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Gesundes wohnen

Bautenschutz & Denkmalpflege
Gesundes wohnen

Gesundes wohnen: Die Wohngesundheit wird bei Bauprojekten, egal ob Neubau oder Sanierung, immer wichtiger. Doch worauf ist dieser Trend zurückzuführen? Was sind „gesunde“ Bauprodukte? Woran erkennt man sie? Antworten auf diese Fragen erhalten Sie hier.

Autorin: Susanne Sachsenmaier-Wahl | Fotos: Baumit

Wohngesundheit ist DER Trend, denn Gesundheit ist jedem wichtig!“ Dessen ist sich Barbara Wiedemann sicher. Sie arbeitet im Produktmanagement Putz und Mörtel bei Baumit und beschäftigt sich seit vielen Jahren intensiv mit der Wohngesundheit: „Das Thema ‚Gesünder Wohnen‘ beschäftigt Baumit seit über 20 Jahren“, erfahren wir von der Expertin. Und das hat einen guten Grund: Laut einer Umfrage stehe die Gesundheit bei der Bevölkerung an erster Stelle, daneben gewinne das Thema Nachhaltigkeit immer mehr an Bedeutung. Das trifft sich nach Ansicht Wiedemanns gut: „Wohngesundheit ist gelebte Nachhaltigkeit“, sagt sie.

Gesundes wohnen: Nachfrage steigt stetig

Dass die Nachfrage nach gesundem Wohnen in der Bevölkerung in den letzten Jahren stark gestiegen ist, ist nicht nur der Tatsache geschuldet, dass die gesetzlichen Rahmenbedingungen (Gebäudeenergiegesetz, VOC-Richtlinie, etc.) verschärft wurden. „Das Bewusstsein für einen gesunden Lebensstil ist durch die Erkenntnis gestiegen, dass die Qualität der Luft und der Materialien im Innenraum Auswirkungen auf die Gesundheit der Bewohner haben können“, glaubt Wiedemann. Immerhin verbringe der Mensch durchschnittlich 80 bis 90 Prozent seiner Zeit in Innenräumen und „verbrauche“ 8.000 bis 16.000 Liter Luft täglich. „Da ist die Luftqualität in Innenräumen von großer Bedeutung für das Wohlbefinden“, stellt die Produktmanagerin klar. Die allgemeine Zunahme an Allergien habe die Bauherren zusätzlich für wohngesunde, also schadstofffreie Baustoffe sensibilisiert. „Durch die immer dichter werdenden Bauweisen kann schadstoffbelastete Luft weniger leicht aus dem Innenbereich austreten“, betont Wiedemann und warnt gleichzeitig davor, dass sich die Schadstoffe so schnell „aufkonzentrieren“ könnten. Und noch etwas habe den (durchaus als positiv zu bewertenden) Hype nach Meinung Wiedemanns angefeuert: „In den Medien wird das Thema Wohngesundheit immer präsenter.“

Gesundes wohnen: Einflussfaktoren auf die Raumluft

Doch wann ist ein Raum eigentlich „gesund“ bzw. welche Faktoren beeinflussen das Wohlbefinden in Innenräumen maßgeblich? „Die Kriterien, die die Qualität der Raumluft beeinflussen, können in drei Hauptkategorien eingeteilt werden: Physikalische Einflussfaktoren (hierzu zählen neben Luftfeuchtigkeit und Temperatur auch Luftzirkulation, Staub, Lärm, Licht, etc.), biologische Einflussfaktoren (wie beispielsweise Viren, Bakterien, Schimmelpilzsporen, etc.) und chemische Einflussfaktoren. Das sind Schadstoffe, wie VOCs, Formaldehyd, Schwefeldioxid oder Kohlendioxid, die zu gesundheitlichen Problemen wie Allergien, Atemwegserkrankungen und Kopfschmerzen führen können“, erklärt die Produktmanagerin. Durch die Verwendung der „falschen“ Bauprodukte könne der Handwerker die Innenraumluft belasten: „Einige Baumaterialien können flüchtige organische Verbindungen (VOCs) emittieren, von denen schon geringe Konzentrationen die Augen oder die Atemwege reizen und Trägheit und Müdigkeit verursachen können. VOC ist eine Sammelbezeichnung für organische, also kohlenstoffhaltige Stoffe, die leicht verdampfen, bzw. schon als Gas bei niedrigen Temperaturen vorliegen. Diese sind vor allem bei der Verarbeitung der Produkte vorhanden“, erläutert Barbara Wiedemann. Daher sollte es vor allem auch im Interesse des Verarbeiters liegen, schadstoffarme bzw. schadstofffreie Baumaterialien einzusetzen.

Ein Hoch auf den Kalkputz

Doch der Maler oder Stuckateur muss vom Bauherren nicht gefürchtet werden als derjenige, der Schadstoffe ins Haus trägt. Im Gegenteil: Auf alle drei der oben genannten Kategorien können Farben, Putze und Co. im positiven Sinne Einfluss nehmen. Barbara Wiedemann hat prompt ein Beispiel parat: „Kalkputze beispielsweise können das schädliche Schwefeldioxid (SO2) sowie das Treibhausgas CO2 (Kohlendioxid) aus der Umgebungsluft aufnehmen.“ Kalkputze gelten ohnehin als wahre „Wunderwaffen“, wenn es um Wohngesundheit geht. Neben der hohen Alkalität, die die Ansiedlung von Pilzsporen hemmt, ist es vor allem die Fähigkeit, Feuchtigkeit aus der Luft zu puffern. „In Wohnräumen sollte die Luftfeuchtigkeit bei einer Raumtemperatur zwischen 20 und 22 Grad Celsius in einem Bereich zwischen 40 und 60 Prozent liegen. Ist die Raumluft zu trocken, wird dies als unangenehm wahrgenommen und die Schleimhäute können austrocknen. Kalkbasierte Innenputze und spezielle Spachtelmassen haben einen spürbaren Feuchtepuffereffekt. In Zeiten hoher Luftfeuchtigkeit wird so die Luftfeuchte aufgenommen und in Zeiten niedriger Luftfeuchte wieder abgegeben“, lässt uns Wiedemann wissen. Bei den sogenannten „Klimaputzen“ von Baumit sei die Luftaufnahme und -abgabe durch die speziell ausgebildete Mikroporenstruktur „auf den idealen Wert optimiert“. Eine Besonderheit des Baumit Klima Kalkputzsortiments sei auch seine enorme Bandbreite. Insgesamt werden 11 Klimaputze angeboten: Neben drei Maschinenputzen zur effizienten Verarbeitung und drei naturweißen Produkten, bei denen zur bestmöglichen Entfaltung der klimaregulierenden Wirkung auf einen Anstrich verzichtet werden kann, gibt es zwei (zementfreie) Reinkalkputze (die speziell für denkmalgeschützte Gebäude angeboten werden) und zwei Kalkspachtelputze, mit denen sich glatte, weiße Oberflächen erzielen lassen. Sämtliche Baumit-Klimaputze tragen das eco-Institut-Label, welches als akkreditiertes Prüflabor strengste Kriterien vorgibt.

Über 70 geprüfte Produkte

Die Klimaputze sind jedoch nicht die einzigen Produkte im Baumit-Sortiment, die besonders schadstoffarm bzw. schadstofffrei sind. „Mittlerweile haben wir in unserem Produktprogramm über 70 Produkte, die das eco-Institut-Label tragen und somit auf wohngesundheitliche Unbedenklichkeit geprüft sind. Hierbei können wir vom Fußboden über Mauermörtel bis hin zu Kalkputzen und Innenfarben jeden Bereich für Neubau und Sanierung abdecken. Denn auch Baustoffe, die nicht sichtbar, sondern durch weitere Beschichtungen verdeckt sind, können die Raumluftqualität beeinflussen“, betont Wiedemann. Die „gesunden“ Produkte sind für den Verbraucher einfach erkennbar: „In unserem Produktkatalog und auf unserer Homepage sind bei jedem geprüften Produkt die Labels abgebildet, von denen Prüfzeugnisse vorliegen. Dies sind neben dem eco-Institut-Label auch das natureplus-Umweltzeichen, oder der GEV-Emicode.“

Wohngesund sanieren

Bei Neubauten ist der Einsatz wohngesunder Baustoffe inzwischen weit verbreitet. Allerdings stagniert der Neubau und es wird in den nächsten Jahren vermehrt zu Umnutzungen bzw. Erweiterungen und damit zur Renovierung bzw. Sanierung kommen. „Da Bauen im Bestand in Zukunft immer mehr Fahrt aufnehmen wird, sind wir uns sicher, dass auch hier die Nachfrage nach ‚gesunden‘ Baustoffen steigt“, wagt die Produktmanagerin eine Prognose. Auch bei den typischen Sanierungsprodukten (wie Haftputze, Sanierputze, Leichtputze, Innenputze, Spachtelmassen, etc.) sei man bei Baumit bereits heute gut gerüstet. „Wir haben in allen Bereichen Produkte mit Prüfzeugnis vorliegen und können jeden Einsatzzweck abdecken“, versichert Barbara Wiedemann und ergänzt: „In der Sanierung sind unsere Multi-Produkte ideal, da diese für verschiedene Anwendungsbereiche eingesetzt werden können. Das Baumit-IonitSystem kann vor allem im dünnschichtigen Bereich punkten.“ Die Produktmanagerin erklärt uns, worum es sich bei Letzterem handelt: „Das IonitSystem besteht aus einer Spachtelmasse und einer Innenfarbe. Die funktionale Spachtelmasse IonitFinish trägt dazu bei, die Luftfeuchtigkeit im Raum zu regulieren. Die Innensilikatfarbe IonitColor aktiviert durch einen Zusatz an funktionalen Mineralien Moleküle aus der Raumluft und erzeugt somit natürliche Luftionen. Diese binden Aerosole und Feinstaub im Innenraum, welche zu Boden sinken und nicht mehr eingeatmet werden.“

Forschungspark liefert Erkenntnisse

Um genaue Erkenntnisse über die wohngesunden Produkte zu erhalten, hat Baumit im österreichischen Wopfing den Viva Forschungspark geschaffen. In ihm werde realitätsnahe Gebäudeforschung betrieben, so Baumit. Barbara Wiedemann erläutert das Konzept: „Seit 2015 werden im Viva-Forschungspark in mittlerweile 13 Forschungshäusern unterschiedliche Bauweisen geprüft. Die unterschiedlichen verwendeten Baumaterialien werden auf toxikologische Interaktionen, Wohlbefinden, Behaglichkeit und Auswirkungen auf die Gesundheit untersucht.“ Der Forschungspark liefert pro Monat rund 1,5 Millionen Messdaten über 33 Sensoren pro Haus. Die Erkenntnisse werden für die Produktentwicklung genutzt.

Broschüre zum Thema Wohngesundheit bei Baumit: https://rb.gy/fyg74

Mehr zum Thema finden Sie hier:

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Gesunde Wandfarben


Barbara Wiedemann, Produktmanagerin Putz und Mörtel bei Baumit

„Mittlerweile haben wir in unserem Produktprogramm über 70 Produkte, die das eco-Institut-Label tragen und somit auf wohngesundheitliche Unbedenklichkeit geprüft sind.“

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