingestellt. Ist der Spritzdruck zu hoch oder zu gering, führt dies zu einem ungleichmäßigen Lackierergebnis. Ein beispiel für Mängel sind „Läufer“. Bei Pistolen mit digitaler Anzeige kann mit einem Mikrometer die Spritzluftfeineinstellung erfolgen.
Der Düsensatz, bestehend aus Luftdüse, Farbdüse und Farbnadel ist verantwortlich für das Zusammenführen von Druckluft und Lackmaterial. Wichtig: Düsengröße auf das Lackmaterial abstimmen.
Mit der stufenlose Rund-/Breitstrahlregulierung passt der Lackierer die Strahlform an das Lackierobjekt an.
Hier wichtig: Strahlbreite an das eigene Arbeitstempo anpassen.
Bei geöffnetem Stellrad wird über die beiden Hörner der Luftdüse Druckluft freigegeben, die den Strahl zum Breitstrahl formt. Für die Rundstrahlform wird das Stellrad individuell geschlossen.
praxisplus
Unterschiedliche Lackierpistolen für lösemittelhaltige Lacke und für wasserverdünnbare Lacke
Die meisten Lackierpistolen sind heute für lösemittelhaltige und wasserverdünnbare Lacke tauglich. Unsere Empfehlung: Getrennte Pistolenhaushalte führen, da die Pistolen nach der Anwendung nie zu 100% sauber sind. Mögliche Gefahren: Mischen sich unterschiedliche materielaien, kann es beispielsweise zur Ausflockung kommen.
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