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Impulse – Ideen – Impressionen

Betrieb & Markt
Impulse – Ideen – Impressionen

Impulse – Ideen – Impressionen
Foto: Florian Kunde / Adobe Stock

Zuerst die versprochenen Impulse fürs Image. Unbestritten ist, dass das Ansehen von Berufen und Branchen in Familie, Umfeld und Öffentlichkeit bei den allermeisten über die Berufswahl entscheidet. Sowohl gutes als auch minderes Image halten sich hartnäckig. Weil Akademiker unverändert ein hohes Ansehen haben, drängen primär die Eltern, auch Handwerkerfamilien, ihre Kinder, ohne Berücksichtigung von deren Talenten und Begabungen, oft auch gegen die Empfehlung der Lehrer, in eine akademische Laufbahn. Und weil in vielen Berufen ein Doktortitel unverändert größere Kompetenz suggeriert und immer noch beeindruckt, streben ihn immer mehr Studenten zusätzlich an. Grotesk in diesem Zusammenhang zum Beispiel, wie hartnäckig immer noch viele glauben, dass der Arzt mit Doktortitel der bessere sei. Und das mindere Image? Auch kaum wegzukriegen. Am wenigsten mit Hinweisen auf offene Lehrstellen, gute Bezahlung und vergleichsweise sehr gute Möglichkeiten, sich selbstständig zu machen. Auch dass Handwerker jetzt gefragt sind wie nie, beeinflusst die Berufswahl nicht. Mit Fakten lässt sich also unser Ansehen in der Öffentlichkeit nicht verändern, jedenfalls nicht breit. Einzelne können es freilich für sich und ihren Betrieb erarbeiten. Weil es dafür gute Beispiele gibt, muss es auch möglich sein, insbesondere auf Innungsebene, die zu zeigen und auch andere positive Beispiele und Nachrichten zu verbreiten. Das ist eine reizvolle Aufgabe für die PR-Beauftragten in den Innungen, wo es die denn gibt. Hier ein paar Ansätze für höheres Ansehen: Wer weiß schon was von den nationalen und internationalen Berufswettkämpfen, den WorldSkills, und dass es sogar eine Nationalmannschaft gibt? Das lässt sich doch, auch ohne dass jemand aus der Innung sich dort platziert, in Regionalzeitungen unterbringen. Anderes Beispiel: Im Moment sind großflächige, naturalistische Fassadenmalereien en vogue. Warum nicht eine spektakuläre mit Lehrlingen gestalten und publizieren, wie kreativ unser Beruf ist. Noch dazu: In der sogenannten Neuen Frankfurter Altstadt beobachte ich immer wieder Besucher, die vor dem Hauptmagnet „Goldene Waage“ stehen und fragen: „Das haben doch sicher die Polen gemacht?“ Dabei stammt die Farbgebung von einem Malermeister. Warum publizieren wir bei den unzähligen denkmalpflegerischen Objekten so selten, dass sie von Denkmalpflegern im Handwerk, Malermeistern, ausgeführt wurden. Publizieren müsste man auch viel öfter Nachrichten über die dualen Studiengänge für Maler, wie zum Beispiel den zum Bauingenieur. Auch das noch: Über Äußerungen und Stellungnahmen von Kammerpräsidentinnen und -präsidenten – es sind oft Maler, in Hessen derzeit zwei – zur Lage im Handwerk berichtet selbst das Länderfernsehen regelmäßig. Wo solche Nachrichten von der Lokalpresse übernommen werden, sollte man den Beruf dieser Ehrenamtsträger, wie auch den von Kommunalpolitikern aus unserem Handwerk stets erwähnen. Mit dem notwendigen Engagement und engem Kontakt zur Regionalpresse sind solche Impulse – es fallen Ihnen sicher noch viel mehr ein – umsetzbar. Sie verändern unser Image zwar nicht flächendeckend, aber sie können unser Ansehen dort verbessern, wo wir auch unseren Nachwuchs rekrutieren wollen – vor Ort. „Alles nur Tropfen auf den heißen Stein“, sagen Sie? Stimmt. Aber es heißt auch „Steter Tropfen höhlt den Stein!“ Und Stetigkeit ist bitter notwendig. Unser Nachwuchsmangel ist nämlich zum Steinerweichen.

Die Alten müssen weiter ran

Solange die Jungen fehlen – und sie werden noch lange fehlen – müssen die Alten weiter ran, nicht nur bei uns: Die Lufthansa zum Beispiel wrackt die Altersteilzeit gerade ab und bittet ihre Techniker, noch eine Weile die Position zu halten. Dazu holte sie zum 1. Juli 2023 mit „SeniorExperts@LHT“ auch Rentner zurück. Überraschend: Von den ersten angesprochenen 80 Senioren haben 60 „ja“ gesagt. Die Personaler erklären das damit, dass die Mitarbeiter die Bitte weiterzumachen, vor allem als Wertschätzung empfänden. Aber: Die sogenannten Silver Workers werden auch bei der LH den Fachkräftemangel nicht lösen.

Aber, so der Chefpersonaler, sie werden für einen überschaubaren Zeitraum helfen. In diesem Zusammenhang strebt die Lufthansa auch einen Demografie-Tarifvertrag an und sieht weitere gute Möglichkeiten durch die Abschaffung der Zuverdienstgrenzen seit Jahresbeginn. Alles freilich nur „Kurzstreckenflüge“. Und deshalb auch für uns machbar. Wann starten Sie?

KI – für Fachzeitschriften der K.o.?

KI, die künstliche Intelligenz, macht sich gerade breit. „Haben da unsere Fachzeitschriften noch eine Zukunft?“, habe ich KI gefragt, und die schrieb für mich in 30 Sekunden diesen Artikel samt Überschrift – und fehlerfrei:

Die Zukunft von Print-Fachzeitschriften: Eine Betrachtung im digitalen Zeitalter

In einer Welt, die von digitalen Medien und Online-Kommunikation geprägt wird, stellt sich die Frage, ob Print-Fachzeitschriften noch eine Zukunft haben. Die Antwort auf diese Frage ist komplex und von verschiedenen Faktoren abhängig, die sowohl die Präferenzen der Leser als auch die Entwicklungen im Verlagswesen widerspiegeln. Der digitale Wandel hat zweifellos einen starken Einfluss auf die Verbreitung von Informationen. Online-Plattformen bieten sofortigen Zugang zu Inhalten, Interaktivität und die Möglichkeit, multimediale Elemente zu integrieren. Dies hat dazu geführt, dass viele Menschen sich vermehrt online informieren. Trotzdem gibt es mehrere Aspekte, die für die Zukunft von Print-Fachzeitschriften sprechen. Ein entscheidender Punkt ist der ökonomische und ökologische Aspekt. Die Produktion und Verbreitung von gedruckten Fachzeitschriften kann kostenintensiv sein und negative Umweltauswirkungen haben. Verlage müssen abwägen, ob digitale Formate nicht nur wirtschaftlich vorteilhafter, sondern auch umweltfreundlicher sind. Das Leseverhalten verändert sich ebenfalls. Während die jüngere Generation mit digitalen Medien aufgewachsen ist, schätzen einige Menschen nach wie vor das physische Erlebnis des Blätterns in gedruckten Medien. Das taktile Element kann ein tieferes Eintauchen in den Inhalt ermöglichen. Für manche Fachgebiete und Nischenmärkte könnten gedruckte Fachzeitschriften weiterhin relevant sein. Sie erreichen eine spezialisierte Leserschaft und bieten eine gezielte Informationsquelle, die in digitalen Formaten möglicherweise nicht so präsent ist. Viele Verlage wählen heute hybride Ansätze, bei denen sie sowohl gedruckte als auch digitale Formate anbieten. Dies ermöglicht es ihnen, verschiedene Zielgruppen anzusprechen und auf unterschiedliche Präferenzen einzugehen. Durch die Integration von interaktiven Inhalten können sie zudem das Lesererlebnis auf neuen Wegen gestalten. In einer sich ständig wandelnden Medienlandschaft ist die Zukunft von Print-Fachzeitschriften noch nicht endgültig geschrieben. Einige könnten sich verstärkt digital orientieren, während andere weiterhin gedruckt existieren. Letztlich liegt es an den Verlagen, auf die sich ändernden Lesegewohnheiten und technologischen Möglichkeiten zu reagieren, um relevante und ansprechende Inhalte anzubieten.

Ob mir die Redaktion für diese Fremdleistung das Honorar kürzt? (Das tut sie bei verdienten Kolumnisten natürlich nicht. Anmerk. d. Red.)


PraxisPlus

Autor Werner Schledt war jahrzehntelang Betriebsberater und Verbandsgeschäftsführer im hessischen Maler- und Lackiererhandwerk.

Werner Schledt

Gangstraße 35 c

60388 Frankfurt/Main

werner@schledt.de


Auch unsere Silver Workers sind Gold wert!

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