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Designer trifft Tapete

Auf der Veranstaltung Trend-Table des Deutschen Tapeten-Instituts trafen sich Vertreter der Tapetenhersteller und Designer, um über Trends bei Wandbelägen zu diskutieren.
Designer trifft Tapete

Bärbel Bosch

Das Deutsche Tapeten-Institut (DTI) hatte zum Trend-Table am 7. Juni nach Hamburg eingeladen. Im Tapetenwechsel, dem Ausstellungsraum des DTI, wurden die Tapeten-Kuben beiseitegeschoben, um einer langen festlichen Tafel Platz zu machen. Die Kuben waren zu der Zeit übrigens passend zur Fußball-WM in Südafrika tapeziert: Elefanten(haut), Zebra-Look, braun-schwarze Muster, exotische Fell- und Pflanzenmotive zierten unter anderem die Wände. Vertreter der führenden Tapetenhersteller hörten sich zwischen einem mehrgängigen Menü die Vorträge hochrangiger Designer an. Sie erläuterten, wie sie die Tapete für sich entdeckten, woher sie ihre Inspirationen beziehen und sprachen über aktuelle, vergangene und zukünftige Trends. Während des Essens blieb ausreichend Zeit für die Gäste über die Referate zu diskutieren und sich auszutauschen.
Nachdem Karsten Brandt, Geschäftsführer des DTI, die etwa 30 Gäste begrüßt hatte, sprach als erster der Wiener Künstler Thomas Zeitlberger. Er erklärte, woher er Ideen für seine individuellen und ungewöhnlichen Motive bezieht. Für den gelernten Goldschmied gilt der Raum als grundlegendes Ordnungsmodell: zunächst muss der Raum erfasst werden, erst dann kann eine Veränderung und Optimierung durch Wandgestaltung geschehen. „Die Architektur steht im Verhältnis zur Wandgestaltung wie der Körper zur Kleidung: sie ist die Basis, mit der man arbeitet“, sagt Thomas Zeitlberger. Seine Tapetenkreationen enthalten eine Fülle von Figuren und Symbolen, oft mit Motiven aus Natur und Kunst, aber immer abgestimmt auf seine Kunden und im Einklang mit der Architektur und der Einrichtung. „Ich will den Besitzer in seinen Bedürfnissen erfassen, Unangenehmes mit Angenehmem verbinden“, erklärt der Designer. Auf den ersten Blick verschmelzen seine Tapeten mit Einrichtung und Architektur, Betrachter entdecken auf den oft überraschenden Kombinationen nach und nach immer mehr Details. An einem neuen Designentwurf arbeitet er übrigens mindestens vier Wochen, die im Digitaldruck gefertigten, raumübergreifenden Collagen sind bei Marburg erhältlich.
Die Kommunikationsdesigner Sara Hausmann und Achim Böhmer vom Designbüro Achta in Dortmund sprachen über den Trend „Retro“. Sie haben vor einem Jahr das Buch „Retrodesign“ herausgebracht. Dieser Trend bedeutet für sie nicht, Klassiker zu kopieren, sondern im Design gleichzeitig Emotion, Tradition und Zukunft zu verbinden. „Viele Designer heute remixen“, macht Achim Böhmer deutlich. Stil-Zitate in den Bereichen Grafik, Tapetendesign und Architektur demonstrieren, dass es immer wieder Rückgriffe auf alte Traditionen und Künste gibt. „Looking back to the Future“ war ihr Fazit, welches der letzte Sprecher, der bekannte Architekt und Designer, Hadi Teherani mit Begeisterung aufgriff. „Wenn ich ein Grundstück sehe, ist der Entwurf für ein Gebäude schon da – du musst ihn nur erkennen“, erklärt er seinen ganzheitlichen Anspruch. Sein Gespür für Formen, Räume, Oberflächen und Proportionen weckten in ihm den Wunsch, seine Herangehensweise auch auf andere Bereiche zu übertragen. „Wände sehe ich nicht als Begrenzung, sondern als Spielfläche für Ideen“, sagt Hadi Teherani. Seine architektonische Vision bekommt dadurch eine zusätzliche Komponente für den Innenbereich. Neben innovativen Produkten entwickelt er auch Tapeten für Architects Paper von A.S. Création. In seinen Produkten verbindet er Leidenschaft mit Qualität und Innovation mit Nachhaltigkeit. „Form folgt Funktion, Form schafft Struktur“, so Hadi Teherani.
Der Ausstellungsraum Tapetenwechsel in Hamburg ist montags bis samstags von 10–19 Uhr geöffnet. Nach dem WM-Spezial wird es im Herbst zurück in die 60er-Jahre gehen. Wir dürfen gespannt sein. In diesem Sinne: Looking back to the future.
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