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Natürlicher Algenschutz

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Natürlicher Algenschutz

Neuartige Fassadenfarben, bei denen nanoskalige Quarzpartikel gleichmäßig im Bindemittel verteilt sind, weisen eine geringere Thermoplastizität und ein schnelleres Trocknungsverhalten auf und vermindern Algenbefall so auf natürlichem Weg.

Susanne Sachsenmaier-Wahl

Neben Feinstaub und organischen Bestandteilen, die an der Fassade haften bleiben, ist es vor allem die Feuchtigkeit, die das Wachstum von Algen und Moosen begünstigt. Ziel ist es deshalb seit Jahren, Fassadenfarben zu entwickeln, deren Oberflächen schnell abtrocknen.
Nachdem jahrelang auf eine hohe Hydrophobie – also eine wasserabweisende Oberfläche – gesetzt wurde, zeichnet sich derzeit der Trend zu hydrophilen (wasserfreundlichen) Oberflächen ab. Auf die Fassade auftreffende Wassertropfen werden gespreitet, die Oberfläche komplett benetzt. Dadurch wird ein vollflächiges Abwaschen der Fassade unterstützt. Gleichzeitig trocknet die Fassade gleichmäßiger ab. Rinnsale und Schmutzläufer, wie sie bei stark hydrophoben Oberflächen häufig auftreten, entstehen daher nicht. Durch das schnelle Abtrocknen wird Algen und Co. der Nährboden entzogen und das Bewuchsrisiko wird so auf natürlichem Weg minimiert.
Geringe Thermoplastizität
Damit Schmutzpartikel und Sporen aber erst gar nicht anhaften können, sollte eine Fassadenfarbe möglichst wenig zum Weichwerden und Anquellen neigen. Je härter die Oberfläche einer Fassadenfarbe ausgestattet ist, desto weniger Schmutz, Feinstaub und Sporen können sich halten. Bindemittel in herkömmlichen Dispersionsfarben sind in der Regel thermoplastisch und hygrisch wenig stabil. Die neue Fassadenfarbengeneration zeichnet sich durch eine extrem harte Oberfläche aus. Selbst bei hohen Temperaturen oder Wasserbelastung neigt das Bindemittel nicht zum Weichwerden bzw. zum Anquellen. Dadurch entsteht eine deutlich geringere Neigung zur Verschmutzung als bei herkömmlichen Farben.
Hohe Farbtonstabilität
Die bisher beschriebenen Eigenschaften treffen ganz ähnlich auch für Silikatfarben zu. Auch sie sind hydrophil und besitzen eine harte Oberfläche, die nicht zum Weichwerden neigt. Der große Nachteil der Silikatfarben liegt aber in der meist starken Kreidung, was eine schnelle Farbveränderung mit sich bringt. Bei den neuen Fassadenfarben sind die Pigmente fest in die Bindemittelstruktur eingebunden. Die Kreidung ist damit äußerst gering, die Farbtonstabilität entsprechend hoch. Doch nicht nur die Nano-Struktur ist für die hohe Farbtonstabilität ausschlaggebend. Es werden, wie bei mineralischen Farben üblich, bevorzugt sehr gut lichtbeständige anorganische Pigmente zur Abtönung eingesetzt, die ihre Farbe kaum verändern. So strahlen farbige Fassaden auch nach Jahren noch in ihrer ursprünglichen Schönheit.
Perfekte Symbiose
Die neue Fassadenfarbengeneration verbindet zwei unterschiedliche Bindemitteltechnologien miteinander. Die Vorzüge eines Siliconharz-/Acrylat-Bindemittels werden mit denen einer Silikatfarbe vereint. Die anorganischen Bestandteile sorgen in erster Linie für einen sehr guten Algenschutz, da sie eine hohe Oberflächenhärte und die Hydrophilie bewirken. Die organischen Bestandteile stellen die universelle Einsetz- und die leichte Verarbeitbarkeit sicher. Und nicht zuletzt schützen sie das Pigment, indem der entscheidende Nachteil von Silikatfarben vermieden wird: die Neigung zum Kreiden.

Praxisplus
Unter dem Namen „Nano-Quarz- Gitter Technologie“ hat Caparol gleich ein ganzes Produktsortiment entwickelt, das über die im Text beschriebenen Eigenschaften verfügen soll. Neben drei Fassadenfarben („ThermoSan“, „AmphiSilan“ und „Sylitol-NQG“) werden ein Fassadenputz („ThermoSan Fassadenputz“) und eine Kreativ-Lasur („TopLasur“) angeboten.
Weitere Informationen:
Caparol
Tel.: (06154) 71-0/Fax: -1391 www.caparol.de
„Herbol Symbiotec“ ist ebenfalls eine Fassadenfarbe auf Nanokomposit-Basis. Auch sie erfüllt, laut Herstellerangaben, die beschriebenen Eigenschaften, wie geringe Thermoplasti-zität, hohe Oberflächenhärte, hohe Farbtonstabilität und natürlichen Algenschutz.
Weitere Informationen:
Herbol Tel.: (0221) 5881-321/Fax: -251 www.herbol.de
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