Die Amerikanerin Cathy Conner aus Seattle hat relativ spät mit der Dekorationsmalerei begonnen. Sie kam in den 1990er-Jahren als Meisterköchin nach Paris, um sich gastronomisch weiterzubilden. Dort erwuchs dann ihre Leidenschaft für die wunderschönen Oberflächen, die die Häuser der französischen Hauptstadt zierten. Sie entschied sich, nachdem sie fast 20 Jahre fest in der Gastronomie verankert gewesen war, zu einem beruflichen Wechsel und besuchte von 1996–1998 das Atelier Renaissance unter der Leitung von Marc Gardereau.
Zurück in den USA arbeitete sie bei dem in Texas ansässigen Italiener Nicola Vigini. Über ihn gelangte sie 1998 zu dem damals noch sehr jungen Salon in Alexandria und knüpfte auf diesem Weg weitere Kontakte zu internationalen KollegInnen. 1999 gründete sie ihr eigenes Atelier in Seattle als Cathy Conner – Studio C und führt mittlerweile einen der führenden Dekorationsmaler-Betriebe in Washington mit mehreren Angestellten und freien MitarbeiterInnen (mehr über Cathy Conner und ihr Studio C erfahren Sie hier: www.cathyconner.com).
Ein Händchen fürs Filigrane
Ein Spezialgebiet von Studio C sind Spachteltechniken auf Kalkbasis, die durch das Hinzufügen von Lasuren und eigenen Pigmentierungen zu einzigartigen Oberflächen und auf den Kunden zugeschnittenen Kreationen werden. Aber auch das Versilbern von Decken mit Patinierungen sowie filigrane Bemalungen oder Wandbilder sind Bereiche ihrer Kunst.
In ihrer Arbeit verknüpft Conner geschickt ihre Einflüsse aus Europa mit der Amerikanischen Architektur. Durch feine Stilelemente und Farbkombinationen drängt sie das Pompöse in den Hintergrund und schafft dadurch zeitlose Gestaltung. Es gibt wenige Frauen in der Branche, die neben der Zusammenarbeit mit bekannten Interior-Designern über einen so elitären Kundenstamm verfügen. Dabei ist Cathy stets bescheiden geblieben und immer wieder auf der Suche nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten, sowohl in moderner als auch in klassischer Hinsicht.
Frauenpower-Trio
Beim Salon hat sie im Laufe der Jahre viele Bekanntschaften gemacht und auch Gleichgesinnte getroffen. Mit der Japanerin Yaeko Kurimata aus Tokio und der Dänin Susan Arnild aus der Nähe von Aarhus verbindet sie eine tiefe Freundschaft. Vor oder nach jedem Salon treffen sich die Drei regelmäßig, zeigen sich Techniken und tauschen sich aus oder reisen zusammen an besondere Orte in dem jeweiligen Austragungsland. Das erweitert den eigenen Horizont und bringt neue Aspekte in die eigene Arbeit.
Neben ihrer Arbeit haben die drei Frauen auch die Salons in ihren Heimatländern organisiert: Susan Arnild war 2007 Gastgeberin in Arhus, Yaeko Kurimata 2013 in Tokio und Cathy 2014 in Seattle. Auch dort standen sie sich unterstützend zur Seite.
Dieses Jahr kann man vom 16. bis 19. Mai das Frauenpower-Trio Yaeko, Susan und Cathy im Museum der Arbeit in Hamburg treffen und ihre Arbeit live bestaunen.
Weitere Beiträge zur “Salon”-Reihe:
Teil 1
Teil 3