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Zum guten Schluss

Betrieb & Markt
Zum guten Schluss

Werner Schledt

Eigentlich hatte ich mir die fällige Anpassung der Homepage einfacher vorgestellt. Etwa so wie die kleine turnusmäßige Inspektion beim Auto, also kurz durchchecken, Verschlissenes ersetzen, vielleicht ein paar neue „Zündkerzen“ einbauen, fertig. Schließlich wollten wir nur unser Leistungsangebot ein bisschen aktualisieren. Aber denkste. Schon beim ersten Durchblättern der Seiten war klar: Mit einem kleinen Wartungspaket ist’s diesmal nicht getan. Es muss alles auf den Prüfstand und es wird wohl eher eine Generalüberholung. Das fängt schon mit der Startseite an, die wir peu à peu überfrachtet haben, so dass die Besucher nicht mehr alles auf einen Blick sehen können. Also Reduzierung auf nur ganz wenige Botschaften auf der ersten Seite, die beim Anklicken direkt in die entsprechenden Bereiche führen, und Unterstützung der Headlines durch eine originelle Illustration. Dazu neu ein laufender Ticker, der natürlich stetig aktualisiert werden muss. Durchgängig erhalten wurden Format und Struktur. Bei der Inspektion der Seiten über die Standardleistungen ergaben sich nur redaktionelle Änderungen, die eine oder andere Aussage musste griffiger formuliert werden. Aber halt! Der Verweis auf unsere Drittfirma, die sich auf Kleinaufträge spezialisiert hatte, muss wohl wieder raus, weil wir die im Moment überhaupt nicht bewerben wollen. Richtig Arbeit machen die neuen Seiten. Weil wir das Konzept, alle Leistungen und Angebote nicht mit handwerklichen Tätigkeiten und Arbeiten, sondern mit Bildern aus der Natur zu illustrieren, erhalten wollen, müssen auch neue Bilder her. Also suchen. Für die Headline „Brandschutz versperrt Feuer den Weg!“ z.B. Blätter mit Regentropfen, vielleicht Iglus – oder zum Slogan „Wir sind Feuer und Flamme!“ doch lieber den Tiger, der durch den brennenden Reifen springt? Und für die Architekten? Führt zum Slogan „Wir stehlen Ihnen nicht Ihre Zeit!“ das vorgesehene Bild mit dem Golfball im Green zum gewünschten Schmunzeln oder ist es ärgerlich? Schließlich: Wie werden unsere Mitarbeiter auf die überarbeitete „Visitenkarte“ reagieren? (Nach wie vor gilt: Je mehr es im eigenen Haus gut finden, umso weniger kommt’s draußen an, und wenn’s viele schlecht finden muss man’s machen, weil’s beim Kunden Aufmerksamkeit erregt). Ach ja: Unser „Aktuelles Sonderangebot“ ist zum Ladenhüter mutiert und die neue Kundenzeitung müsste auch längst draußen sein – und in der Homepage drinnen. Müsste. Bei den Karriereangeboten ist der Vorsatz, unter Headlines wie „Frauenzimmer“ oder „Frauen am Steuer“ auf originelle Weise auf die speziellen Karrierechancen bei uns hinzuweisen, immer noch nicht umgesetzt und dass wir seit Kurzem unsere Lehrlinge den Führerschein machen lassen, ist auch noch nicht erwähnt. Und gar die Referenzen: Die Fotogalerie bedarf dringend der Aktualisierung. Der gute Vorsatz zum neuen Jahr: die modifizierte Homepage methodischer zu pflegen – und auch die nächste „Generalüberholung“ schon fest zu terminieren.
PS: Und bevor uns die ersten Kunden bei Street View besuchen, muss auch die Fassade neu gestaltet sein.
Manche mögen’s weiß
Jetzt habe ich für die Gestaltung eines Prospekts mal länger mit den Farbgestaltungsprogrammen namhafter Hersteller gespielt. Ergebnis: Da müssen wir viel mehr draus machen. Klar, wir haben so ein Design-Programm in unserer Homepage, aber das ist auch schon alles, also zu wenig. Aber wie bringen wir Kunden dazu, spielerisch zu gestalten und Lust auf Farbe (und Renovierung) zu kriegen, und wie können wir selbst diese Programme besser nutzen? Als Erstes werde ich mal ‘ne Anzeige mit zwei Farbvarianten machen, kleinere Veränderungen einbauen und die Leser raten lassen, was die Bilder unterscheidet. Zugegeben, die Idee ist nicht neu, lässt sich aber mit einem kleinen Preisausschreiben verknüpfen, dessen Ergebnis man – jedenfalls in den Regionalblättern – noch redaktionell veröffentlichen kann. Ein Text, der auf das Programm hinweist und zum Besuch der Homepage einlädt, wird mir schon einfallen. Und für die Folgeanzeige habe ich auch schon eine Idee: „Kinderzimmer anmalen spiele ich mit meinem Papa am liebsten“, lasse ich ein kleines Mädchen zwei rosa gestaltete Kinderzimmervarianten kommentieren. Ich sehe schon, da lässt sich eine ganze Serie draus machen. Was geht noch? Handling, Bildbearbeitung, Kopie und Ausdruck sind mittlerweile so einfach, dass man z.B. die Angebote, mit denen wir unsere Kunden bisher nur „zutexten“, endlich farbig illustrieren könnte. Ein Raum- oder Fassadentyp, der dem Angebotsobjekt ähnelt, findet sich leicht. Dann hätten wir ohne großen Aufwand so attraktive Angebote wie McDonald’s. Vorstellen könnte ich mir auch einen größeren Wettbewerb, bei dem Kunden einen Raum gestalten und dabei Preise gewinnen können. Und außerdem fällt mir noch ein… – aber jetzt mache ich erst einmal das.
„Tschuldigung“
Gerade gelesen, dass eine große Fluggesellschaft seit Jahren ein Team professioneller Entschuldiger beschäftigt. Die spüren auf wo, etwas schief gelaufen ist und entschuldigen sich innerhalb von 24 Stunden bei den Passagieren. Jedes Schreiben hat drei feste Komponenten: Die Entschuldigung (Der Kunde will uns leiden sehen), die Erklärung (Die heischt um Verständnis) und ein kleines Geschenk zur Wiedergutmachung. So machen wir’s auch. Nur mit dem Zeitraum von 24 Stunden hapert’s noch – aber mehr als drei Tage brauchen wir nicht.

kompakt
Relevantes für die Branche entdecken, Anstöße geben, manche Dinge auf die Schippe nehmen – das macht Werner Schledt in seiner Kolumne „Unverdünnt aufgetragen“. Der Autor war jahrzehntelang Betriebsberater und Verbands- geschäftsführer im Maler- und Lackiererhandwerk. Jetzt engagiert er sich als Marketingleiter der TREIBS Bau GmbH und schreibt exklusiv aus betrieblicher Sicht für Malerblatt-Leser.
Werner Schledt
TREIBS Bau GmbH
Heinrichstraße 9-11
60327 Frankfurt/Main
Tel.: (069) 750010-310
Fax: (069) 750010-340
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